• 18. Februar 2023 · 09:11 Uhr

Fotostrecke: Das Budget der Formel-1-Teams für die Saison 2023

400 Millionen US-Dollar Ausgaben trotz Budgetobergrenze? So viel werden die Formel-1-Teams in der Saison 2023 für ihre Formel-1-Projekte ausgeben

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2021 existiert in der Formel 1 eine Budgetobergrenze, um eine Chancengleichheit in der Königsklasse herzustellen, da in der Vergangenheit vor allem die Topteams Red Bull, Ferrari und Mercedes so viel Geld ausgegeben haben, dass es für die kleinen Teams nahezu unmöglich war, im Kampf um die Spitzenplätze einzugreifen.

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Aston-Martin-Eigentümer Lawrence Stroll und Mercedes-Teamchef Toto Wolff Zoom Download

Für die kommende Saison 2023 wird der Kostendeckel dabei grundlegend 135 Millionen US-Dollar (umgerechnet 127 Millionen Euro) betragen, wobei noch Zuschläge in Höhe von 1,2 Millionen Dollar für jedes Rennen, was die Anzahl von 21 Grands Prix übersteigt, hinzukommen sowie weitere finanzielle Zulagen für die sechs Sprintrennen und die Inflation, die mit einer Metrik automatisch die Budgets erhöht.

Mit der aktuellen Inflationsrate der G7-Staaten wird die Budgetobergrenze nach aktueller Berechnung bei 153,8 Millionen Dollar liegen, wobei die Inflationsrate zum 31. März 2023 entscheidend ist. Der Inflationsbonus von 4,6 Millionen Dollar aus der Vorsaison wird übernommen, wobei jedes Sprintrennen 2023 zusätzliche 300 Tausend Dollar Budget ermöglicht.

Die Einführung der Budgetgrenze im Jahr 2021 hat die Topteams dennoch nicht daran gehindert, weit über 350 Millionen Euro auszugeben, dank der vielen Ausnahmen im finanziellen Reglement. Vor allem die Gehälter für die Fahrer sowie für die drei bestbezahlten Mitarbeiter, die nicht unter die Budgetgrenze fallen, sorgen dafür, dass die Ausgaben der Topteams weiterhin weit jenseits der eigentlichen Budgetgrenze liegen.

Überraschungen im Mittelfeld: Das sind die Budgets der Teams

In unserer Fotostrecke zeigen wir, mit welchem Budget die Formel-1-Teams vermutlich in die Saison 2023 gehen werden, wobei die Unterschiede vom kleinsten bis zum größten Team beträchtlicher kaum sein könnten, und das, obwohl sich die Budgets in den vergangenen Jahren schon deutlich angenähert haben.

Wir haben anhand von historischen Daten der Teams mithilfe von Companies House - einer Plattform, die das britische Handelsregister führt und Einblicke in die Finanzstrukturen der in Großbritannien ansässigen Unternehmen ermöglicht - Schätzungen für das Jahr 2023 vorgenommen. Dabei haben wir die Gehaltsentwicklung der Fahrer sowie kürzliche Neuverpflichtungen berücksichtigt.


Fotostrecke: Die Budgets der Formel-1-Teams 2023

Von allen Teams bis auf Sauber und Ferrari gab es zuverlässige historische Daten, weshalb die Schätzung der Budgets der beiden Teams unsicherer sein dürften. Sauber mit dem Sitz in der Schweiz sowie Ferrari mit dem Hauptstandort in Italien sind nämlich nicht dazu verpflichtet, ihre genauen Finanzkennzahlen offen zu legen. Die Zahlen des anderen italienischen Teams AlphaTauri sind jedoch frei zugänglich.

Wie viel geben die Teams für ihre Motorenabteilung aus?

