• 07. Mai 2022 · 18:08 Uhr

"Stehen nicht zum Verkauf": Klare Absage von McLaren an Audi

Audi ist weiterhin auf "Brautschau" in der Formel 1, hat sich nun aber bei McLaren-CEO Zak Brown einen eindeutigen Korb geholt, was eine Übernahme betrifft

(Motorsport-Total.com) - McLaren-CEO Zak Brown hat am Rande des Grand Prix von Miami (Qualifying ab 22:00 Uhr im Formel-1-Liveticker) Informationen von 'Motorsport-Total.com' bestätigt, wonach die Verhandlungen über eine Zusammenarbeit des britischen Traditionsrennstalls mit dem deutschen Automobilhersteller Audi ins Stocken geraten sind.

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McLaren-CEO Zak Brown hat kein Interesse an einem Verkauf des Formel-1-Teams Zoom Download

Audi führt bereits seit Monaten Gespräche mit McLaren, und als bevorzugte Variante, heißt es, galt in Ingolstadt eine Totalübernahme des Teams, das dann ab 2026 Audi hätte heißen sollen. Aber ein Verschwinden der Marke McLaren aus der Formel 1 steht für Brown nicht zur Diskussion.

Auf die konkrete Frage, ob ein 100-Prozent-Verkauf eine Möglichkeit sei, entgegnet Brown: "Nein. Unsere Anteilseigner stehen hinter McLaren. Wir hatten Gespräche mit Audi. Aber wir stehen nicht zum Verkauf."

Es ist noch gar nicht lang her, dass mit MSP Sports Capital ein Investor 200 Millionen Euro in McLaren gepumpt hat - Kapital, mit dem die Krise zu Beginn der Coronavirus-Pandemie, während der die McLaren-Gruppe Personal abbauen musste, überwunden werden konnte.

Formel-1-Teams finanziell so gesund wie noch nie

Doch seither hat sich das Blatt gewendet. Die Formel 1 floriert, und von den Einnahmen der Rennserie profitieren auch die Teams. Sponsoren stehen Schlange, und die Zeiten, in denen der Betrieb eines Grand-Prix-Teams viel Geld gekostet hat, sind längst vorbei. Anno 2022 ist die Formel 1 eine Gelddruckmaschine geworden.

McLaren steht also nicht unter Druck, an einen Interessenten wie Audi zu verkaufen. Brown stellt klar: "Unsere Anteilseigner nehmen signifikante Investments vor, um unser Team mit den Ressourcen auszustatten, die wir brauchen, um an die Spitze zurückzukehren. Wirtschaftlich betrachtet geht es uns sehr gut. Die Moral im Team ist gut."

Daraus ergibt sich: "Wir haben kein Interesse daran, das Team zu verkaufen. Wir sind McLaren F1. Das werden wir auch bleiben, und wir werden auch weiterhin Eigentümer des Rennteams bleiben", unterstreicht der Amerikaner - und erteilt Audi damit erstmals auch öffentlich eine ziemlich klare Absage.

Der Kontakt zwischen Woking und Ingolstadt ist laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' noch nicht komplett auf Eis gelegt. Klar ist aber: Zu den Vorstellungen, die Audi bisher geäußert hat, wird es aus McLaren-Sicht keinen Deal geben. Weswegen Audi, so hört man das, bei anderen anklopft. Etwa bei Aston Martin, Sauber oder auch Williams.

Wenn, dann nur als Motorenhersteller ...

Dass McLaren verkauft und in Audi umbenannt wird, ist also vom Tisch. Nicht ganz ausgeschlossen wäre eine Zusammenarbeit zwischen dem Chassishersteller McLaren und dem Antriebshersteller Audi. "Einen Verkauf ziehen wir nicht in Betracht. Aber welche Powerunit wir im Auto haben, das ist die Entscheidung von Andreas (Seidl, Teamchef; Anm. d. Red.)", sagt Brown.


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"Wir sind in einer wirklich starken Position. Das waren wir vor 18 Monaten noch nicht", betont er. "Dann kam MSP Sports Capital rein und investierte, und wir wissen ja, in welcher Situation wir vor 18 Monaten waren. Das wirkt jetzt so, als sei es sehr lang her, vor allem wenn ich mir unseren heutigen Zustand vor Augen führe."

Brown stellt daher Bedingungen für neue Investoren, die sich bei McLaren als Anteilseigner beteiligen wollen: "Unsere Bedingung für jede neue Partnerschaft ist ganz klar, dass wir Eigentümer des Rennteams bleiben. Wenn jemand ein Gespräch führen möchte, das das nicht anerkennt, dann wird dieses Gespräch nicht stattfinden."

Eine Aussage, die die Hintertür zu einem Verkauf des Automotive-Business der McLaren-Gruppe offen lässt, für die sich ebenfalls Investoren interessieren, wie es heißt. Medienberichten zufolge soll beispielsweise BMW am McLaren-Autogeschäft interessiert sein. Das Formel-1-Team ist für BMW aber dem Vernehmen nach kein Thema.

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