Wer sind die Reichsten der Reichen in der Formel 1?
Die Formel 1 ist nicht nur ein sportlicher Schauplatz, sondern auch eine Plattform für die reichsten Menschen der Welt - Ein Überblick
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist der Sport, der wie kaum ein anderer auf diesem Planeten Geld verbraucht. Die Summen in dem Business sind gewaltig, zugleich benötigen Teams diesen Zugang zu Geld, um Erfolg zu haben. Glücklicherweise locken das Prestige und der Status der Formel 1 einige der reichsten Menschen der Welt an. Ein Überblick.
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Lewis Hamilton ist der reichste Fahrer unter den aktuellen Piloten Zoom Download
Auffällig ist etwa der "Claro"-Aufkleber auf dem Heckflügel der Red Bulls. Hinter Claro verbirgt sich der südamerikanische Teil von "America Movil", ein Telekommunikationsunternehmen, das über 200.000 Menschen beschäftigt und seinen Hauptsitz in Mexiko-Stadt hat. Der Umsatz soll sich auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar belaufen.
Der Präsident des Unternehmens, Carlos Slim Helu, besitzt ein geschätztes Vermögen in Höhe von 62,8 Milliarden US-Dollar und liegt damit nach aktuellem Stand auf dem 16. Platz der Liste mit den reichsten Menschen der Welt. Gemeinsam mit seinem Sohn Carlos Slim Domit ist er die finanzielle Kraft hinter der Karriere von Sergio Perez, der seit diesem Jahr für Red Bull fährt.
Perez' gesamte Karriere steht in enger Verbindung zur Slim-Familie und ihrer Firma "Telmex". Übrigens: der "Claro"-Sticker ist derzeit auf einem Auto zu sehen, das sich im Besitz mehrerer Menschen befindet, von denen einer in der Liste der reichsten Personen auf dem 56. Platz liegt. Aber dazu später mehr.
Wer ist der reichste Teambesitzer in der Formel 1?
Dietrich Mateschitz ist Mitbegründer, Managing Director und zu 49 Prozent Anteilseigner des Energy-Drink-Herstellers "Red Bull", der die beiden Teams Red Bull Racing und AlphaTauri besitzt. Der 76 Jahre alte Österreicher liebt die Formel 1 so sehr, dass er nicht nur ein, sondern gleich zwei Teams kaufte (Jaguar und Minardi).
Seine Hintergrund-Geschichte liest sich wie folgt: Während einer Marketingreise für Zahnpasta in Thailand entdeckte er das Getränk Krating Daeng, das ihm gegen seinen Jetlag half. Nach Gesprächen mit dem Erfinder, Chaleo Yoovidhya, brachten sie 1987 eine Variante für den westlichen Markt heraus und nannten diese "Red Bull". Schnell wurde das Getränk Marktführer im Bereich der lukrativen Energy Drinks.
Im Motorsport tauchte Red Bull erstmals als Sponsor für Gerhard Berger auf, später folgte eine 60-prozentige Teilhabe am Schweizer Sauber-Rennstall. Diese endete nach einem Zerwürfnis mit Peter Sauber, als sich der Teamchef bei der Fahrerbesetzung 2001 gegen den Brasilianer Enrique Bernoldi und für einen gewissen Kimi Räikkönen entschied. Red Bull blieb dem Team jedoch als Sponsor erhalten.
Im November 2004 kaufte Mateschitz das Jaguar-Team für den symbolischen Preis von einem britischen Pfund vom Autohersteller Ford. Ein Jahr später folgte die Übernahme des Minardi-Rennstalls von Paul Stoddart, welches in Scuderia Toro Rosso umbenannt wurde.
Unter der Leitung von Teamchef Christian Horner gewann Red Bull Racing vier WM-Titel mit Sebastian Vettel. Toro Rosso gewann 2008 mit Vettel sein erstes Rennen und firmiert seit einer Umbenennung vor der Saison 2020 als AlphaTauri, der Name der Modemarke Red Bulls.
Mateschitz ist auch Besitzer des Red Bull Rings in Spielberg, Austragungsort des Großen Preises von Österreich. Yoovidhya starb 2012, seither ist dessen Sohn Chalerm mit einer Beteiligung von 51 Prozent Mehrheitseigner der Firma Red Bull. Technisch macht ihn das zum reichsten Teambesitzer in der Formel 1, wenngleich der Name von Mateschitz überall erkennbar ist.
Wer ist der reichte Fahrer in der Formel 1?
