Nach McLaren-Trennung: James Key wechselt zu Sauber
Nach der Trennung von McLaren dockt James Key bei Sauber an und wird neuer Technikchef von Alfa Romeo, wo er mit Andreas Seidl auf einen alten Bekannten trifft
(Motorsport-Total.com) - James Key wird neuer Technischer Direktor bei Alfa Romeo. Das hat das Formel-1-Team von Sauber am Mittwochmorgen bekannt gegeben. Der ehemalige Technikchef von McLaren wird demnach am 1. September 2023 zum Hinwiler Team stoßen und dort die Position von Jan Monchaux übernehmen.
Für Key ist es eine Rückkehr, denn der Brite war zwischen 2010 und 2012 als Technischer Direktor für das damalige Sauber-Team tätig. Dort hat man ihn in guter Erinnerung.
"Diese Jahre waren wegweisend für die Wiedergeburt des Teams und gipfelten in der Produktion eines Autos, des von Key entworfenen C31, der unter Sergio Perez und Kamui Kobayashi vier Podiumsplätze einfuhr und 2012 beim Grand Prix von Malaysia im Regen beinahe gewonnen hätte", heißt es in der Mitteilung.
Auch Key selbst betont: "Ich habe sehr gute Erinnerungen an meine frühere Zeit dort. Ich freue mich darauf, die technische Seite des Teams an einem der kritischsten Punkte in seiner langen Geschichte zu leiten, während wir uns auf eine neue und aufregende Zukunft zubewegen." Schließlich bereitet sich Sauber Motorsport gemeinsam mit Audi darauf vor, 2026 ein Formel-1-Werksteam zu werden.
"Wir wissen, dass dies Zeit, Mühe und Ausdauer erfordert und dass sich die Früchte dieser Arbeit erst in den nächsten zwei Saisons und darüber hinaus auszahlen werden, aber wir haben eine Reise vor uns und einen Fahrplan, dem wir folgen müssen, und ich freue mich darauf, damit zu beginnen", sagt Key.
Seidl und Key in Hinwil wieder vereint
Andreas Seidl, CEO der Sauber-Gruppe, kennt den Briten aus seiner eigenen Zeit als McLaren-Teamchef gut. "Er verfügt über eine herausragende Erfahrung in diesem Sport, nicht nur als Technischer Direktor, sondern auch in verschiedenen anderen Funktionen innerhalb der technischen Organisation eines Teams."
"Er wird den Transformationsprozess der technischen Seite des Teams leiten und uns die Werkzeuge und Richtung geben, die wir brauchen, um die Zukunft in Angriff zu nehmen."
"Der Betrieb, den er vorfinden wird, hat sich seit seiner Zeit hier stark verändert", so Seidl weiter, "aber es sind immer noch derselbe Antrieb und das gleiche Engagement, die das Team in seiner früheren Tätigkeit erfolgreich gemacht haben. Ich bin sicher, dass wir zusammen mit diesem sehr talentierten und engagierten Team den eingeschlagenen Wachstumspfad weiterverfolgen können."
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Keys Karriere in der Formel 1 begann bei Jordan Grand Prix, wo er verschiedene technische Funktionen, darunter auch die des Renningenieurs, übernahm. 2005 wurde er im Alter von 33 Jahren zum jüngsten Technischen Direktor der Formel 1.
Diese Position behielt er bei, als das Team zu Midland F1, Spyker F1 und schließlich Force India wurde. Nach seiner Zeit bei Sauber wechselte Key als Technischer Direktor zur Scuderia Toro Rosso, bevor er vor der Saison 2019 zu McLaren ging.
Dort arbeitete der 51-Jährige unter der Leitung des damaligen Teamchefs Seidl und trug zur Weiterentwicklung des Teams bei, das mehrere Podiumsplätze und einen Doppelsieg beim Grand Prix von Italien 2021 feierte. Nach der Trennung von McLaren setzen beide ihre Arbeit nun gemeinsam bei Sauber fort.
Monchaux bereits im bezahlten Urlaub
Beim bisherigen Technickchef Monchaux, der von Key abgelöst wird, bedankt sich Seidl "für seinen wertvollen Beitrag (...), der Sauber dorthin gebracht hat, wo es jetzt steht, nach unserer erfolgreichsten Saison seit einem Jahrzehnt, in der wir den sechsten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft erreicht haben."
Was mit Mochaux passiert, wird in der Presseaussendung von Sauber nicht präzisiert. Wir haben nachgefragt und erfahren: Monchaux wird das Team verlassen.
Er befindet sich jetzt schon auf "Gardening Leave", also im bezahlten Urlaub. Üblicherweise haben Ingenieure in seiner Position eine halbjährige Sperre, bevor sie für ein anderes Team arbeiten dürfen. Der Franzose war 2018 zu Sauber gestoßen.