Brown: Neue F1-Teams willkommen, wenn sie alle Kriterien erfüllen
Während andere skeptisch bleiben, würde McLaren-CEO Zak Brown ein neues Formel-1-Team begrüßen, sofern es zum allgemeinen Wachstum des Sports beiträgt
(Motorsport-Total.com) - Zak Brown sieht keinen Grund, warum die Formel 1 das Starterfeld nicht erweitern kann, wenn neue Teams die erforderlichen Kriterien erfüllen und eine "faire Franchise-Gebühr" zahlen. Der McLaren-CEO würde sich über Neueinsteiger freuen, solange das der Formel 1 als Ganzes zugute käme.
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Zak Brown würde ein neues Team begrüßen, wenn es zum Wohle des Sports beiträgt Zoom Download
"Solange ein Team den Sport bereichert und dazu beitragen kann, den Kuchen größer zu machen, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und wir alle mehr Sponsoren bekommen, wir mehr Medienverträge bekommen und sie eine faire Franchise-Gebühr zahlen, die es in allen Sportarten gibt, sehe ich keinen Grund, warum sie nicht beitreten sollten", sagt Brown über ein mögliches elftes oder zwölftes Team.
Der Automobil-Weltverband FIA hatte Anfang des Monats angekündigt, dass er Interessensbekundungen von potenziellen neuen Formel-1-Teams einholen will, um das Starterfeld bereits 2025 auf elf oder zwölf Mannschaften zu erweitern.
Andretti Global zeigt derzeit das größte Interesse an einer zukünftigen Teilnahme an der Formel 1 und hat sich dafür eine Partnerschaft mit dem US-Automobilriesen General Motors gesichert. Doch die Reaktion auf Andrettis Pläne fiel seitens der aktuellen Teams und der Formel 1 selbst eher verhalten aus.
Genährt wird die Skepsis von der Sorge, die eine Erweiterung des Starterfeldes auf die Preisgelder und die Stabilität der bestehenden Teams hätte. Zwar müsste jedes neue Team eine Verwässerungsgebühr in Höhe von 200 Millionen Dollar zahlen, die unter den bestehenden Teams aufgeteilt würde, um den Rückgang der Preisgelder auszugleichen. Doch es gibt Bedenken bezüglich der Summe.
Sie erscheint manchen zu niedrig. Genau darüber soll nächste Woche auf der Formel-1-Kommission diskutiert werden. Es wird vermutet, dass einige Teams den Betrag im Rahmen des nächsten Concorde-Agreements mindestens verdreifachen wollen.
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Zuletzt hatte sich Haas-Teamchef Günther Steiner seine Ablehnung gegenüber einem neuen Team deutlich gemacht. Er sagte, er sehe in einer möglichen Erweiterung des Starterfeldes "keinen Vorteil", sondern "nur ein Risiko", und verwies auf die derzeitige Stabilität der Rennserie, die geschützt werden müsse.
Brown zeigt sich von dieser Reaktion nicht überrascht: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige Formel-1-Teams sehr kurzsichtig sind, weil sie nicht längerfristig darüber nachdenken, wie der Sport wachsen kann, sondern eher an das Hier und Jetzt denken."
"Leider bin ich nicht überrascht, dass einige unserer Konkurrenten ziemlich kurzsichtig denken", sagt der US-Amerikaner. Er nennt General Motors einen "unglaublichen Automobilhersteller" und verweist auf Andrettis Geschichte im Motorsport. "Letztendlich liegt es an der FIA und der Formel 1 zu entscheiden, ob sie alle Kriterien erfüllen. Aber wenn sie es tun, dann sind sie herzlich willkommen."