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Günther Steiner: Budgetobergrenze macht F1 attraktiv für neue Hersteller
Günther Steiner glaubt, dass die Formel 1 ohne Budgetobergrenze einige Teams verloren hätte - Nun denkt er sogar, dass neue Hersteller Interesse zeigen könnten
(Motorsport-Total.com) - Ab 2021 dürfen die Formel-1-Teams pro Jahr nur noch 145 Millionen US-Dollar (umgerechnet gut 130 Millionen Euro) ausgeben. Die entsprechende Neuerung soll der Motorsport-Weltrat noch in dieser Woche absegnen. In erster Linie geht es bei der Budgetobergrenze darum, die zehn bestehenden Formel-1-Teams finanziell zu entlasten.
Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt allerdings, dass der Kostendeckel in Zukunft auch neue Teams und neue Hersteller anziehen könnte. "Es ist jetzt viel interessanter [für Neueinsteiger]", sagt Steiner gegenüber 'Sky' und erklärt im Hinblick auf die finanzielle Seite der Formel 1: "Das ist einer der Jobs, die ich für [Gene] Haas erledigen muss."
"Wir versuchen, an einen Punkt zu kommen, an dem sein Investment kleiner wird", so Steiner. Denn Geld kann mit der Formel 1 aktuell niemand verdienen. Für die großen Hersteller lohnt sich die Königsklasse nur deshalb, weil sie durch den Werbewert einen hohen Gegenwert bietet. Zunächst muss man aber auch dafür investieren.
Formel 1 bleibt auch in Zukunft teuer
"Es gibt immer Leute, die denken, sie könnten Geld [mit der Formel 1] verdienen", weiß Steiner und erklärt: "Es ist noch immer ein sehr teurer Sport. Man muss noch immer eine Menge Geld investieren, um etwas zu erreichen." Das werde sich auch mit der neuen Budgetobergrenze ab 2021 nicht ändern.
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Tödlicher Unfall in Monza (2000): Das neue Jahrtausend hat nicht den besten Start. Bei einem Unfall in Monza stirbt ein Streckenposten, der von einem umherfliegenden Rad getroffen wird. Es ist der erste Todesfall in der Formel 1 seit Ayrton Senna 1994. Beim Saisonauftakt 2001 in Melbourne (Bild) gibt es einen weiteren tödlichen Unfall. Fotostrecke
Trotzdem sei der Kostendeckel für einen Hersteller hilfreich, weil der Vorstand nun direkt sehen könne, "wie viel sie maximal ausgeben werden." Früher habe man bei einem Formel-1-Einstieg mit einer gewissen Summe angefangen. "Nach fünf Jahren hat sich diese Zahl verdreifacht oder vervierfacht", erklärt Steiner.
Dank der Budgetobergrenze sei die Lage nun "klar". Allerdings handelt es sich bei den 145 Millionen nicht um die tatsächliche Summe, die maximal investiert werden kann. Denn der Kostendeckel beinhaltet zahlreiche Ausnahmen wie Fahrergehälter. Theoretisch sind den Ausgaben - in gewissen Bereichen - also weiterhin keine Grenzen gesetzt.
Wer hätte ohne Obergrenze weitergemacht?
Steiner sagt trotzdem: "Ich finde es gut. Hoffentlich sorgt es dafür, dass Unternehmen oder Autohersteller in die Formel 1 investieren." Haas stieg 2016 in die Formel 1 ein und ist damit bis heute das letzte echte neue Formel-1-Team, wenn man Racing Point ausklammert, das 2018 aus Force India hervorgegangen ist.
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Ursprünglich sollte die Budgetobergrenze 175 Millionen US-Dollar betragen. Doch angesichts der Coronakrise setzten sich viele der kleineren Teams dafür ein, die Summe noch einmal nach unten zu korrigieren. "Ich denke, dass einige der kleinen Teams [ohne die Budgetobergrenze] verschwunden wären", so Steiner.
"Das hätte den großen Teams dann auch nicht geholfen", erinnert er und erklärt: "Ich denke, sie wissen ganz genau, dass es ohne kleinere Teams keinen Sport gibt." Letztendlich habe man einen "fairen Kompromiss" gefunden. Trotzdem bleibt abzuwarten, ob alle zehn Teams die Coronakrise in ihrer aktuellen Form überstehen werden.