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Trotz abgewiesener Klage gegen Williams: Ex-Sponsor gibt nicht auf
Eine Klage des ehemaligen Sponsors ROKiT gegen Williams wurde aus technischen Gründen abgewiesen, doch das Unternehmen kämpft weiter um sein Geld
(Motorsport-Total.com) - ROKiT-Chef Jonathan Kendrick sagt, dass er seine 149-Millionen-Dollar-Klage gegen Williams "nicht aufgibt", obwohl sie von einem Gericht in Florida aus technischen Gründen abgewiesen wurde.
© Motorsport Images
Die ROKiT-Lackierung wurde nur bei den Vorsaisontests 2020 gefahren Zoom Download
Der Fall wurde abgewiesen, nachdem der Richter entschieden hatte, dass der Anwalt von ROKiT nicht berechtigt sei, vor dem Bezirksgericht des südlichen Bezirks von Florida aufzutreten, wo die Klage eingereicht worden war.
Kendrick sagt, er werde den Fall nun nach Kalifornien verlegen, wo der Engländer und seine Firma ihren Sitz haben. "Ich werde das nicht auf sich beruhen lassen", sagt Kendrick gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com. "Wir werden den Fall in Kalifornien neu aufrollen."
Der Fall bezieht sich auf die Zeit von ROKiT als Titelsponsor des Teams aus Grove. Das Unternehmen zahlte 2019 19 Millionen Dollar an Williams und erfüllte seine Verpflichtungen, doch als sich der Saisonstart 2020 wegen COVID-19 verzögerte, bat Kendrick um eine Neuverhandlung der Zahlungen.
Im Mai, wenige Wochen vor dem ersten Rennen in Österreich, kündigte Williams jedoch die Vereinbarung und die Autos fuhren in dieser Saison ohne ROKiT-Lackierung.
Der Streit um die ausstehenden Gebühren für das Jahr 2020 wurde vor dem London Court of International Arbitration (ICA) ausgetragen, wo Williams schließlich Recht bekam.
Sponsor fordert 140 Millionen Euro
Im April dieses Jahres reichte ROKiT eine Klage gegen Williams ein und benannte auch die ehemalige stellvertretende Teamchefin Claire Williams sowie die ehemaligen Teamvertreter Mike O'Driscoll (der als CEO fungierte) und Doug Lafferty (der Finanzchef war). Alle drei verließen das Team im Herbst 2020 im Zuge der Übernahme durch Dorilton.
Kendrick sagt, dass ein Gericht in Florida vor allem wegen der aktuellen Verbindungen zur Formel 1 in Miami gewählt wurde.
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In der Klageschrift wird behauptet, dass das Team "betrügerische Aussagen" über seine potenzielle Wettbewerbsfähigkeit gemacht habe, wobei ROKiT im Wesentlichen behauptet, dass die ICA nicht die ganze Geschichte kannte, als sie über das Schiedsverfahren entschied.
In der Klageschrift heißt es, dass "die Kläger als direkte und unmittelbare Folge der betrügerischen Aussagen der Beklagten erhebliche finanzielle Verluste und Schäden an ihrem Firmenwert und geschäftlichen Ruf erlitten haben", und es wird eine Entschädigung von "mehr als 149.528.550 Dollar" (rund 140 Millionen Euro) gefordert.
Kendricks Klage wurde in seinem Namen von Larry Klayman eingereicht, einem bekannten Anwalt, der an einer Reihe prominenter Klagen beteiligt war, unter anderem gegen die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama sowie den amtierenden Präsidenten Joe Biden.
Suspendiert: Anwalt war nicht zugelassen
Vergangene Woche wies Richterin Beth Bloom den Fall mit der Begründung ab, Klayman sei wegen der Folgen eines anderen Falles derzeit nicht in der Lage, vor dem Bezirksgericht in Südflorida aufzutreten.
Nach einer Anfrage der Williams-Seite stellte Richterin Bloom fest, dass Klayman "von der Ausübung seines Amtes am Bezirksgericht suspendiert wurde" und dass ROKiT "es versäumt hat, einen in diesem Bezirk zugelassenen Anwalt zu finden".
Da der Fall in Florida nun nicht weiter verfolgt wird, wird sich Kendrick mit einem neuen Team von Anwälten auf Kalifornien konzentrieren, da Klayman dort nicht zugelassen ist.
Klayman spielt die Gründe für die Ablehnung des ROKiT-Verfahrens herunter: "Ich habe die Sperre angefochten", sagt er zu Motorsport.com. "Es liegt ein Antrag vor, sie aufzuheben. Weil sie nicht korrekt ist."
"Das ist eine Sache, die 15 Jahre alt ist und aus dem District of Columbia kommt, was ein sehr toxischer Ort ist. Ich habe gegen Obama gekämpft, und zufällig ist der Richter, der den Fall abgelehnt hat, ein von Obama ernannter Richter".
Über den ROKiT-Fall sagt er: "Er wurde ohne Vorurteil abgewiesen und wird in den nächsten Tagen vor einem anderen Gericht neu verhandelt."
"Der Fall wird in Kalifornien neu aufgerollt. Das war eine strategische Entscheidung, die getroffen wurde, bevor der Richter die Klage abwies. Wir wollten sowieso dorthin. Der Fall wird von kalifornischen Anwälten bearbeitet. Nicht von mir."
"Es ist kein Schaden entstanden, es sind keine Rechte verloren gegangen. Das ist das Entscheidende. Der Fall wurde nicht in der Sache abgewiesen".
Williams macht sich keine Sorgen
Da der Fall in Florida nun abgeschlossen ist und nirgendwo anders formell eingereicht wurde, geht das Williams-Team derzeit davon aus, dass die Angelegenheit erledigt ist.
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"Williams Racing kann bestätigen, dass das US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Florida alle Klagen von ROKiT gegen Williams und seine ehemaligen Direktoren abgewiesen hat", sagt ein Sprecher gegenüber Motorsport.com.
"Nach dem erfolgreichen Erhalt eines Schiedsspruchs gegen ROKiT in Großbritannien und der erfolgreichen Bestätigung des Schiedsspruchs durch ein Bundesgericht in den USA vertraut Williams weiterhin auf das Rechtssystem in seinem Rechtsstreit mit ROKiT und freut sich darauf, den Betrag zu erhalten, der ihm gemäß dem ursprünglichen Schiedsspruch zugesprochen wurde."