Källenius über Ineos: "Bringen Expertise im technischen und sportlichen Bereich"
Damiler-Boss Ola Källenius erklärt, warum man sich für Ineos als neuen Partner entschieden hat - Die Konstellation sei eine "Win-win-Situation" für alle Beteiligten
(Motorsport-Total.com) - Seit Dezember herrschen beim Mercedes-Formel-1-Team neue Besitzverhältnisse. Während Daimler seine Beteiligung auf ein Drittel heruntergefahren hat, wurde die von Toto Wolff auf ein Drittel erhöht und mit Ineos zudem ein dritter gleichberechtigter Shareholder ins Boot geholt. Damiler-Boss Ola Källenius zeigt sich zufrieden.
"Wir kennen Ineos und haben auf der kommerziellen Seite bereits mit ihnen gearbeitet. Sie bringen beides mit: Expertise im technischen, aber auch im sportlichen Bereich", so Källenius. Ineos war zuvor bereits Partner des Teams, nun hat sich das Unternehmen um Frontmann Jim Ratcliffe auch ein Stück vom Kuchen gesichert.
Källenius verrät: "Als Toto und ich uns zusammengesetzt und besprochen haben, wie wir weitermachen wollen, ob wir jemanden zu unserer erfolgreichen Partnerschaft hinzufügen und einen weiteren starken dritten Partner dazuholen wollen, haben wir für uns entschieden, dass es eine Menge Sinn ergibt."
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"Wenn wir so einen Deal machen, dann sorgen wir natürlich dafür, dass es für alle Parteien eine Win-win-Situation ist", so der 51-Jährige. Klar ist aber auch, dass das Team bis zuletzt Geld gekostet und keines abgeworfen hat - zumindest auf dem Papier. Auch Källenius gesteht, dass der Rennstall bislang "überwiegend" Kosten verursacht habe.
Gleichzeitig betont er aber auch, dass es stets einen "enormen Return" in Form von Werbewirkung gegeben habe. "Und natürlich der technische Wert, den wir aus dem Team ziehen können. Es ist unter extrem Umständen der ultimative Prüfstand für einige der Technologien, die wir für die Zukunft entwickeln", erinnert Källenius.
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"Der Return on Investment ist bereits aktuell gut", stellt der Daimler-Boss daher klar und ergänzt: "Aber er wird noch besser werden." Hintergrund ist die neue Budgetobergrenze in der Königsklasse, die ab diesem Jahr greift. Auch die großen Formel-1-Rennställe wie Mercedes werden dadurch zum Sparen gezwungen.
"Ich denke, dass es möglich ist, das Team zu einem Business zu machen, das Geld abwirft. So kann man es dann mit einem echten Sport-Franchise vergleichen - wie zum Beispiel im Fußball oder im American Football", zeigt sich Källenius optimistisch. Auch diese Perspektive dürfte beim Einstieg von Ineos eine Rolle gespielt haben.
Dort ist man übrigens mit einem Drittel der Teamanteile erst einmal zufrieden. Eine weitere Aufstockung ist laut Ratcliffe nicht geplant. "Ich bin erfreut über die Konstellation mit je einem Drittel. Es ist eine sehr harmonische Beziehung", stellt er klar. Und auch sportliche Erfolge scheinen zumindest für 2021 weiterhin garantiert.