Gewaltiges Interesse an Miami-Rennen: 275.000 wollten Tickets
Wie sich Greg Maffei als Boss von Liberty Media den Formel-1-Boom in den USA erklärt und wie rasch das Ticketangebot für den Miami-Grand-Prix ausverkauft war
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Begeisterung in Amerika ist so groß wie lange nicht mehr. Das zeigt einerseits das große Publikum beim USA-Grand-Prix 2021 in Austin. Doch der Trend scheint sich auch für 2022 zu bestätigen: Das erste Kontingent an Tickets für den dann erstmalig ausgetragenen Miami-Grand-Prix ist bereits ausverkauft, obwohl die Veranstalter hohe Preise aufgerufen hatten.
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Auch das zweite Formel-1-Rennen in den USA erfreut sich großen Fan-Zuspruchs Zoom Download
Die Kosten für ein Dreitagesticket in Miami lagen im Vorverkauf bei 550 bis 1.800 Euro pro Person, je nach Lage der Tribüne. Am teuersten sind die Eintrittskarten für Sitzplätze auf der Höhe von Start und Ziel beim Hard-Rock-Stadion. Am günstigsten verfolgt man die Formel 1 in Miami am Streckenteil "Beach".
Aber: Die günstigsten Tickets in Miami sind fast doppelt so teuer wie die günstigsten Tickets in Austin, die 2021 mit knapp 300 Euro veranschlagt wurden.
Liberty-Boss Maffei fühlt sich bestätigt
Trotzdem ist das Interesse an der Formel 1 auch zu den hohen Preisen in Miami extrem hoch: Greg Maffei als Chef von Formel-1-Besitzer Liberty Media spricht von 275.000 Personen, die sich aktiv um Eintrittskarten bemüht und eine Registrierung dafür vorgenommen hätten. "Und das bei einer geplanten Kapazität von 80.000 Menschen", sagte Maffei in einer Telefonkonferenz mit Investoren.
Und: Fast 2.000 Personen hätten bereits umgerechnet und jeweils 4.300 Euro hinterlegt, um beim Formel-1-Rennwochenende in Miami in den Genuss von Luxus-Hospitality zu kommen. "Der Paddock-Club und die Suiten waren schon nach dem ersten Tag ausverkauft, genau wie die vorhandenen Tribünentickets", sagt Maffei nicht ohne Stolz.
Fotostrecke: Neue Formel-1-Strecken seit 2000
24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet. Fotostrecke
All das zeige, wie beliebt die Formel 1 inzwischen in den Vereinigten Staaten von Amerika sei. Schon in Austin habe man 2021 einen "Formel-1-Zuschauerrekord am Rennwochenende" aufgestellt, meint Maffei. Er verweist auf die kumuliert 400.000 Personen, die vor Ort gewesen sein sollen. Für diese Zahl aber wurden Personen, die an mehreren Tagen an der Strecke waren, auch mehrfach gezählt.
Formel 1 spricht ungewöhnlich junges Publikum an
Viel entscheidender aus seiner Sicht sei, so Maffei weiter, dass "70 Prozent" dieser Vor-Ort-Zuschauer erstmals einen Grand Prix besucht hätten. "Üblicherweise bewegt sich diese Zahl meist eher in der Region von 35 Prozent", sagt Maffei. "Aber die kürzlich veröffentlichten Informationen aus der Formel-1-Umfrage zeigen, dass unser Publikum immer jünger wird. Das können nur wenige Sportarten von sich behaupten."
Dieser Trend und die "Stärke der Formel 1" in Nordamerika sei "in vielerlei Hinsicht" eine Hilfe für Liberty Media bei der Weiterentwicklung der Rennserie und in kommerziellen Belangen. "Sowohl bei bestehenden Partnern als auch bei neuen Partnern kriegen wir deshalb bessere Deals hin, und zwar für beide Seiten", meint Maffei. Sein Fazit: "Alles in allem ist das gute Werbung."