Fotostrecke: So viele Mitarbeiter haben die Formel-1-Teams
Von 250 bis weit über 1500 Mitarbeiter: Die Formel-1-Teams könnten in Bezug auf die Mitarbeiterzahl ungleicher nicht sein, doch woran liegt das und wer hat wie viele?
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 boomt, doch die Mitarbeiter der Teams sind trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs der Serie und ihrer Arbeitgeber nicht in der allerbesten Position. Einerseits werden die Saisons mit dem stetig wachsenden Rennkalender immer härter, während auf der anderen Seite die Gehälter nicht mehr beliebig erhöht werden können, seit 2021 eine Budgetobergrenze eingeführt wurde.
Von dieser sind nämlich nur die drei bestbezahlten Mitarbeiter sowie die beiden Fahrer ausgenommen. Doch wie viele Angestellte haben die Formel-1-Teams und wie viel verdienen sie im Schnitt?
Trotz der Budgetobergrenze liegen die zehn Formel-1-Teams ressourcentechnisch ziemlich weit auseinander. Die Budgets der Teams werden im Jahr 2023 von 150 bis 400 Millionen US-Dollar schwanken, wobei es auch bei der Zahl der Mitarbeiter weiterhin erhebliche Unterschiede geben wird.
Nur ein Topteam unter den ersten drei Plätzen
Wer jedoch denkt, dass sich die Topteams Red Bull, Ferrari und Mercedes die ersten drei Plätze auch bei der Mitarbeiterzahl unter sich ausmachen, hat sich getäuscht. In unserer Fotostrecke zeigen wir, wie viele Mitarbeiter die Formel-1-Teams aktuell beschäftigen.
Fotostrecke: So viele Mitarbeiter beschäftigen die Formel-1-Teams
Je mehr desto besser? Die Mitarbeiter sind ein wichtiges Kriterium, die den Erfolg eines Formel-1-Teams maßgeblich beeinflussen. Wir haben anhand von historischen Daten Schätzungen für 2023 vorgenommen und die Teams nach der Anzahl ihrer Mitarbeiter geordnet. Und dabei zeigt sich: Es kommt nicht unbedingt auf die Quantität an. Fotostrecke
Die Unterschiede könnten also deutlicher nicht sein, doch wie kann es sein, dass alle zehn Teams trotz so unterschiedlicher Mitarbeiterzahlen alle die Budgetobergrenze einhalten können, die für die Saison 2023 grundlegend 135 Millionen Dollar (127,5 Millionen Euro) betragen wird?
Zum einen gibt es viele Ausnahmen, die die kleinen Teams noch nicht alle ausschöpfen können. Beispielsweise wird Haas 2023 rund 150 Millionen Dollar ausgeben können (die Budgets aller Teams für die Saison 2023 findet ihr hier), wobei unter anderem die Fahrergehälter, die Gehälter der drei bestbezahlten Mitarbeiter, Hotelkosten bei den Events sowie vieles mehr nicht dazuzählen.
Nicht nur Budget für Mitarbeiterzahl entscheidend
Angenommen Haas würde bei diesen Ausnahmen auf 30 Millionen Dollar kommen, so würde das Team die Budgetgrenze einhalten, da man nur 120 Millionen Dollar relevante Ausgaben hatte und so noch Luft für weitere 15 Millionen Euro nach oben gewesen wären, für die man reihenweise Mitarbeiter hätte einstellen können. Man kann sie aber nicht einstellen, weil man kein Geld mehr hat.
Fotostrecke: Die Budgets der Formel-1-Teams 2023
"Cash is King": Schon immer war es in der Formel 1 wichtig, so viel Geld wie möglich in die Entwicklung des Autos, aber auch in die besten Mitarbeiter und Fahrer zu investieren. Trotz Einführung einer Budgetobergrenze 2021 hat sich dies nicht geändert, da es viele Ausnahmen im finanziellen Reglement gibt. Für die Saison 2023 wird ... Fotostrecke
Zudem sind die Geschäftsmodelle unterschiedlich. Während die Topteams nahezu alles in Eigenregie herstellen, wofür auch mehr Mitarbeiter notwendig sind, nutzen beispielsweise Haas und AlphaTauri Synergien und kaufen so viele Teile wie möglich von ihren Partnerteams ein und benötigen daher kein Personal für den Bau dieser Teile.
So viel kassieren die Mitarbeiter
Ein weiterer Unterschied sind die Gehälter für die Angestellten, die zwischen den Teams ebenfalls stark schwanken. Dabei befinden sich die Teams in einem schwierigen Spagat, denn die Gehälter fallen unter die Budgetgrenze. Je weniger man den Mitarbeitern bezahlt, desto mehr kann man natürlich einstellen, doch die besten Ingenieure, Mechaniker und Co. wollen auch gut bezahlt werden und würden im Zweifel sonst zur Konkurrenz wechseln, wenn es dort mehr geben sollte.
Zwar hat Red Bull verhältnismäßig wenig Mitarbeiter, besonders verglichen mit Mercedes, aber dafür zahlen die Österreicher aber auch am besten. 2021 zahlte Red Bull insgesamt 108 Millionen Dollar Gehalt an seine Mitarbeiter, während die Zahlungen bei Mercedes mit 116 Millionen ähnlich groß waren. Allerdings hatten die Silberpfeile 2021 fast 300 Mitarbeiter mehr.
Somit bekam ein Mitarbeiter bei Red Bull 2021 im Schnitt 148.000 Dollar pro Jahr, während es bei Mercedes 115.000 Dollar waren. Durch Topverdiener können diese Schnitte jedoch nach oben verfälscht werden, weshalb die Zahlen immer noch mit Vorsicht zu genießen sind. Die Gehälter der bestbezahlten Teammitglieder haben wir übrigens in einer anderen News aufgelistet.
Mitarbeiterentlassungen nach Kostendeckel-Einführung
Die Mitarbeiter der Motorenabteilung verdienen im Schnitt übrigens deutlich weniger, was jedoch daran liegen könnte, dass die Topverdiener wie die Fahrer und Teamchefs nicht über die Motorenabteilung vergütet werden und damit der Schnitt nicht nach oben verzerrt wird.
Bei Red Bull Powertrains wurden 2021 durchschnittlich 70.000 Dollar an jeden Mitarbeiter gezahlt, während es bei Mercedes High Performance Powertrains, wo nicht nur die Formel-1- sondern auch die Formel-E-Motoren gebaut wurden, rund 85.000 Dollar waren. Die Gehaltskosten der Motorenmitarbeiter fallen jedoch nicht unter die "normale" Budgetobergrenze, da es für den Motorenbereich einen separaten Kostendeckel gibt.
Mit der Einführung der Budgetobergrenze für das Rennteam und den Chassisbereich im Jahr 2021 waren insbesondere die Topteams gezwungen, reihenweise Stellen abzubauen. Bei Red Bull Racing und Red Bull Technology mussten 154 Mitarbeiter entlassen werden, während es bei Mercedes immerhin 59 waren, um die Kosten zu senken. (Eine detailliertere Analyse dazu, gibt es hier)
Die Mitarbeiterzahl ist somit primär vom Geschäftsmodell abhängig, wobei auch das Budget immer noch eine Rolle spielt. Daher werden die Werksteams trotz Budgetobergrenze auch in der Zukunft weiterhin die meisten Mitarbeiter beschäftigen, wobei die kleinen Teams immer konkurrenzfähiger werden dürften.