Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Wegen Coronakrise: Formel 1 schlittert 2020 in finanziellen Rekordverlust
Weniger Rennen und so gut wie keine Fans vor Ort: Das kam die Formel 1 in der Saison 2020 teuer zu stehen - Sie verzeichnete einen neuen Rekordverlust
(Motorsport-Total.com) - Weil die Corona-Pandemie den Kalender beeinträchtigte und die meisten Rennen komplett ohne Zuschauer stattfinden mussten, verzeichnete die Formel 1 in der Saison 2020 einen Verlust von 386 Millionen Dollar (rund 317 Millionen Euro). Damit sind die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent eingebrochen.
© Motorsport Images
In der wegen Corona verkürzten Saison 2020 entstanden hohe Verluste Zoom Download
Das geht aus einem Finanzbericht von Liberty Media hervor, der heute veröffentlicht wurde. Die Gesamteinnahmen sanken von 2.022 Millionen Dollar im Jahr 2019 auf nur noch 1.145 Millionen Dollar in der vergangenen Saison ab.
Der bescheidene Gewinn von 17 Millionen Dollar im Vorjahr verwandelte sich mit der Krise in einen operativen Verlust von 386 Millionen Dollar, nachdem die Teams bezahlt wurden. Dabei fielen die Gesamtzahlungen, die zwischen den zehn Teams aufgeteilt wurden, von 1.012 Millionen Dollar 2019 auf 711 Millionen Dollar 2020.
"Promotion Fees" im Jahr 2020 prozentual halbiert
"Die Teamzahlungen sanken im Gesamtjahr aufgrund des Rückgangs der Formel-1-Einnahmen und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Berechnung der variablen Elemente der Teamzahlungen", erklärt Liberty Media dazu.
Der enorme Einbruch der "Promotion Fees", also der Gelder, die die Rennstreckenbetreiber an die Formel 1 entrichten, spiegelt sich im Rückgang ihres prozentualen Anteils an den Haupteinnahmen wider, der von 30 Prozent der Gesamteinnahmen im Jahr 2019 auf nur noch zwölf Prozent im vergangenen Jahr sank.
Die Preisgeldverteilung in der Formel 1
Unser Video zeigt auf, wie unfair die Preisgeldverteilung in der Formel 1 aufgestellt ist! Weitere Formel-1-Videos
Die meisten Grand-Prix-Veranstalter zahlten aufgrund der fehlenden Zuschauer vor Ort entweder gar keine Gebühr oder eine neu ausgehandelte, einmalig niedrigere Summe.
Rückgang auch bei TV-Gebühren und Sponsoren
"Die Einnahmen aus der Rennpromotion gingen zurück, da den Fans die Teilnahme an allen bis auf drei Rennen untersagt wurde, was zu einmaligen Änderungen der Vertragsbedingungen der ursprünglich geplanten Rennen, die im Kalender 2020 verblieben, und zu begrenzten Einnahmen aus den hinzugefügten Ersatzrennen führte", so Liberty.
Einen größeren Prozentsatz am Gesamtpool machten die Broadcast-Einnahmen aus, die von 38 auf 55 Prozent stiegen. Insgesamt gingen aber auch sie zurück, "da der geänderte Zeitplan zu niedrigeren Gebühren gemäß den Vertragsbedingungen bestimmter Broadcast-Vereinbarungen führte", bestätigt Liberty den Rückgang in einigen Fällen.
Fotostrecke: Die 10 kuriosesten Formel-1-Sponsoren
#10 Sauber & Chelsea FC: Ab 2012 waren das Schweizer Formel-1-Team und die Londoner Fußballmannschaft Partner. Die Idee hinter dem Deal war es, beiden Marken Präsenz außerhalb ihres Kernpublikums zu verschaffen und Know-how auszutauschen. Eigentümer des Chelsea FC war damals der russische Milliardär Roman Abramowitsch, den Bernie Ecclestone jahrelang vergeblich von einem Formel-1-Engagement überzeugen wollte. Fotostrecke
Der Anteil der Werbe- und Sponsoring-Einnahmen an der Gesamtsumme stieg leicht von 15 auf 17 Prozent, obwohl auch hier einige Gelder verloren gingen, weil zum Beispiel Rennen mit bestimmten Titelsponsoren nicht stattfanden.
Nicht nur Einnahmen, auch Kosten sind gesunken
Dazu heißt es von Liberty: "Die Werbe- und Sponsoreneinnahmen sanken aufgrund von einmaligen Änderungen in den Sponsorenverträgen durch die Absage von Rennen, auf die sich das vertraglich vereinbarte Sponsoring-Inventar speziell bezog, und durch die eingeschränkten Aktivitäten bei den Rennen, einschließlich Hospitality."
Während die Einnahmen zurückgingen, sanken auch die Kosten der Formel 1 aufgrund des kürzeren Zeitplans und der reduzierten Anzahl von Flyaway-Rennen: "Die Kosten sanken im vierten Quartal und im Gesamtjahr aufgrund geringerer Hospitality und niedrigerer Frachtkosten durch weniger, logistisch günstigere Rennen."