Trotz Hype um Event: F1-Grand-Prix von Miami nicht profitabel!
Der Veranstalter des Formel-1-Grand-Prix in Miami räumt Fehler bei der Planung des Events ein, ist aber vom langfristigen Erfolg des Formel-1-Projekts überzeugt
(Motorsport-Total.com) - Mit großen Erwartungen gastierte die Formel 1 am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in Miami. Aufgrund des Hypes um den Sport in den Vereinigten Staaten gingen viele davon aus, dass das Event auch finanziell ein Spektakel werden würde, jedoch steht für den Veranstalter unter dem Strich ein Verlust zu Buche.
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Mit 82.500 Zuschauern am Rennsonntag war der Miami-Grand-Prix ausverkauft Zoom Download
Der Formel-1-Chef von Miami sagt jedoch, dass der operative Verlust im ersten Jahr des Grand Prix ihn nicht davon abhält, davon überzeugt zu sein, dass das Rennen auf lange Sicht erfolgreich sein wird.
Tom Garfinkel, der geschäftsführende Partner der neuen Formel-1-Veranstaltung in Miami, hatte jedoch ursprünglich geplant, mit seinem Rennen rund um das Stadion der Miami Dolphins von Anfang an Gewinne zu erzielen.
Miami-Veranstalter: "Kosten überstiegen Erwartungen bei Weitem"
Doch höhere Kosten als erwartet führten dazu, dass der erste Grand Prix von Miami in die Verlustzone rutschte. Dennoch bereut er die zusätzlichen Ausgaben nicht, die getätigt wurden, um den Fans eine möglichst gute Zeit zu bieten, und er glaubt, dass sich die Veranstaltung langfristig auszahlen wird.
"Wenn Sie mich vor sechs Monaten gefragt hätten, dann hätte ich erwartet, dass die Veranstaltung Geld einbringt, wenn man bedenkt, wie sich die Einnahmen entwickelt haben", sagt Garfinkel über die ausverkaufte Veranstaltung in Florida.
"Aber wenn man die Ausgaben betrachtet, werden wir dieses Jahr kein Geld verdienen. Es war uns jedoch sehr wichtig, eine großartige Veranstaltung zu bieten. Die Kosten überstiegen bei Weitem unsere Erwartungen, aber das lag daran, dass wir alles getan haben, um die Marke Formel 1 und die Art der Veranstaltung, die wir bieten wollten, zu repräsentieren."
Garfinkel bereut höhere Kosten nicht
Garfinkel sagt, dass ein Beispiel dafür, wo zusätzliches Geld ausgegeben wurde, die Verlegung eines großen Teils des Parkplatzes des Hard Rock Stadiums war, um eine bessere Umgebung für die Zuschauer zu schaffen.
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"Ich denke, dass bei vielen Rennen, die man besucht, hinter der Tribüne nur schwarzer Belag [Asphalt] zu finden ist, wo sich die Toiletten und die Verpflegungsstellen befinden. Aber auf den Tribünen im Beach Club gibt es überall Rasen."
"Das erfüllt viele Zwecke. Erstens ist es auf dem Asphalt ziemlich heiß, während es der Rasen für die Menschen kühler macht. Es sieht zudem einfach sauberer und schöner aus. Es ist aber teurer, 30 Hektar Rollrasen auszulegen. Wir wollten jedoch alles richtig machen, daher werden wir weiterhin versuchen, solche Dinge zu tun."
Garfinkel: "Hätten viel mehr Karten verkaufen können"
Eine Möglichkeit, die Bilanz zu verbessern, bestünde darin, die Zahl der verkauften Eintrittskarten drastisch zu erhöhen. Garfinkel gab jedoch zu bedenken, dass er nicht zu viele Menschen reinlassen wolle, wenn dadurch das Erlebnis beeinträchtigt würde.
"Wir hatten sicherlich die Nachfrage, viel mehr Karten zu verkaufen, aber ich möchte es für die Leute, die hier rein und raus gehen, mit den Toiletten und all diesen Dingen wirklich gut machen", sagt er.
"Wir wollen sehen: Gibt es irgendwelche Engpässe bei den Fußgängerbrücken, wo wir besser arbeiten müssen? Gibt es bei den Toiletten, dem Verkehr und so weiter etwas, dass wir verbessern können? Wenn wir das ausgewertet haben, werden wir wissen, wo wir wachsen können", erklärt Garfinkel.
"Ich hätte gerne 100.000 Besucher pro Tag. Wenn wir das nächstes Jahr erreichen können, werden wir das auch tun. Aber wenn wir nicht das Gefühl haben, dass wir das schaffen und jedem gleichzeitig ein tolles Erlebnis bieten können, dann werden wir es langsamer angehen."
Aufgrund der 82.500 Zuschauer am Rennsonntag und der Freude der Formel 1 über die Wirkung der ausverkauften Veranstaltung zeigt sich Garfinkel mit dem Verlauf des ersten Rennens sehr zufrieden. Dennoch habe man auch aus den Dingen, die nicht so gut gelaufen seien, einige wichtige Lehren gezogen.
"Es gibt eine Menge Dinge, aus denen wir lernen und die wir besser machen können", sagt er. "Es gibt aber auch einige Dinge, die wirklich gut laufen sind. Das Feedback war sehr positiv, von den Teams, den Fahrern, der Formel 1 und der FIA."
"Und was das Feedback der Fans betrifft: Es gibt sicherlich einige Dinge, die wir noch verbessern können. Aber für eine Veranstaltung, die zum ersten Mal stattfindet, denke ich, dass es wirklich gut gelaufen ist."
Probleme im Paddock Club
Die größten Probleme während des Wochenendes gab es im Paddock Club der Formel 1, wo die Gäste der Teams am Freitag aufgrund von Personalproblemen ohne Essen und Service auskommen mussten. Garfinkel räumt ein, dass Miami in dieser Hinsicht Fehler gemacht habe, sagt aber, man habe sich der Sache angenommen und werde sie für 2023 weiter verbessern.
"Wir hatten ein Problem mit der Essenszubereitung, was nicht gerade ideal war", analysiert er. "Das größte Problem war, dass viele unserer Servicekräfte zu spät kamen, weil sie einen Bus nach dem anderen beluden. Als die Gäste ankamen, war also noch nicht alles vorbereitet. Sie waren noch nicht fertig."
"Wenn die Leute kommen, wollen sie als Erstes etwas zu sich nehmen. Und das haben wir nicht gut hinbekommen."