• 16. Juli 2023 · 08:37 Uhr

"Weiß, wann wir unterschreiben": Grand Prix in Madrid beschlossene Sache?

Ein Formel-1-Rennen in der spanischen Hauptstadt Madrid ist so gut wie fix, wenn es nach dem Chef der zukünftigen Veranstalterorganisation geht

(Motorsport-Total.com) - Es war still geworden um das Prestigeprojekt der Formel 1, den Großen Preis von Spanien nach Madrid zu bringen. Doch nun meldet sich die Hauptfigur der Veranstalterseite. Genauer gesagt José Vicente de los Mozos, der Vorsitzende des Exekutivausschusses des nordöstlich der spanischen Hauptstadt gelegenen Messe- und Kongresszentrums IFEMA, wo ein Stadtkurs gebaut werden soll.

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Seit März ist Madrid Gastgeber der offiziell genehmigten und gut angenommenen Formel-1-Ausstellung, die der Stadt geholfen hat, sich für eine Rennveranstaltung zu bewerben.

Jetzt lässt de los Mozos mit einem Zitat aufhorchen: "Ich weiß, wann wir unterschreiben werden und wann wir es tun werden", sagt de los Mozos in Bezug auf einen zukünftigen Rennvertrag in einem Kommentar, der von 'Europa Press' veröffentlicht wurde.

Er fügt hinzu: "Wir haben den uns vorgegebenen Prozess eingehalten. Der spanische Automobilverband wurde vom ersten Moment an informiert, wir haben eine Exklusivitätsvereinbarung unterzeichnet, und jetzt kommen wir mit dem Vertrag voran."

Der Organisator sieht mit einem möglichen Grand Prix einen Geldsegen auf seine Stadt zukommen. 500 Millionen Euro würde ein Rennen für die Region einbringen - und es sich in Madrid "nicht um ein Rennen, sondern um ein Erlebnis handelt, das beste in Europa".

Hohe Ambitionen also. Doch die gab es auch in Valencia, wo die Formel 1 von 2008 bis 2012 gastierte. Heute ist der Valencia Street Circuit vor allem als Ruine und Millionengrab berühmt.

Barcelona bis 2026 fest im Kalender

Der Gegner im eigenen Stall ist aber bislang wie im Fußball Barcelona. Dort wird seit 1991 der Große Preis von Spanien ausgetragen. Die Katalanen haben zudem noch einen Vertrag über die Austragung bis 2026. Bislang ist noch nicht klar, ob Madrid möglicherweise einen eigenen Spot im Kalender bekommt, losgelöst vom Spanien-Grand-Prix.

Doch zumindest Anfang Juni hatte selbst Formel-1-CEO Stefano Domenicali noch keinen konkreten Plan: "Es stimmt, dass Madrid in der Zukunft ein Rennen ausrichten möchte", sagte er im Podcast 'Beyond the Grid' und fügte an: "Bis jetzt ist noch keine Entscheidung gefallen. Das ist ein weiteres gutes Zeichen für den Gesundheitszustand der Formel 1."

Domenicali stellte den aktuellen Boom der Königsklasse keineswegs in Abrede. 284.000 Zuschauer sahen sich das Rennen auf dem Circuit de Catalunya an. Und das, obwohl kein spanischer Fahrer um den Sieg oder gar WM-Titel fuhr.

Nerdwissen: Madrid war schon einmal Gastgeber für die Formel 1

Aufgrund des bereits international ausgeweiteten und durchaus aufgeblähten Kalenders lässt Domenicali aber durchklingen, dass es mit zwei Rennen in Spanien schwierig werden könnte: "Damals war das Geschäft noch nicht so groß", sagte er. "Und wir hatten einen auf Europa konzentrierten Kalender. Heute haben wir einen weltweiten Kalender, mit größeren und mehr Rennen, ganz klar."

Formel-1-Historiker wissen aber: Die Gegend um Madrid war schon einmal Schauplatz der Königsklasse. Und zwar als der spanische Grand Prix in Jarama ausgetragen wurde, das im Osten der Stadt liegt und nicht viel weiter vom Zentrum entfernt ist als der neue Austragungsort.

Auf dieser Strecke wurde das Rennen 1968 zum ersten Mal ausgetragen, im Wechsel mit dem Montjuich-Park in Barcelona. Montjuich wurde nach dem tragischen Rennen von 1975 geschlossen, und Jarama wurde für kurze Zeit zum ständigen Austragungsort des spanischen Grand Prix, bis es 1981 zum letzten Mal ein Formel-1-Rennen gab.

Das Rennen wurde 1986 in Jerez wiederbelebt, bevor es 1991 an den heutigen Standort vor den Toren Barcelonas umzog.

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