Toto Wolff über Mercedes-Rolle: "Diskutieren wir gerade"
Toto Wolff bestätigt, dass er mit Daimler über seine Zukunft bei Mercedes verhandelt, und bezeichnet seinen Einstieg bei Aston Martin als "reines Investment"
(Motorsport-Total.com) - Toto Wolffs Vertrag als Teamchef von Mercedes in der Formel 1 läuft Ende 2020 aus. Ob er in dieser Position bleibt, steht derzeit in den Sternen. Auch, weil es nicht nur um eine Einigung über eine Vertragsverlängerung geht. Sondern weil er obendrein mit 30 Prozent am Silberpfeil-Team beteiligt ist - und der Daimler-Konzern noch nicht entschieden hat, ob er über 2020 hinaus überhaupt mit einem eigenen Werksrennstall Grand-Prix-Sport betreiben wird.
"Ich bin gemeinsam, jetzt ohne Niki (Lauda; Anm. d. Red.), alleine mit Mercedes Gesellschafter des Teams. Da geht's nicht nur darum, ob ich jetzt meinen Vertrag als Teamchef verlängere, sondern auch was wir mit dieser gemeinsamen Firma weiter machen. Und das diskutieren wir gerade", erklärt der Österreicher in einem Interview mit dem 'ORF'.
Wolff hatte Mitte April ein über 40 Millionen Euro schweres Aktienpaket am britischen Sportwagenhersteller Aston Martin übernommen. Für viele ein Signal, dass er sich schon ein Exit-Szenario zusammenbaut, sollte es mit Mercedes in der Formel 1 nicht weitergehen.
Das bestreitet der 48-Jährige aber. Sein Engagement bei Aston Martin (wo sein Freund Lawrence Stroll erst Anfang dieses Jahres das Kommando übernommen hat) spieße sich nicht zwangsläufig mit Mercedes - schließlich ist auch der Daimler-Konzern an Aston Martin beteiligt.
Wolff selbst sagt über Aston Martin: "Das ist ein reines Finanzinvestment. So, wie ich das immer wieder betrieben habe. Ich glaube an die Marke und glaube an eine langfristige Strategie, die sich über mehrere Jahre entweder bewahrheiten wird oder nicht. Aber es ist eigentlich eine Diversifikation von Investments. Hat mit meinem operativen Tun nichts zu tun."
Wolffs langjähriger Weggefährte Mika Häkkinen beantwortet die Frage, ob er sich vorstellen kann, dass der Mercedes-Teamchef die Silberpfeile Ende 2020 verlassen wird, im Interview mit 't-online.de' folgendermaßen: "Ich bin vor fast 30 Jahren in die Formel 1 gekommen. Gerüchte um Fahrer, Teams oder Ingenieure hat es schon immer gegeben."
"Toto kenne ich auch schon lange, ich schätze ihn nicht nur als Menschen, sondern auch für seine Verdienste um Mercedes und die ganze Formel 1. Er ist ein großartiger Botschafter für unseren Sport. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er bei einem neuen Team wie Aston Martin im Gespräch ist."
Aber: "Bei der aktuellen Lage, was die Saison 2020 und auch 2021 angeht, glaube ich, dass er bei Mercedes gut genug ausgelastet ist." Und Häkkinen sollte es eigentlich wissen: Er hat bei der Management-Firma Aces von Didier Coton jahrelang als Partner mit Wolff zusammengearbeitet ...