• 03. Juli 2021 · 09:48 Uhr

BWT mit aktueller Lackierung unzufrieden: Wird Aston Martin pink?

Der österreichische Sponsor BWT ist unzufrieden mit der grünen Lackierung von Aston Martin und möchte die Autos am liebsten wieder pink einfärben

(Motorsport-Total.com) - Andreas Weißenbacher ist ein ehrgeiziger Mann. Der CEO des österreichischen Wasseraufbereiters BWT hat seinem Freund Toto Wolff einst 50 Millionen Euro dafür angeboten, den Mercedes von Silber auf Pink umzufärben. Der kühne Deal kam nie zustande. Daimler wollte die Silberpfeil-Identität nicht aufgeben, bot nur einen pinken Frontflügel und ein paar pinke Farbkleckse auf dem Auto an.

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BWT kritisiert, dass Aston Martins Lackierung aus manchen Perspektiven nicht wirkt Zoom Download

Das war Weißenbacher zu wenig. Genau wie die paar kleinen Flächen, die Aston Martin BWT auf dem 2021er-Auto zugesteht.

Als Lawrence Stroll in die Richtung marschierte, seine Autos im klassischen British Racing Green zu lackieren und mit dem IT-Giganten Cognizant einen neuen Titelsponsor an Bord zu holen, da schien eigentlich gar kein Platz mehr zu sein für BWT.

In letzter Minute, so erzählt man sich im Paddock, habe man dann wohl doch noch eine Einigung erzielt. Einen abgespeckten Kompromiss. Die Autos waren schon fix und fertig fürs Shooting, da mussten plötzlich doch noch pinke Streifen und BWT-Logos aufgeklebt werden.

Weißenbacher: "Mir blutet das Herz"

Doch Weißenbacher hätte gern mehr: "Lawrence Stroll versteht, dass mir das Herz blutet", sagt er in einem Interview mit 'Speedweek'. "Wäre der Aston Martin pink, hätte auch Titelsponsor Cognizant mehr Freude, weil der Wiedererkennungswert viel höher wäre."

Aus dem historischen Kontext heraus, so Weißenbacher, sei das British Racing Green eine verständliche Entscheidung. "Für mich aber nicht", stellt er klar. Denn: Geschäftlich gesehen sei es "falsch" gewesen, die Farbe Ende 2020 zu wechseln: "Der Aston Martin fällt im TV nicht auf", kritisiert der BWT-Chef.


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Weißenbacher stellt zwar klar: "Ich verhandle nicht mit anderen Teams." Bezeichnet es aber gleichzeitig als seine "größte Enttäuschung, dass ich bis dato Lawrence Stroll nicht davon überzeugen konnte, den Aston Martin pink zu machen. Nicht aus Egoismus, sondern aus reiner Ratio, weil ein pinker Bolide einfach mehr auffällt und wesentlich mehr Werbeeffekt bringt."

Ein Versuch, an dem sich Weißenbacher auch weiterhin die Zähne ausbeißen wird. Auf die Frage von 'Motorsport-Total.com', ob es irgendeine Summe gibt, bei der Stroll sen. schwach werden und das British Racing Green wieder aufgeben könnte, um Aston Martin pink zu färben, winkt Teamchef Otmar Szafnauer ab, ohne ein Hintertürchen offen zu lassen.

"Wir verwenden den Namen Aston Martin, und Aston Martin ist traditionell grün. Wir entwickeln gerade das 'Aston Martin Cognizant F1 Team'. Ich würde meinen, dass wir grün bleiben. Ferrari ist rot, und Aston Martin ist grün", sagt er.

Aston Martin versteht Kritik an TV-Erscheinung

Weißenbachers Kritik am aktuellen Grün, das zwar, wenn es optimal in Szene gesetzt wird, spektakulär wirkt, im TV und auf manchen Fotos aber nicht immer zur Geltung kommt, die nimmt Szafnauer freilich zur Kenntnis.


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"Ich finde, dass die grüne Farbe zu uns passt, das steht mal fest. Und ich finde, dass sie im Sonnenlicht und wenn man direkt davorsteht fantastisch aussieht. Ich stimme aber zu, dass wir vielleicht daran arbeiten müssen, dass sie im TV noch ein bisschen mehr ins Auge sticht, ohne diesen besonderen Grüneffekt zu verlieren, den wir jetzt haben."

"Ich weiß nicht, ob wir das schaffen, aber das ist eine Sache, an der wir arbeiten: sicherzustellen, dass sich unser Auto im TV von einigen anderen der Autos, die eher auf der dunklen Seite unterwegs sind, unterscheidet", erklärt Szafnauer.

Aston Martin ist nicht das erste Team, das seinen Farbton womöglich aufhellen muss, um nicht nur in natura, sondern auch im Fernsehen so zu wirken, wie die Designer das beabsichtigt haben. Ferrari zum Beispiel gab sein traditionelles Dunkelrot auf und wurde ab 1997 deutlich heller (auch ein Zugeständnis an Marlboro), und Jaguar hatte einst die gleichen Probleme wie Aston Martin heute.

Weißenbacher sucht sich indes andere Möglichkeiten, um sein pralles Sponsoringbudget zu investieren. Sebastian Vettel etwa hat BWT seit 2021 als Helmsponsor, und die beiden Grands Prix von Österreich haben mit BWT einen neuen Titelsponsor. Ob weitere Formel-1-Events zum Portfolio kommen, steht nicht fest. Am liebsten wäre Weißenbacher nämlich ein pinkes Team ...

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