Mexiko-Promoter hält weiteres F1-Rennen in Amerika für möglich
2023 finden in Nord- und Südamerika sechs Rennen statt, doch der Promoter des Mexiko-Grand-Prix sieht angesichts des Faninteresses Potenzial für mehr
(Motorsport-Total.com) - Der Promoter des Grands Prix von Mexiko ist der Meinung, dass auf dem amerikanischen Kontinent noch Platz für ein weiteres Rennen wäre, sollte die Formel 1 in weitere Märkte expandieren wollen. Mexiko selbst war am vergangenen Wochenende mit 397.000 Zuschauen an drei Tagen ausverkauft.
© Motorsport Images
In Mexiko waren die Tribünen zum Formel-1-Grand-Prix prall gefüllt Zoom Download
Damit war der Formel-1-Grand Prix auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt erneut eines der bestbesuchten Events der Saison. 2023 wird es davon allein sechs in Nord- und Südamerika geben: Neben Mexiko, Miami, Austin, Kanada und Brasilien ergänzt Las Vegas den nächsten Kalender.
Doch für Alejandro Soberon, Geschäftsführer des CIE, der das Rennen in Mexiko veranstaltet, muss damit noch nicht zwangsläufig Schluss sein. Angesichts des anhaltenden Interesses von Ländern an der Formel 1 hält er ein weiteres Rennen in Amerika für möglich.
Soberon: Konkurrenz belebt das Geschäft
"Wir lieben den Wettbewerb. Er ist gut, denn er hält uns fit und aufmerksam", sagt Soberon. "Früher war es undenkbar, drei Rennen in den USA zu haben. Heute passt es."
"Ich denke, Miami wird ein großer Erfolg werden. Sie haben die Zuschauerzahlen in Austin gesehen. Es ist viel besser als in anderen Jahren, es ist ein stärkeres Rennen. Und die Vorverkaufszahlen in Vegas sind durch die Decke gegangen. Ich denke also, das ist gut für die Region, gut für die Zeitzone."
"Mit Kanada, drei US-Rennen, Mexiko und Brasilien stellt sich also die Frage, ob noch Platz für ein weiteres ist. Ich persönlich glaube, dass es Platz dafür gibt", so Soberon.
"Aber es muss nicht gegen ein anderes Rennen in der gleichen Zeitzone antreten. Es kann auch gegen eine andere Zeitzone antreten", sagt er weiter. "Wer wird also gefährdet sein? Wie wettbewerbsfähig ist das neue Angebot? Es wird sehr interessant werden."
Fotostrecke: Die Veränderungen im Formel-1-Kalender der vergangenen Jahre
2002: 0 Rennen rein, 0 Rennen raus - Bereits im dritten Jahr in Folge gibt es exakt die gleichen 17 Rennen. Damals endet die Saison übrigens bereits Mitte Oktober in Suzuka - zwei Monate früher als in der Saison 2020. Deutschland hat mit Hockenheim und dem Nürburgring auch noch zwei Grands Prix. Fotostrecke
Mexiko gab am Donnerstag die Unterzeichnung eines neuen Vertrages bekannt, der sicherstellt, dass die Formel 1 das Autodromo Hermanos Rodriguez bis mindestens 2025 besuchen wird. Soberon erklärte jedoch, dass nach den Wahlen 2024 eine neue Regierung und ein neuer Bürgermeister im Amt sein könnten.
Mexiko kehrte 2015 zunächst mit einem von der Bundesregierung finanzierten Vertrag in den Kalender zurück. Aber ein Regierungswechsel bedeutete, dass die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt und ihre Verwaltung die Finanzierung des Rennens für den bestehenden Vertrag und die Erneuerung übernahmen.
Mexikanischer Markt wichtig für die Formel 1
Doch Soberon zeigt sich zuversichtlich, dass der Grand Prix unabhängig von den regierenden Gremien weiterhin nationale Unterstützung erhalten würde. Denn alle im Land seien "sehr stolz auf das Rennen" - und auf ihren Lokalhelden Sergio Perez.
"Sie lieben Checo und das, was er erreicht hat", betont Soberon. "Es ist eine großartige Show und ein großartiges Schaufenster, um Mexiko in der Welt gut zu präsentieren."
"Heute gibt es immer mehr Städte, die sich für einen Platz im Kalender interessieren. Das bedeutet im Grunde, dass sich jeder schneller bewegen und das Interesse am Leben erhalten muss. Denn ich denke, die Formel 1 ist heute in einer großartigen Position."
"Horror": Das kritisiert Ralf am F1-Kalender 2023
Der Formel-1-Kalender 2023 umfasst zwar kein Deutschland, aber 24 Rennen. Ralf Schumacher befürchtet, dass Burnout jetzt ein Thema wird. Weitere Formel-1-Videos
2023 wird sie eine Rekordsaison mit 24 Rennen bestreiten, nachdem Las Vegas hinzugekommen ist und auch China und Katar wieder in den Kalender aufgenommen wurden. Die Chefs der Rennserie ziehen künftig eine Rotation des Kalenders in Erwägung ziehen, damit mehr Märkte im Wechsel zum Zuge kommen.
Auf die Frage nach der Möglichkeit, dass Mexiko in Zukunft rotieren könnte, sagt Soberon: "Wenn man jedes Jahr ausverkauft ist, und jedes Jahr ist es schneller ausverkauft als das Jahr davor, ist das etwas, was man als Veranstalter nicht in Betracht ziehen möchte."
"Warum sollte ich jedes zweite Jahr ein Rennen veranstalten, wenn ich jedes Jahr eines veranstalten kann? Ich bin sehr wettbewerbsfähig, ich bringe der Formel 1 gutes Geld ein, und es ist ein großartiger Markt. Der mexikanische Markt hat viel mit dem Erfolg in den USA zu tun. Die hispanische Bevölkerung mag die Rennen dort sehr gerne.
"Aber wissen Sie, für einige Länder, die nicht in der Lage sind, die richtige Finanzierung zu bekommen, wird es sicherlich eine Option sein, dies zu tun. Ich würde lieber alle zwei Jahre ein Rennen veranstalten, als gar keins zu haben", räumt Soberon ein.