Energiekosten verdreifacht: Mercedes will in Solarpark investieren
Angesichts der anhaltenden Energiepreiskrise plant Mercedes, in einen Solarpark zu investieren, um sein Formel-1-Werk langfristig mit Strom zu versorgen
(Motorsport-Total.com) - Eine Kombination von Faktoren hat in Großbritannien zu einem enormen Anstieg der Energierechnungen für Verbraucher geführt. Doch für Unternehmen ist es noch schlimmer, da es kein System zur Begrenzung der Preise gibt.
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Toto Wolff will zusammen mit Mercedes aus der Not eine Tugend machen Zoom Download
Für Mercedes haben sich die Energiekosten im Laufe des Jahres verdreifacht. "Wir sprechen hier von Millionen: zwei bis sechs Millionen Pfund allein an Energiekosten. Auch die Charterkosten und die Luftfracht sind enorm gestiegen", erklärt Teamchef Toto Wolff. Und es sieht so aus, als ob es im Winter noch verschlimmert.
Das Formel-1-Team hat nur wenige Möglichkeiten, seinen Stromverbrauch zu senken, ohne seine Arbeit zu beeinträchtigen. Deshalb musste Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach eigenen Angaben über den Tellerrand schauen, um die Situation zu verbessern.
Das Ergebnis: Um die Energiekosten langfristig zu senken, wird in Zusammenarbeit mit einem Dritten in einen Solarpark investiert. Die Anlage soll an einem nicht näher benannten Standort nahe des Werks errichtet werden, das dann direkt mit Strom versorgt wird.
"Ich versuche, uns als Hightech-Industrie zu sehen. Mit diesem positiven Impuls werden wir ein riesiges Solarfeld schaffen, das uns - und andere - mit Energie versorgt. Auch wenn wir heute zu 100 Prozent mit grüner Energie versorgt werden, müssen wir tun, was möglich ist, um CO2-neutral zu sein", so Wolff.
"Kann nicht glauben, dass ihr mich gelinkt habt!"
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Zwar stecken die Pläne für die Solarfarm noch in den Kinderschuhen und die Anlage wird womöglich erst 2024 in Betrieb genommen. Wolff ist aber der Meinung, dass sie sich für das Team als eine großartige Investition erweisen wird, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch im Hinblick auf seine Nachhaltigkeitspläne.
"Wir haben uns mit dem Bau unserer eigenen Solarfarm ziemlich extreme und ehrgeizige Ziele gesetzt", sagt er. "Das kurz- bis mittelfristige Ziel ist es, ein eigenes Solarfeld zu haben, das sich normalerweise in 20 Jahren amortisiert hätte."
"Ich denke, bei den gestiegenen Energiepreisen kann man nun argumentieren, dass diese Zeitspanne unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise viel kürzer sein wird."
Wolff sagt auch, dass man die Löhne erhöhen werde: "Wir verstehen, dass sie, vor allem die unteren Gehaltsgruppen, unter extremem Druck stehen. Die Energiekosten machen einen großen Teil ihres Einkommens aus, und wir werden darauf reagieren und Wege finden, den relativen Kaufkraftverlust auszugleichen."