Große Vision rund um Dschidda: Saudi-Arabien will eigenes Formel-1-Team
Der Motorsportverband von Saudi-Arabien bekennt sich weiterhin zum Standort Dschidda und wünscht sich ein eigenes Team in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Mitte der 1970er-Jahre tauchte Saudi-Arabien erstmals auf der Landkarte der Formel 1 auf. Frank Williams hatte Sponsoren aus dem Nahen Osten an Land gezogen, unter anderem Fly Saudia, Werbung für eine Airline, und, berühmt-berüchtigt, die Hotelkette Albilad von Osama bin Ladens Vater Muhammad.
© SAGP
Max Verstappen mit Prinz Chalid bin Sultan Al Abdullah Al Faisal von Saudi-Arabien Zoom Download
Seit 2021 hat Saudi-Arabien auch einen Grand Prix. Der sollte ursprünglich nur vorübergehend in der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer stattfinden und dann an eine andere Location wandern. Ein Plan, der jetzt aber zumindest bis 2027 auf Eis zu liegen scheint.
"Wir alle wissen, dass dieses Rennen in Zukunft an einen anderen Ort wechseln wird", sagt Prinz Chalid bin Sultan Al Abdullah Al Faisal, der Vorsitzende des saudi-arabischen Motorsportverbands. "Aber wir haben viel in die Promenade investiert, und langsam fühlt es sich ein bisschen wie eine permanente Einrichtung an."
Der Stadtkurs in Dschidda, ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht, könnte somit "langfristig" als Rennstrecke bleiben, sagt Prinz Chalid. Denn: "Die Strecke ist toll, und es wird uns schwerfallen, Dschidda zu verlassen, solange wir nicht woanders eine noch bessere Erfahrung für die Rennfahrer und die Zuschauer bieten können."
Doch der Grand Prix ist nur ein Eckpfeiler des saudi-arabischen Formel-1-Programms. Ein weiterer soll ein eigenes Team werden. Formel-1-CEO Stefano Domenicali hatte zuletzt erklärt, Bewerber wie Michael Andretti treten zwar sehr sichtbar in Erscheinung, es gebe aber auch ganz andere Interessenten. Ob er damit Saudi-Arabien gemeint hat?
Man sei ohnehin schon in der Formel 1 engagiert, erinnert Prinz Chalid, mit Aramco (Mineralölkonzern) bei Aston Martin und NEOM, einem spektakulären Immobilienentwicklungsprojekt, bei McLaren, jeweils auf der Ebene eines Sponsorings.
Prinz Chalid will es dabei aber nicht bewenden lassen: "In Zukunft", sagt er, "rechne ich damit, dass diese Beziehungen wachsen und eine größere Rolle spielen werden, und dass wir eines Tages sogar ein eigenes Saudi-Team oder einen saudischen Fahrer in der Formel 1 haben werden."