McLaren und Williams meinen: Der Motor ist 2026 nicht alles
Warum die aktuellen Mercedes-Kundenteams McLaren und Williams keine Angst vor einem möglichen Motoren-Wettrüsten in der Formel-1-Saison 2026 haben
(Motorsport-Total.com) - Wird die Formel 1 in der Saison 2026 mit dem dann neuen Technischen Reglement zur "Motoren-Formel"? Max Verstappen als der aktuelle Weltmeister befürchtet genau das. Doch McLaren und Williams als die Teams, die bislang noch über keinen Motorenvertrag für 2026 und darüber hinaus unterschrieben haben, sehen der Neuausrichtung der Formel 1 gelassen entgegen.
© Giorgio Piola
Wie stark welcher Formel-1-Antrieb 2026 sein wird, das ist noch völlig offen Zoom Download
McLaren-Teamchef Zak Brown verweist auf seine "tolle Partnerschaft" mit Mercedes und scheint sich zumindest gedanklich mit einer Fortsetzung der Zusammenarbeit zu beschäftigen.
Begründung: "Wir können uns nur schwer vorstellen, dass Mercedes den Antrieb nicht richtig hinbekommt, unabhängig davon, wie die Regeln am Ende genau aussehen werden. Und es ist ja immer eine Kombination aus Fahrer, Chassis und Antrieb, wenn man ein konkurrenzfähiges Auto haben will."
"Ich glaube daher nicht, dass es [2026] anders ist als unter den aktuellen Regeln, den darauffolgenden Regeln oder irgendwelchen Regeln danach", meint Brown.
Irgendjemand ist vielleicht innovativer als andere ...
Williams-Teamchef James Vowles wiederum sieht sehr wohl die Möglichkeit für einen Antriebshersteller, den Anforderungen des neuen Technischen Reglements zur Saison 2026 besser gerecht zu werden als andere Anbieter.
Er sagt: "Wann auch immer sich die Regeln beim Antriebsstrang verändern, kannst du als Folge dessen entweder gewinnen oder verlieren. Mercedes hat zum Beispiel vor 2014 sehr gute Arbeit geleistet. In den Jahren davor aber gab es wahrscheinlich Antriebshersteller, die weiter vorne lagen. Andererseits hat sich das Feld [rein technisch] jeweils recht schnell nivelliert."
Ähnliches werde sich auch unter dem neuen Antriebsreglement ab 2026 ergeben, meint Vowles: "Wofür man sich auch entscheidet, man schmiedet eine Allianz. Und dann wird sich alles rasch in eine ordentliche Situation fügen."
"Außerdem wäre es falsch zu sagen, das Chassis hat künftig keinen großen Einfluss mehr", so der Williams-Teamchef weiter. "Denn so vorläufig die Regeln [für 2026] derzeit noch sein mögen, es gibt viel Potenzial, um besser oder schlechter zu sein als deine Gegner."
Sollten sich McLaren und Williams erneut für Mercedes entscheiden, die deutsche Marke wäre ab 2026 mit zwei Kundenteams plus dem eigenen Werksteam in der Formel 1 vertreten. Honda wechselt dann zu Aston Martin, Red Bull und AlphaTauri verwenden den in Zusammenarbeit mit Ford entwickelten Eigenbau-Antrieb. Alpine dürfte weiter auf Renault-Power setzen, Haas wie das Ferrari-Werksteam auf Ferrari. Und Neueinsteiger Audi baut bekanntlich einen eigenen Antriebsstrang.