• 04. April 2021 · 14:45 Uhr

Regeln 2022: Zak Brown mahnt zur Vorsicht vor zweitem "Copygate"

Warum mit dem neuen Formel-1-Reglement für 2022 die Erinnerung an "Copygate" noch immer präsent ist und wie sich die Teams dagegen positionieren

(Motorsport-Total.com) - Der "rosa Mercedes" von Racing Point war das Gesprächsthema zu Beginn der Formel-1-Saison 2020. Und auch nach Abschluss der "Copygate"-Affäre mittels FIA-Urteil sind die Sorgen, es könnte zu einer Neuauflage kommen, nicht aus der Welt geschafft. McLaren-Boss Zak Brown jedenfalls hofft, der Automobil-Weltverband verschärft seine Kontrollen.

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Im Direktvergleich: Der Mercedes W10 von 2019 und der Racing Point RP20 von 2020 Zoom Download

Gerade als ein Hersteller-unabhängiges Privatteam sei es McLaren ein Anliegen, dass die Chancengleichheit in der Formel 1 gewahrt bleibe. "Es gibt aber die Möglichkeit zur Zusammenarbeit", sagt Brown. "Deshalb müssen wir der FIA vertrauen, dass sie die Situation im Blick hat und alles entsprechend überprüft."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt indes, man habe nach "Copygate" Vorkehrungen getroffen, dass sich dergleichen nicht wiederholen kann: "Die Regeln wurden Ende vergangenen Jahres noch einmal präzisiert. Alles, was man irgendwie hätte interpretieren können, wurde klar festgeschrieben. Damit weiß jeder, was erlaubt ist und was nicht."

Zusammenarbeit unter Teams als Wirtschaftsfaktor

Völlig ausschließen lasse sich eine Zusammenarbeit zwischen Teams aber nicht, betont Wolff, denn "innerhalb der Regeln darf eine gewisse Infrastruktur geteilt werden", so erklärt er. "Das schafft auch positive wirtschaftliche Effekte, ein Einkommen für größere Teams, die ihre modernen Anlagen anderen Teams zur Verfügung stellen können."


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Ein Beispiel: Kleinere Rennställe können sich bei größeren Teams im Windkanal einmieten, statt die Kosten für eine eigene Windkanal-Anlage tragen zu müssen.

"Wir verstehen aber natürlich auch die Position von McLaren", sagt Wolff. "Es muss einfach klar sein in den Regeln, was man darf und was man nicht darf. Und unterm Strich muss jedes Team seine Leistung bringen und seine eigene Entwicklung vorantreiben."

Red Bull: Der Weltverband hat das im Griff

Solange dabei kein Team "künstliche Vorteile" gewinne, kann sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit der Situation arrangieren. Er glaubt ohnehin nicht an eine Wiederholung: "Vergangenes Jahr wurden die Regeln maximal ausgereizt. Dem Weltverband ist das bewusst."

"Wir bei Red Bull nehmen das sehr, sehr ernst. Bei unserer Beziehung zu AlphaTauri achten wir peinlich genau auf unsere Abläufe, um die Regeln einzuhalten", erklärt Horner. "Genauso sehr vertrauen wir der FIA, dass sie all das überwacht."

Racing Point war 2020 für schuldig befunden worden, seine Bremsschächte an der Hinterachse nicht selbst entwickelt zu haben. Die Folge waren eine Geldstrafe sowie ein Punktabzug in der Konstrukteurswertung. Der Racing Point RP20 aber durfte unverändert an den Rennen der Saison 2020 teilnehmen. Das Team erzielte einen Sieg und WM-Platz vier.

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