• 05. Mai 2020 · 09:02 Uhr

Ferrari-CEO Louis Camilleri: Nun doch pro Budgetobergrenze?

Bisher hat Ferrari lautstark gegen eine drastische Reduktion der Budgetobergrenze gepoltert, gegenüber Investoren klingt das aber ein bisschen anders ...

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat auf die Bemühungen einer niedriger angesetzten Budgetobergrenze bisher eher mit Ablehnung reagiert. Teamchef Mattia Binotto hat diesbezüglich zwischen den Zeilen sogar mit einem Ausstieg aus der Formel 1 gedroht - auch wenn er es im Nachhinein so darstellen wollte, als sei er missverstanden und falsch interpretiert worden.

Foto zur News: Ferrari-CEO Louis Camilleri: Nun doch pro Budgetobergrenze?

Louis Camilleri ist die Budgetgrenze gar nicht so unrecht wie suggeriert wurde Zoom Download

Doch tatsächlich scheint Ferrari die Budgetobergrenze ab 2021, die noch diese Woche bei 145 Millionen US-Dollar pro Jahr (exklusive Ausnahmen etwa für Fahrergagen, die bestbezahlten Angestellten, Marketing, etc.) abgesegnet werden soll, in Zeiten der Coronakrise ganz recht zu sein. Darauf deuten zumindest die jüngsten Äußerungen von Ferrari-CEO Louis Camilleri hin.

Es habe beim Thema Kostensenkungen in der Formel 1 "signifikante Fortschritte" gegeben, erklärt Camilleri und nennt unter anderem das Einfrieren vieler Komponenten der aktuellen Autos für die Saison 2021 als Maßnahme. Außerdem erwähnt er explizit die von Ferrari oft kritisierte Budgetobergrenze und betont, dass dabei "hoffentlich" bald Einigung erzielt wird.

"Unsere Hoffnung ist", so Camilleri gegenüber Finanzinvestoren, "dass so ein Deckel die Formel 1 für alle Teilnehmer wirtschaftlich nachhaltiger machen wird und gleichzeitig sicherstellt, dass sie global gesehen die Königsklasse des Motorsports und ein Treiber für Innovation und Technologie in der Automobilbranche bleibt."

Ferrari hatte für 2020 ursprünglich einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt (2019: 3,8 Milliarden). Diese Prognose musste aufgrund der Coronakrise auf 3,4 bis 3,6 Milliarden Euro korrigiert werden. Auch beim EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) kann der prognostizierte Anstieg auf 1,43 Milliarden Euro nicht gehalten werden. Die korrigierte Prognose liegt bei 1,05 bis 1,2 Milliarden Euro.

Ferrari sei "alles in allem in relativ guter Verfassung", analysiert Camilleri die vorgelegten Quartalszahlen. Natürlich sei auch Ferrari nicht immun gegen globale Wirtschaftskrisen. Aber: "Wir sind erheblich widerstandsfähiger als die meisten." Obwohl die Produktion in Maranello seit 14. März stillsteht, musste bisher kein einziger Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit geschickt werden.


Ferrari-Affäre: Warum die FIA keine Details nennen darf

Video wird geladen…

FIA-Präsident Jean Todt erklärt im Interview, warum er sich nicht im Detail zur Einigung mit Ferrari in der Motorenaffäre äußern darf. Weitere Formel-1-Videos

Die Formel 1 sei, gibt Camilleri zu, "ohne jeden Zweifel das Feld, das unsere Ergebnisse 2020 am stärksten in Mitleidenschaft ziehen wird". Weil Einnahmen aus dem Preisgeldtopf der FOM aufgrund des Ausfalls von Rennen und sogenannten "Promoter-Fees" ebenso wegbrechen wie Einnahmen von Sponsoren rund um das Formel-1-Engagement.

"Die FIA und die Formel-1-Gruppe prognostizieren derzeit maximal 18 Rennen, die meisten davon ohne Fans. Das wird zu einer drastischen Reduktion der Einnahmen führen, die der Inhaber der kommerziellen Rechte generieren kann. Genau wie bei Sponsoreneinnahmen. Und das sind unsere zwei wichtigsten Einnahmequellen [in der Formel 1]", erklärt Camilleri.

Auch wenn die geplante Budgetobergrenze die erlittenen und noch zu erleidenden Verluste "keinesfalls" abfedern kann, sieht Camilleri auch einen Silberstreif am Horizont: "Während es sicher nicht einfach wird, die Einnahmen aus der Formel 1 zu kompensieren, ist die gute Nachricht, dass diese signifikanten Verluste von kurzer Dauer und auf das Jahr 2020 beschränkt sein sollten."

Er gehe davon aus, sagt Camilleri, dass sich die Einnahmen aus Grands Prix 2021 erholen werden. "Und auch auf Sponsorenseite hat die Formel-1-Gruppe hart daran gearbeitet, neue Partner zu gewinnen." Einer davon ist der saudi-arabische Mineralölkonzern Aramco. Für 2021 rechnet Ferrari daher nicht mehr mit signifikanten Folgen der Coronakrise auf die Unternehmensbilanz.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!

Eine engere WM-Entscheidung wird es in der Formel 1 wohl nie wieder geben:...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994
Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994

Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben

Foto zur News: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat
DTM - Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat

Foto zur News: Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?
WEC - Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?

Foto zur News: WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä
WRC - WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Las Vegas
Las Vegas
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Katar
Lusail
Hier Formel-1-Tickets sichern!

VAE
Abu Dhabi
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Formel1.de auf YouTube