Trotz Honda-Deal: Mercedes bleibt Aktionär bei Aston Martin Lagonda
Toto Wolff erklärt, warum Mercedes trotz des Honda-Deals in der Formel 1 nicht vorhat, sein Engagement bei Aston Martin Lagonda zu beenden
(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Team Aston Martin hat bekannt gegeben, ab 2026 mit Honda-Powerunits an den Start zu gehen. Die bisherige technische Kooperation mit Mercedes wird Ende 2025 beendet. Für den Sportwagenhersteller Aston Martin Lagonda, bei dem Lawrence Stroll mit seinen Geschäftspartnern ebenfalls investiert ist, hat das keine unmittelbaren Auswirkungen.
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Sowohl Lawrence Stroll als auch Toto Wolff sind Aktionäre von Aston Martin Lagonda Zoom Download
Der Daimler-Konzern hatte sich bereits 2013 mit fünf Prozent bei der britischen Luxusmarke eingekauft, also lange bevor Stroll dort das Kommando übernahm. Im Oktober 2020 wurde der Aktienanteil auf 20 Prozent aufgestockt. Ein Deal, der mit umgerechnet rund 330 Millionen Euro bewertet wurde.
Dass jetzt ausgerechnet Honda Partner des Aston-Martin-Teams in der Formel 1 wird, passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Honda ist ein Automobilhersteller, der zu Mercedes in einem Konkurrenzverhältnis steht. Trotzdem hat Mercedes keinerlei Ambitionen, das Engagement bei Aston Martin Lagonda zu beenden.
"Das ist eine andere Plattform", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Wir bei Mercedes liefern innenliegende Technik. Es ist eine Geschäftspartnerschaft. Die wird auch weitergehen, denn solche Konstrukte haben lange Vorlaufzeiten. Außerdem ist Aston Martin eine Marke, auf die man stolz sein kann. Darum wird Mercedes weiterhin Partner bleiben."
Dazu muss man wissen: Lawrence Stroll und seine Partner haben im August 2018 das heutige Aston-Martin-Team und im Januar 2020 den Sportwagenhersteller Aston Martin Lagonda übernommen. Beide Firmen haben also die gleichen Eigentümer, sind aber voneinander getrennte Einheiten. Das Formel-1-Team ist keine Tochterfirma von Aston Martin Lagonda.
Auf der Formel-1-Ebene wurde Aston Martins Wechsel von Mercedes zu Honda damit erklärt, dass Aston Martin der Meinung ist, als Werksteam mit einem großen Hersteller, den man exklusiv im Rücken weiß, bessere Chancen zu besitzen, Weltmeister zu werden. Als Kritik an den Mercedes-Powerunits sei der Wechsel nicht zu verstehen, hatte Group-CEO Martin Whitmarsh versichert.
Wolff unterstreicht: "Ich glaube nicht, dass der Wechsel aus einer Kundensituation bei Mercedes zu Honda irgendwas mit unserer Powerunit zu tun hat. Wir haben eine konkurrenzfähige Powerunit. Aber sie wollten sich immer schon emanzipieren und ein echtes Werksteam werden. Und genau das tun sie jetzt. Jetzt haben sie ihren eigenen Exklusiv-Vertrag."
"Sie haben auch ihren eigenen Mineralölhersteller, sie bauen eine große Fabrik, die gerade bezogen wird. Und Lawrence setzt sich niemals kleine Ziele. Wenn du konkurrenzfähig sein und Weltmeisterschaften gewinnen willst, dann sind das genau die richtigen Schritte", erklärt der Mercedes-Teamchef.
Übrigens: Wolff ist selbst auch, als Privatperson, bei Aston Martin Lagonda investiert. Im April 2020 wurde bekannt, dass er für ein Aktienpaket in der Höhe von knapp fünf Prozent umgerechnet rund 40 Millionen Euro bezahlt haben soll. Später wurde sein Aktienanteil im Zuge einer Bezugsrechtsemission auf unter ein Prozent reduziert.