Der reichste der derzeit aktiven Fahrer ist Lewis Hamilton. Der siebenmalige Weltmeister erhält ein jährliches Gehalt in Höhe von etwa 55 Millionen US-Dollar, sein Vermögen soll sich irgendwo zwischen 300 und 500 Millionen US-Dollar bewegen. Ergänzende Geschäftsvereinbarungen mit Mercedes, Tommy Hilfiger, Monster Energy, Bose, Puma, IWC, Sony, Gran Turismo und MV Agusta trugen zum steigenden Vermögen bei.
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Hamiltons einzig verbliebener Widersacher in den Rekordbüchern, Michael Schumacher, besitzt ein geschätztes Vermögen in Höhe zwischen 600 und 800 Millionen US-Dollar. 1999 und 2000 listete das Magazin 'Forbes' Schumacher als höchstbezahlten Sportler, sein Jahresgehalt bei Ferrari soll in der Spitze bei 80 Millionen US-Dollar jährlich gelegen haben.
Wer ist der reichste Renn-Promoter in der Formel 1?
Es gibt einige reiche Menschen, die in Verbindung mit diversen Formel-1-Rennen stehen. Singapurs Immobilien- und Hotel-Magnat Ong Beng Seng etwa, der eine der treibenden Kräfte des Rennens auf seinen Straßen war.
Oder wie wäre es mit John DeJoria, Investor der Strecke in Austin? Der Mitbegründer des Haarpflege-Unternehmens "Paul Mitchell" soll mehrere Milliarden US-Dollar besitzen. Auch Fürst Albert II. von Monaco soll Milliardär sein, in seinem Stadtstaat wird das wohl berühmteste Rennen ausgetragen. Und dann gibt es da noch die Rennen in Bahrain und Abu Dhabi, die effektiv direkt von den jeweiligen Königshäusern veranstaltet werden.
Die Königsfamilie in Bahrain soll vier Milliarden US-Dollar an Vermögen besitzen, Kronprinz Salman gilt als großer Unterstützer des Rennens und allgemein der Formel 1. Er ist über den Staatsfonds Mumtalakat auch Investor beim Rennstall McLaren. Das Vermögen des Fonds soll bei 17 Milliarden US-Dollar liegen.
Fotostrecke: Neue Formel-1-Strecken seit 2000
24.09.2000: Grand Prix der USA in Indianapolis. Das erste Premierenrennen der Formel 1 nach der Jahrtausendwende ist eigentlich keines. Einen Großen Preis der USA hatten schon mehrere Rennstrecken ausgerichtet, und zwischen 1950 und 1960 zählte das Indianapolis 500 zur Formel 1. Doch 2000 gingen die Piloten erstmals auf der 4,129 Kilometer langen Strecke an den Start, die das berühmte Oval mit einem Straßenkurs verbindet. Fotostrecke
Der Emir von Abu Dhabi, Scheich Chalifa, kontrolliert seinerseits einen Investmentfonds mit einem Kapital in Höhe von 875 Milliarden US-Dollar. Kein anderes Staatsoberhaupt der Welt kontrolliert ein solches Vermögen. Das Vermögen seiner Familie beläuft sich Schätzungen zufolge auf 150 Milliarden US-Dollar.
Auch das neueste Rennen der Formel 1, der Grand Prix in Miami, der ab 2022 ausgetragen wird, hat zahlreiche potente Geldgeber hinter sich. Stephen M. Ross, der Besitzer des NFL-Teams Miami Dolphins, verfügt über ein Privatvermögen in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar. Der Immobilienunternehmer wollte übrigens mit seiner Firma RSE Ventures vor vier Jahren die Formel 1 kaufen, ehe Liberty Media den Deal abschloss.
Die neue Strecke in Miami führt durch die Anlagen rund um das Hard Rock Stadium, das ebenfalls Ross gehört. Ross soll die Baukosten in Höhe von 40 Millionen US-Dollar selbst übernehmen.
Wie reich sind die Eigentümer der Formel 1?
Liberty Media übernahm die Formel-1-Gruppe im Jahr 2017 für 4,6 Milliarden US-Dollar vom Unternehmen CVC. Liberty wird von John C. Malone kontrolliert, der Milliardär gilt als größter Landbesitzer in den USA. Sein Nettovermögen beträgt laut 'Forbes' 7,8 Milliarden US-Dollar.
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Kürzlich gab Liberty Media bekannt, dass die Aufwandsentschädigung für CEO Greg Maffei im Jahr 2020 auf 47,1 Millionen US-Dollar angestiegen war, zuvor lag diese bei 44 Millionen. Maffeis Grundgehalt lag bei 871.800 US-Dollar. Bernie Ecclestone, der die Formel 1 über Jahrzehnte angeführt hatte, soll über ein Privatvermögen in Höhe von drei Milliarden US-Dollar verfügen. Bis Ende 2020 blieb er "Vorsitzender im Ruhestand".
