Nächste Generation: Sky überträgt Ungarn-Grand-Prix als "Kinderprogramm"
Alternativprogramm zu Sascha Roos und Peter Hardenacke: Sky zeigt beim Grand Prix von Ungarn ein Signal speziell für Kinder, das von Kindern gestaltet wird
(Motorsport-Total.com) - Das hat's in der Form noch nie gegeben: Sky zeigt beim Grand Prix von Ungarn in Budapest 2023 (Rennen am 23. Juli) zum ersten Mal eine Live-Übertragung, die speziell für Kinder gemacht wird - von Kindern! Darauf haben sich die Sky-Sendergruppe und Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media jetzt geeinigt.
Nach Fußball also auch Formel 1. Nach der begeisternden Resonanz auf die Übertragungen rund um die Fußball-Bundesliga plant Sky jetzt eine erste Ausgabe in der Formel 1. In enger Zusammenarbeit mit der Sky-Gruppe und der Formel 1 wird bei der Live-Produktion des Rennwochenendes am Hungaroring ein eigenes Weltsignal für die "Sky-Next-Generation" produziert.
Die Formel 1 wird ein spezielles internationales Signal bereitstellen, das maßgeschneiderte Grafiken, Soundeffekte und Sonderfunktionen beinhaltet, die die Übertragung für das jüngere Publikum verbessern werden. Unter anderem werden modernste virtuelle 3D-Graphiken bei bestimmten Kameraperspektiven zugesetzt sowie weitere neue Funktionen zum Einsatz kommen.
Zudem wird die deutsche Übertragung von Sky Deutschland von drei Kinderreportern und speziell auf die junge Zielgruppe ausgerichteten redaktionellen Inhalten unterstützt. Das ist anders als bei Sky UK: Dort hat der Sender drei junge TV-Presenter mit Vorerfahrung ausgewählt, denen Nico Rosberg und Danica Patrick als Experten zur Seite gestellt werden.
Kinderreporter: Hier kann man sich bewerben!
Sky Deutschland geht da einen anderen Weg. Der Sender sucht in einem Casting Kinder von 10 bis 14 Jahren, die die Übertragung dann gestalten sollen. Voraussetzung dafür ist ein Wohnsitz in Deutschland oder Österreich. Alle Informationen zum Bewerbungsprozess gibt's unter skysport.de/kids-casting im Internet.
"Mit 'Sky-Next-Generation' haben wir bei unseren Fußball-Übertragungen echte Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass wir bei Sky mutig und auch bereit sind, unsere Übertragungen neu zu denken und andere Wege zu gehen", sagt Charly Classen, Executive Vice President Sport von Sky Deutschland.
"Die Resonanz auf die ersten 'Sky-Next-Generation'-Produktionen bei unseren Zuschauern war überwältigend, und so gehen wir jetzt den nächsten Schritt mit der ersten Übertragung in der Formel 1. Ich bin mir sicher, dass auch die jungen Motorsportfans begeistert sein werden", so Classen.
Maßgeschneiderte Werbung für Kinder
Abgesehen davon, dass die besondere Übertragung viele Kinder glücklich machen wird, die sich für die Formel 1 interessieren, steckt natürlich auch ein wirtschaftlicher Gedanke dahinter. Kinder sollen möglichst frühzeitig für das Produkt Formel 1 begeistert werden. Und dank digitaler Technik kann in den Übertragungen sogar andere Werbung eingespielt werden als für das klassische Publikum.
"Wir möchten sicherstellen, dass unsere Fans jeden Alters die Formel 1 genießen und sich in sie verlieben können", sagt Ian Holmes, Direktor für Rechte und Content der Formel 1. "Daher ist es sehr aufregend, mit unseren langjährigen Partnern bei Sky an diesem Projekt zusammenzuarbeiten, um ein jüngeres Publikum anzusprechen."
"Diese Form der Übertragung ist eine Premiere im Motorsport, und ich bin gespannt darauf zu sehen, wie sie zum Leben erweckt wird und darauf, die nächste Generation von Moderationstalenten zu beobachten", sagt Holmes.
Sky zeigt Barcelona kostenlos auf YouTube
Sky Deutschland besitzt bis 2027 die exklusiven Senderechte für die Formel 1. Allerdings müssen zumindest 2023 noch mindestens vier Rennen im Free-TV beziehungsweise kostenlos zugänglich ausgestrahlt werden. Den Anfang macht das bevorstehende Rennwochenende in Barcelona, das Sky auf YouTube live übertragen wird.
Ein wichtiger Schritt für die Formel-1-Fans in Deutschland, denn dass es keine regulären Übertragungen im Free-TV mehr gibt, ist laut Marc Surer, ehemaliger Sky-Experte, "für Deutschland ein Problem. Früher gab es fünf Millionen Zuschauer, jetzt eine Million. Das ist natürlich traurig und das spürt man auch, wenn man in Deutschland über die Formel 1 spricht."