Mark Webber: F1 braucht Teams wie McLaren und Williams
Die Coronakrise hat die finanzielle Lage einiger Teams drastisch verschlimmert - Mark Webber hofft, dass Marken wie McLaren und Williams in der Formel bleiben
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn der Rennbetrieb in der Formel 1 am vergangenen Wochenende wieder Fahrt aufgenommen hat: Noch immer ist unklar, wie viele Grands Prix es in dieser Saison tatsächlich geben wird. Klar ist, dass es weniger Rennen sein werden als geplant und die meisten wohl ohne Zuschauer stattfinden werden.
Das reißt natürlich ein Loch in die ohnehin schon leeren Kassen einiger Teams. Der monatelange Stillstand hat das Budget strapaziert. Zwar griff ihnen Liberty Media mit einer Finanzspritze unter die Arme, doch das reichte freilich nicht. Die finanzielle Lage insbesondere der kleinen Rennställe bleibt mehr als angespannt.
Wie wichtig es ist, dass ihr Verbleib in der Formel 1 gesichert ist, hat nun Ex-Red-Bull-Pilot Mark Webber in einem Webinar mit dem Titel 'Lights Out: The Return of Motorsport' betont. Konkret auf McLaren und Williams angesprochen, sagt er: "Dass sie bleiben, ist entscheidend. Und das meine ich nicht nur allein in Bezug auf den Unterhaltungsaspekt."
"Auch sonst haben wir ohne diese Teams ein Problem", warnt Webber. "Wir brauchen McLaren und Williams. Beides sind extrem erfolgreiche, extrem bekannte Marken, egal ob es um den Automobilbereich oder die Entwicklung geht. Man muss sich nur mal anschauen, was Williams Advanced Engineering macht. Wir brauchen sie."
Fotostrecke: Legendäre Formel-1-Teams a. D.
Nummer 12: Der italienische Pasta-Millionär Franco Ambrosio sowie die ehemaligen Shadow-Techniker Alan Rees, Jackie Oliver, Dave Wass und Tony Southgate (die Initialen ihrer Nachnamen bilden den Teamnamen) gründen 1977 den Rennstall Arrows. Bereits beim dritten Rennen, in Long Beach 1978, sammelt Riccardo Patrese den ersten WM-Punkt. Zwischen 1991 und 1996 heißt das Team, das zwischenzeitlich mit Porsche-Motoren fährt, wegen des Engagements des japanischen Geschäftsmannes Wataru Ohashi Footwork. Fotostrecke
Mit dem überraschenden Podesterfolg in Spielberg vergangenen Sonntag habe McLaren "jetzt natürlich einen Schub bekommen und zu Beginn dieser Saison zusätzliche Motivation getankt", analysiert der Ex-Formel-1-Pilot. "Das war großartiges Timing. Vor Williams liegt eine andere Reise und ich hoffe, sie überstehen das."
Ende Mai hatte Williams angekündigt, sein Formel-1-Teams verkaufen zu wollen. Über ein konkretes Angebot ist bisher nichts bekannt. Kurz darauf wurde bekannt, dass auch McLaren überlegt, Teamanteile zu veräußern. Webber hofft: "Es wäre besser, wenn diese berühmten Namen und Marken dem Sport erhalten bleiben."
"Natürlich gibt es auch immer die Möglichkeit, dass neue Teams und Namen hinzukommen. Aber mit diesen Marken ist ein großes Vermächtnis verbunden, insofern dürfen sie in der Formel 1 nicht fehlen. Ich hoffe, dass ihnen mit den Plänen zur Umverteilung der Gelder und dem Kostendeckel geholfen ist, insbesondere Williams."