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Späte Japan-Absage: Teams erhalten 1,2 Millionen Bonus für Budgetgrenze
Die späte Absage des Japan-Grand-Prix verschafft den Formel-1-Teams einen Bonus für die Budgetgrenze - So funktioniert die Rechnung
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams dürfen sich nach den jüngsten Veränderungen im Kalender für die laufende Saison 2021 über ein einen Bonus bei der Budgetgrenze von über einer Million US-Dollar freuen. Obwohl nach aktuellem Stand "nur" 22 Rennen über die Bühne gehen, dürfen die Teams so viel Geld ausgeben, als ob die geplanten 23 Rennen stattfinden würden. Ermöglicht wird dies durch eine Klausel im Reglement.
Die Budgetobergrenze gilt seit diesem Jahr und beträgt 2021 145 Millionen Dollar. Dieser Wert gilt bei einer Anzahl von 21 Saisonrennen. Für jedes zusätzliche Rennen dürfen die Teams 1,2 Millionen Dollar mehr ausgeben. Bei 23 Rennen bedeutet dies also, dass die Grenze bei 147,4 Millionen Dollar liegt.
Während die Formel 1 im Saisonverlauf die coronabedingten Absagen der geplanten Rennen in Singapur und Australien durch ein zweites Rennen in Österreich sowie eine noch zu benennende Veranstaltung im November (vermutlich Katar) auffangen konnte, fand sich für das gestrichene Rennen in Japan kein Ersatz. Dennoch gelten weiterhin die finanziellen Bestimmungen, als ob 23 Rennen stattgefunden hätten.
Zeitpunkt der Rennabsage entscheidend
Der Grund liegt im Zeitpunkt der Absage des Rennens in Suzuka. Im Reglement heißt es: "Wird ein Wettbewerb in einem ganzjährigen Berichtszeitraum weniger als drei Monate vor dem vorgesehenen Starttermin dieses Wettbewerbs (oder gegebenenfalls einem neuen Termin) abgesagt, so gilt dieser Wettbewerb als in dem betreffenden ganzjährigen Berichtszeitraum stattgefunden."
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Das Wochenende in Japan war für den 8. bis 10. Oktober angesetzt, wurde allerdings erst am 18. August abgesagt. Dies liegt deutlich innerhalb dieser dreimonatigen Periode, weshalb das Rennen im Finanzbericht als stattgefunden gilt.
Auch vor Suzuka wurden bereits Events kurzfristig abgesagt: China, Kanada, dazu neu angesetzte Rennwochenenden in Imola, der Türkei und der Steiermark, möglicherweise auch in Katar. Das führt dazu, dass die Budgetobergrenze auf 149,8 Millionen Dollar für 22 Grands Prix angehoben wurde.
Das ist eine gute Nachricht vor allem für die Teams, die bereits an der Budgetgrenze operieren. Dies betrifft vor allem Red Bull, Mercedes und Ferrari. Zuletzt hatten Red Bull und Ferrari beim Thema Budgetgrenze verschiedene Nachbesserungen gefordert, nachdem sie teilweise unverschuldet in schwere Unfälle verwickelt wurden.
Ferrari, Red Bull und Mercedes atmen auf
So bezifferte Red Bull den Schaden am Auto von Max Verstappen nach dem Crash in Silverstone mit Lewis Hamilton auf etwa 1,8 Millionen Dollar, Ferrari gab für die gesamte erste Saisonhälfte eine Schadensrechnung in Höhe von drei Millionen Dollar an. Beide Teams brachten danach ins Gespräch, unverschuldete Unfallschäden aus der Budgetgrenze herauszurechnen.
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Und auch Mercedes musste bereits früh in diesem Jahr einen schweren finanziellen Schlag hinnehmen, nachdem Valtteri Bottas' Auto in Imola nach der Kollision mit George Russell abgeschrieben werden musste.
Einer der größten Gegner irgendwelcher Anpassungen ist McLaren-Teamchef Andreas Seidl, der zuletzt solche Vorfälle als "Teil des Spiels" und schlicht als "Pech" für die Teams bezeichnete. Durch den nun erfolgten Bonus sollte sich das Thema laut Seidl endgültig erledigt haben. "Das ist mehr als alle Crashes, die wir in diesem Jahr bereits gesehen haben", stellt er klar.