Andretti von negativen Reaktionen auf geplanten F1-Einstieg "überrascht"
Michael Andretti zeigt sich von der Skepsis mancher Formel-1-Teamchefs bezüglich seines geplanten Einstiegs überrascht und versichert: "Wir verwässern nicht"
(Motorsport-Total.com) - Michael Andretti hat zugegeben, dass er von der negativen Reaktion einiger Formel-1-Teams auf seine Pläne, in die Königsklasse einzusteigen, überrascht war. "Das war ich wirklich. Ich dachte, dass es ein Kinderspiel wäre, einfach loszulegen. Aber offensichtlich ist nichts in der Formel 1 so", so der 59-Jährige.
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Das Andretti-Logo könnte ab 2024 auch in der Formel 1 dauerhaft vertreten sein Zoom Download
Der US-Amerikaner hat bei der FIA einen Antrag auf Aufnahme in die Formel 1 ab 2024 gestellt und hofft, bis nächsten Monat eine Antwort zu erhalten, damit er die Vorbereitungen einleiten kann. Während einige aktuelle Formel-1-Teams glauben, dass Andrettis Ankunft äußerst positiv wäre, sind andere skeptischer.
Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner (Red Bull) machten deutlich, dass Andretti ihrer Meinung nach nicht ohne Weiteres aufgenommen werden sollte. "Andretti ist ein Name, das ist sicher. Und der amerikanische Markt ist wichtig. Aber jedes Team, das hinzukommt, muss einen Mehrwert bieten", so Wolff.
Andretti weist Wolff-Befürchtungen zurück
Dieser dürfe nicht nur darin bestehen, die 200 Millionen Dollar Startgeld zu bezahlen. Vielmehr müsse Andretti zeigen, "was er für die anderen Teams, für die Formel 1 und die FIA tun kann", betonte der Mercedes-Teamchef. "Nur dann wird der Sport wachsen."
Andretti wiederum betont: "Hoffentlich verstehen die Leute, dass wir nichts verwässern wollen. Das ist es, was Toto sagt - wir verwässern. Nein, das tun wir nicht."
"Erstens bringen wir 200 Millionen Dollar ein, und zweitens glauben wir, dass wir allein hier in den USA mit einem amerikanischen Team und einem amerikanischen Fahrer mehr als 100 Millionen Dollar in die Kassen spülen werden", rechnet er vor.
Verhandlungen mit Alfa Romeo "ein Witz"
Der US-Amerikaner hat sich für den Einstieg mit einem eigenen Team entschieden, nachdem die Gespräche mit Alfa Romeo über eine Übernahme im vergangenen Jahr in letzter Minute gescheitert waren. Im Rückblick auf die Geschehnisse räumt der 59-Jährige ein, die Situation für ihn schwer zu akzeptieren sei.
"Das war ein Witz", sagt Andretti. "Wir waren so weit. Es war erledigt. Wir hatten einen Tag zum Unterschreiben angesetzt, und buchstäblich zwei Tage vorher änderten sie die Bedingungen. Im Grunde wollten sie immer noch die Kontrolle behalten. Ich habe gesagt: 'Nein, sie können nicht die Kontrolle behalten", verrät er.
"Plötzlich wollten sie für alles ein Vetorecht. Es war furchtbar. Wir haben so viel Zeit vergeudet. Hätten wir das nicht getan, wären wir bei allem anderen schon viel weiter."
Auch bei Gene Haas habe er angefragt, erzählt Andretti weiter. Aber bisher sei er bei dem Teameigentümer von Haas immer wieder abgeblitzt. "Gene Haas würde nicht verkaufen", ist sich Andretti sicher. "Ich habe fünf oder sechs Mal nachgefragt."