• 20. Juli 2023 · 18:54 Uhr

Über sich selbst gestolpert: Alpine feuert CEO Laurent Rossi!

Alpine hat einen neuen Chef: Laurent Rossi muss gehen, Otmar Szafnauer bleibt und ein ehemaliger Ferrari-Mann kommt als neuer CEO

(Motorsport-Total.com) - Alpine, die Sportmarke des französischen Automobilherstellers Renault, hat einen neuen CEO: Philippe Krief übernimmt die Position vom bisherigen Geschäftsführer Laurent Rossi, und zwar mit sofortiger Wirkung.

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Laurent Rossi ist als CEO Geschichte und wird bei Alpine aufs Abstellgleis geschoben Zoom Download

Eine Meldung nicht ohne Brisanz. Denn erst im Mai, am Rande des Grand Prix von Miami, hatte Rossi das Formel-1-Team von Alpine als "amateurhaft" und die Ergebnisse als "wirklich schlecht" bezeichnet - ein Interview, das von vielen als Signal dafür gewertet wurde, dass es im Management bald zu Veränderungen kommen könnte.

Doch während Teamchef Otmar Szafnauer weiterhin im Amt ist, muss Rossi mit sofortiger Wirkung gehen. Er bleibt zwar bei Alpine, doch sein neuer Aufgabenbereich sind jetzt nur noch "Sonderprojekte, die mit der Transformation der Gruppe zu tun haben". Das klingt für Branchenkenner sehr nach Abstellgleis.

Zumindest offiziell findet Renault-Konzernchef Luca de Meo zum Abschied freundliche Worte: "Ich möchte Laurent für seinen unermüdlichen Einsatz in den letzten zwei Jahren danken. Er hat eine klare und ehrgeizige Strategie für die Marke festgelegt. Er hat Alpine in die bestmögliche Position gebracht, um seine langfristigen Ziele zu erreichen. Alpine ist nun bereit, in eine neue Phase seiner Entwicklung einzutreten und eine Marke der Zukunft zu werden."

Diesen Weg wird nun jedoch ein anderer als CEO beschreiten. Krief berichtet als Markenchef direkt an de Meo und bleibt vorerst auch Vizepräsident für Engineering und Product Performance, bis für diese Aufgabe ein Nachfolger gefunden ist.

Das sagt Konzernchef Luca de Meo

De Meo sagt: "Philippe verbindet langjährige Branchenerfahrung und großes technisches Wissen mit den Führungsqualitäten, die für den Erfolg unseres Projekts, einschließlich der Einführung der neuen Fahrzeuge der Marke ab dem nächsten Jahr, entscheidend sind. Ich vertraue Philippe und seinem Team voll und ganz, Alpine zu neuen Höhen zu führen."

Krief hat vor Alpine für Michelin und FIAT gearbeitet. Danach setzte er seine Karriere bei Ferrari und Maserati fort, wo er Leiter der Fahrzeugabteilung beziehungsweise Technischer Direktor der Marke Alfa Romeo war. Im Juni 2016 kehrte Krief zu Ferrari zurück und wurde zum Director of Engineering ernannt. Seit 21. Februar 2023 ist er Vizepräsident für Engineering und Product Performance bei Alpine.

Rossi war im Januar 2021 an die Spitze des Sportwagenherstellers Alpine berufen worden. Sein Aufgabenbereich umfasste auch die Leitung des Formel-1-Teams. Er löste Cyril Abiteboul ab, der seit 2014 an der Spitze stand und seit Einführung der Hybridmotoren heftige Kritik von Motorenkunde Red Bull einstecken musste.

Rossis 100-Rennen-Plan und was draus geworden ist

Als das Team für 2021 von Renault in Alpine umbenannt wurde, stellte Rossi einen ehrgeizigen Plan für 100 Rennen vor, um das Team ab der Saison 2024 zu einem regelmäßigen Podiumsanwärter zu machen. Während Esteban Ocon in Ungarn 2021 einen überraschenden Sieg errang, hat das Team seitdem nur noch ein weiteres Top-3-Ergebnis erzielt (Monaco 2023).


Wie ist das so, backstage bei einem Formel-1-Team?

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2022 wurde Alpine dafür gelobt, dass es McLaren in der Konstrukteurs-WM auf den vierten Platz verdrängt und sich vorgenommen hatte, die Lücke zu Ferrari, Mercedes und Red Bull zu schließen. Nach einem schlechten Start in die Saison, der durch Unzuverlässigkeit und Strafen noch verschlimmert wurde, ist Alpine vor Ungarn auf den sechsten Platz hinter McLaren und Aston Martin zurückgefallen.

Bereits davor hatte das Management von Alpine keine gute Figur abgegeben, als Fernando Alonso das Team im Sommer 2022 in Richtung Aston Martin verließ und sein designierter Nachfolger Oscar Piastri zuerst bestätigt, dann aber widerwillig an McLaren abgegeben wurde, weil dessen Vertrag offenbar nicht wasserdicht war.

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