Angebliche Russland-Geschäfte: Haas dementiert Medienbericht
Haas Automation, eine Firma von Formel-1-Teambesitzer Gene Haas, soll Russland im Krieg mit Maschinen beliefert haben - Das Unternehmen bestreitet dies vehement
(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Team Haas hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach seine Muttergesellschaft gegen Russland-Sanktionen verstoßen haben soll. In einer Erklärung bezeichnete das US-Team entsprechende Berichte als "völlig falsch".
Worum geht es? Der amerikanische Sender PBS hatte behauptet, dass das Unternehmen Haas Automation Maschinen und Teile direkt nach Russland geliefert habe, was einem Verstoß gegen die US-Exportkontroll- und Sanktionsbestimmungen gleichkäme.
In einer ausführlichen Erklärung vom Donnerstag hat Haas jedoch klargestellt, dass das Unternehmen stets die Gesetze der US-Regierung eingehalten habe und dass seit dem 3. März 2022 keine Maschinen mehr nach Russland exportiert worden seien.
In dem PBS-Bericht war von auf 18 Haas-Maschinen, die in Russland eingesetzt würden. Das amerikanische Unternehmen erklärte jedoch, dass diese Maschinen bereits vor dem Inkrafttreten der Sanktionen in das Land geliefert worden seien.
In der Erklärung heißt es: "Am 3. März 2022, kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine, beendete Haas Automation die Beziehung zu seinem einzigen unabhängigen Vertriebshändler für Russland und Weißrussland, Abamet Management, in vollem Umfang."
Haas: US-Bestimmungen wurden eingehalten
"Seit diesem Datum hat Haas keine Maschinen, Teile oder Software mehr an Abamet oder andere Personen in Russland verkauft oder geliefert. Diese entscheidende Tatsache wurde dem PBS-Reporter vor der Ausstrahlung der Geschichte mitgeteilt."
"Darüber hinaus hat Haas zum Zeitpunkt der Beendigung seiner Geschäftsbeziehung mit Abamet im März freiwillig 50 bestehende Maschinenaufträge von Abamet storniert, obwohl diese Aufträge nach den damals geltenden US-Ausfuhrkontroll- und Sanktionsbestimmungen zulässig gewesen wären", heißt es weiter.
Zu behaupten, dass bis Oktober vergangenen Jahres Ausrüstungslieferungen erfolgt seien, sei schlichtweg "falsch". Zwar räumt Haas ein, dass zuvor verkaufte Teile nach ihrer Freigabe den Besitzer gewechselt haben könnten, gibt aber zu bedenken, dass eine solche Bewegung ohne seine Zustimmung erfolgt wäre.
"Haas hatte zwar keine physische Kontrolle über diese Produkte, aber sie unterlagen der Bestätigung von Abamet gegenüber Haas, dass es keine Haas-Produkte exportieren würde, die gegen geltende US-Exportkontroll- und Sanktionsgesetze verstoßen."
Handel mit russischen Partnern wurde beendet
Dem Unternehmen sei aber nicht bekannt, dass das der Fall gewesen wäre. "Einfach ausgedrückt: Wenn nach dem 3. März 2022 Haas-Maschinen oder -Komponenten geliefert wurden, dann erfolgte das durch Abamet oder einen der zahlreichen anderen Kunden von Haas in der ganzen Welt, ohne dass Haas dies wusste."
"Solche Lieferungen wären ein direkter Verstoß gegen die ausdrückliche Politik von Haas gegenüber Russland nach dessen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 gewesen."
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In dem Zusammenhang bekräftigt Haas, dass es seine Beziehungen zu allen russischen Unternehmen abgebrochen habe, einschließlich des Uralkali-Sponsoringvertrags für sein Formel-1-Team, der das Unternehmen Einnahmen in Millionenhöhe gekostet habe.
"Es ist daher eine bittere Ironie, dass der PBS-Bericht Haas als Unterstützer des russischen Militärs darstellt, was nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte."
"In einer Zeit, in der die Amerikaner darum ringen, die effektivste Vorgehensweise zur Unterstützung der Ukraine zu entwickeln, ist es äußerst unverantwortlich, dass PBS diesen schlecht recherchierten Beitrag veröffentlicht, der grundlegende Fakten ignoriert und andere Fakten behauptet, die eindeutig falsch sind."