Bleibt noch die Frage, wie hoch das Budget für die Motorenabteilung der Werksteams ist. Bei Mercedes waren es in der Vergangenheit rund 270 Millionen Euro, wobei sich Mercedes High Performance Powertrains nicht nur mit dem Bau der Formel-1-Motoren beschäftigt hat, sondern auch das Formel-E-Geschäft sowie einige Straßenautoprojekte umfasste.

Nach dem Engine-Freeze 2022 wurde für die Saison 2023 eine Budgetobergrenze bei der Motorenabteilung eingeführt, die aktuell 90 Millionen Dollar beträgt. Mit dem neuen Power-Unit-Reglement 2026 wird diese auf 130 Millionen Dollar ansteigen, wobei Neueinsteiger wie Audi Zuschüsse erhalten.


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Das 2021 neu gegründete Unternehmen Red Bull Powertrains hat hingegen deutlich weniger ausgegeben, da man zum einen weniger Kosten hatte, nachdem man geistiges Eigentum von Honda nach deren Ausstieg übernommen hat und zum anderen noch im Wachstum begriffen ist. 2021 gab man rund 72 Millionen Euro aus.

Ferrari dürfte damit nach Mercedes die zweithöchste Summe in die Motorenabteilung gesteckt haben. Da Renault außer Alpine keine weiteren Teams beliefert, dürften auch die Kosten für die Franzosen geringer sein. Somit sollten die Ausgaben der Renault-Motorenschmiede zwischen der von Red Bull und Ferrari liegen.

So hat sich das Budget der Teams entwickelt

Das Budget der Teams ist mit dem Wachstum der Formel 1 über die Jahre rasant angestiegen. Während die Topteams inklusive Motorenabteilung heutzutage über eine halbe Milliarde Euro pro Saison ausgeben, betrug im Vergleich dazu, das Budget von McLaren im Jahr 1985 gerade einmal 15 Millionen Euro.

Die Zeiten sollten sich jedoch spätestens mit dem Höhepunkt des Tabak-Sponsorings um das Jahr 2000 ändern, denn die Jahrtausendwende stellt den ungefähren Zeitpunkt dar, als die Topteams Ferrari und McLaren erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke knacken konnten.

Foto zur News: Fotostrecke: Das Budget der Formel-1-Teams für die Saison 2023

Ausgabenentwicklung der Formel-1-Teams Zoom Download

Seitdem stiegen die Ausgaben der Teams kontinuierlich an, was wirtschaftlich gesehen jedoch zu einem Ungleichgewicht führte, da auf der anderen Seite die Einnahmen nicht so stark mitziehen konnten. Dass Budgets von weit über 500 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden konnten, haben die Topteams einzig und allein ihren Konzernen im Hintergrund zu verdanken, die in der Vergangenheit den Verlust mit Zuschüssen beglichen haben.

Mercedes hält Rekord für größten Ausgaben in einer Saison

In der Saison 2019 gab das Mercedes-Formel-1-Team inklusive Motorenabteilung ganze 660 Millionen Euro aus, wobei auch hier noch einmal erwähnt werden muss, dass die Motorenabteilung der Silberpfeile nicht nur für das Formel-1-Projekt, sondern unter anderem auch für das Formel-E-Geschäft tätig war.

Dieser Wert stellt dennoch den bisherigen Budgetrekord in einer Formel-1-Saison dar, der in naher Zukunft auch nicht so schnell geschlagen werden dürfte. Zwar können die Topteams dank vieler Ausnahmen im Finanzreglement weiterhin viel Geld ausgeben, doch bei den performancekritischsten Bereichen wie der Forschung und Entwicklung sowie der Materialkosten für das Auto sind 2021 Grenzen gesetzt worden.

Infolge der Einführung des Kostendeckels im Jahr 2021 mussten einige Teams schon weitgehende Maßnahmen ergreifen. Dabei wurde nicht nur das Entwicklungsbudget gekürzt, sondern auch reihenweise Mitarbeiter entlassen, was wir bereits in einer anderen News veranschaulicht haben. (Hier geht's zur News)

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