Ehemalige Wolff-Assistentin in wichtiger FIA-Position: Ferrari äußert Besorgnis
Shaila-Ann Rao, eine ehemalige Assistentin von Toto Wolff, übt interimistisch eine wichtige Funktion in der FIA aus, was von Ferrari genau beobachtet wird
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist eigenen Angaben nach "besorgt" darüber, dass der Automobil-Weltverband FIA einen der wichtigsten Funktionärsposten in der Formel 1 ausgerechnet mit der ehemaligen Chefjustiziarin des Mercedes-Teams besetzt hat.
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Mattia Binotto ist besorgt, dass Toto Wolffs ehemalige Assistentin jetzt für die FIA arbeitet Zoom Download
Am 1. Juni hat die FIA mitgeteilt, dass Peter Bayer, zuletzt FIA-Generalsekretär für Sport und darüber hinaus Formel-1-Exekutivdirektor des Verbands, auf interimistischer Basis durch Shaila-Ann Rao ersetzt wird. Rao war davor auch eine persönliche Beraterin von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
"Das ist sicherlich eine Sorge", sagt Binotto, betont aber gleichzeitig: "Sie ist eine großartige Person mit viel Erfahrung. Sie ist sicherlich dazu in der Lage, diesen Job zu machen, da bin ich mir sicher. Es ist eine Sorge, aber auch nur eine Sorge."
Binotto: Haben Vertrauen in Shaila-Ann Rao
Es liege jetzt an den handelnden Personen bei der FIA, "sicherzustellen, dass es keine Interessenkonflikte gibt, dass sich alle angemessen verhalten. Ich habe großes Vertrauen, dass dem Präsidenten das gelingen wird. Wir bei Ferrari sind besorgt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie unsere Sorge mit ihrem Verhalten widerlegen wird."
Rao war bereits von Mitte 2016 bis Ende 2018 Juristische Direktorin innerhalb der FIA, ehe sie den Job bei Mercedes annahm. Ihr Vorgänger Bayer, ein Österreicher, hatte zuletzt unter dem ehemaligen FIA-Präsidenten Jean Todt eine tragende Rolle in der Formel 1 eingenommen. Dem Team des neuen Präsidenten Mohammed bin Sulayem gehört er nicht mehr an.
"Wir haben die Zusammenarbeit mit Peter geschätzt", sagt Binotto. "Er war immer sehr transparent, ist fair mit den Teams umgegangen und hat die anliegenden Themen dank seiner Kompetenz und Erfahrung sehr rational adressiert. Aber jetzt gibt es eine Neuorganisation der FIA. Der neue Präsident wählt sein Team selbst aus, und diese Entscheidungen respektieren wir."
Wolff: Keine Bedenken wegen neuer Postenverteilung
Bei Mercedes hat man wegen der Neubesetzung keine Bedenken. Wolff betont, dass "Shaila-Ann schon bei der FIA war, bevor sie zu uns kam. Sie war außerdem Geschäftsführerin einer der größten Sportagenturen, und das Positive daran, dass sie jetzt in dieser Position ist, ist, dass sie sich mit Regulierung und Transparenz auskennt."
"Sie ist eine Rechtsanwältin, und das ist gut, denn in der Vergangenheit haben wir immer kritisiert, dass die Dinge für die Teams nicht immer transparent und klar waren. Ich denke, das ist eines der Hauptanliegen, das sie implementieren wird, und das sind gute Neuigkeiten für alle Teams", findet der Mercedes-Teamchef.