Wer sind die reichsten "Väter" in der Formel 1?
Aston Martins Pilot Lance Stroll fährt effektiv für seinen Vater Lawrence, dessen Vermögen laut 'Forbes' bei 3,2 Milliarden US-Dollar liegt. Anfang 2020 führte er die Übernahme des Autobauers Aston Martin für 235 Millionen US-Dollar an und benannte seinen Formel-1-Rennstall Racing Point im Zuge dessen um. Diesen hatte er 2018 für 100 Millionen US-Dollar übernommen.
Stroll senior ist der Kopf hinter der Modemarke "Michael Kors" und verkaufte 2014 seine letzten Anteile an dem Unternehmen. Zuvor brachte er die Modemarken "Pierre Cardin" und "Ralph Lauren" nach Kanada und investierte gemeinsam mit Silas Chou aus Hongkong in das Unternehmen "Tommy Hilfiger". Anschließend folgte eine ähnliche Entwicklung bei Michael Kors.
Stroll ist leidenschaftlicher Ferrari-Sammler und kaufte im Jahr 2013 einen 275 GTB/4 Spider für die Rekordsumme von 27,5 Millionen US-Dollar.
Der Vater von Haas-Rookie Nikita Masepin, Dmitri, ist Anteilseigner und Vorstandsvorsitzender der "Uralchem Integrated Chemicals Company". Er schaffte es 2014 und 2015 auf die 'Forbes'-Liste der Milliardäre. 2013 hatte sich Masepin in das Unternehmen "Uralkali" eingekauft, das seit dieser Saison der Hauptsponsor des Haas-Teams ist.
Zuvor arbeitete Masepin bei den petrochemischen Unternehmen "TNK" und "Sibur" und gründete 2004 seine erste eigene Firma, die inzwischen in "Uralchem" aufging. Masepin hatte 2018 auch großes Interesse am Kauf des Rennstalls Force India, unterlag im Bieterwettbewerb aber Lawrence Stroll.
Der Vater von Williams-Pilot Nicholas Latifi, Michael, ist derweil der Geschäftsführer und Präsident des Unternehmens "Sofina Foods". Zudem investierte er über eine Investmentfirma, die er ebenfalls kontrolliert, im Jahr 2018 200 Millionen US-Dollar in die McLaren-Gruppe.
Latifi verließ seine Heimat Iran im Alter von 15 Jahren in Richtung Kanada und erhielt nach der Islamischen Revolution 1979 den Status eines Flüchtlings. Nach seinem Abschluss im Bereich Wirtschaft baute er 1995 in Toronto eine Firma zur Lebensmittelverarbeitung auf. Diese hieß damals noch "Vienna Meat products", inzwischen wuchs sie zu "Sofina Foods" heran. Der jährliche Umsatz liegt bei zwei Milliarden US-Dollar.
Wie Stroll, so hat auch Latifi eine Schwäche für Ferraris und erwarb einen F2004, mit dem Michael Schumacher 2004 den Titel gewann, sowie Kimi Räikkönens Weltmeisterauto von 2007, den F2007.
Wird noch mehr Geld in die Formel 1 gelangen?
Mit den neuen Regeln und der Budgetobergrenze hat die Formel 1 ihre Kosten unter Kontrolle bekommen, zumindest, was den Wettbewerb betrifft. Aber das wird die Superreichen wohl nicht davon abhalten, weiter in die Formel 1 zu investieren.
Die Etablierung eines zweiten Rennens in den USA - einem Land, in dem Multimilliardäre als Eigentümer von Sport-Franchises eher die Regel als die Ausnahme sind - wird das Profil der Formel 1 nur noch weiter schärfen. Der Einfluss der Netflix-Doku "Drive To Survive" und Lewis Hamiltons Engagement in den Sozialen Medien sollten das Wachstum dank der zunehmenden Popularität noch weiter befeuern.
Die Übernahme des Williams-Teams für 180 Millionen US-Dollar durch die Investmentfirma "Dorilton Capital" dürfte nicht die letzte Finanzspritze gewesen sein. Das Sponsoring ist ein weiterer Parameter für die finanzielle Gesundheit der Formel 1. "Cognizant" ist neuer Titelsponsor bei Aston Martin, "Oracle" spielt eine große Rolle bei Red Bull und "TeamViewer" ist der drittgrößte Sponsor bei Mercedes.
McLaren-CEO Zak Brown betonte bereits oft, die Formel 1 sei ein Ort, an dem man schnell berühmt werden könne. Und es sieht nicht so aus, als würde diese Entwicklung zeitnah nachlassen.