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Wegen Budgetgrenze: Mercedes könnte sich in anderen Rennserien engagieren
Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärt, dass die Budgetobergrenze in der Formel 1 mögliche neue Betätigungsfelder erschließen könnte
(Motorsport-Total.com) - "Die finanzielle Realität ist jetzt eine andere als vor [der Coronakrise]", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff. Doch die veränderte Situation könnte kurioserweise auch dazu führen, dass sich die Sternmarke künftig in Rennserien engagiert, in der sie derzeit noch nicht vertreten ist.
Das wäre zumindest eine denkbare "Nebenerscheinung" der neuen Budgetobergrenze in der Formel 1, die im Vergleich zu den bisherigen Plänen noch einmal abgesenkt wurde. Schon im nächsten Jahr operiert jedes Team mit nur noch 145 Millionen US-Dollar (umgerechnet knapp 130 Millionen Euro). Das entspricht ungefähr einem Viertel des aktuellen Mercedes-Budgets in der Formel 1.
Und auf diese Kürzung muss die Marke reagieren, wie Wolff sagt, oder "neu einstellen". Er erklärt: "Wir brauchen eine neue Herangehensweise und müssen Personal in neuen Bereichen einsetzen."
Dabei schließt Wolff auch nicht aus, dass Mercedes sein Motorsport-Portfolio sogar wieder erweitert - nach dem DTM-Ausstieg 2018 und dem Formel-E-Einstieg 2019. O-Ton: "Wer weiß? Vielleicht beschäftigen wir uns mit anderen Rennserien, um die menschlichen Ressourcen und das Know-how bei Mercedes zu halten."
Fotostrecke: 125 Jahre Motorsport: Mercedes-Sternstunden im Überblick
Der Patent-Motorwagen im Jahre 1887, eine Weiterentwicklung des ersten Motorwagens von 1886. Am Steuer Carl Benz, neben ihm sein kaufmännischer Mitarbeiter Josef Brecht. Fotostrecke
Man habe die "abgesenkte Budgetobergrenze" in der Formel 1 auch deshalb akzeptiert, weil es laut Wolff ein "Muss" ist, "dass erfolgreiche Formel-1-Projekte Geld verdienen statt verlieren".
Außerdem könne man Mutterkonzern Daimler so beweisen, dass die Formel 1 mehr sei als eine Sport- und Marketingplattform und Mercedes dort unter den neuen Gegebenheiten "so kostenneutral wie möglich" aktiv sein kann. "Deshalb", sagt Wolff, "muss man eine solche Kostendeckelung unterstützen."