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F1 in Miami, Indianapolis: Chase Carey spricht über den Stand der Dinge
Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media gibt zu, über bürokratische Hürden in Miami "frustriert" zu sein, doch dass der US-Markt dauern würde, sei keine Überraschung
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Chase Carey hat Befürchtungen über die Auswirkungen der Verzögerungen des geplanten Grand Prix in Miami relativiert, gesteht aber gleichzeitig Frust über die "fortwährende Komplexität" des Projekts ein.
© Motorsport Images
Ein Formel-1-Grand-Prix von Miami wird wohl noch einige Zeit dauern Zoom Download
Seit Liberty Media 2017 die kommerziellen Rechte an der Formel 1 besitzt, ist ein zweiter US-Grand-Prix eines der Hauptziele in der Vermarktung. Rasch war mit Miami ein möglicher Standort gefunden. Doch aufgrund von lokaler Opposition gegen die ursprünglichen Pläne mussten diese mehrmals adaptiert werden.
Ein aktueller Kompromissvorschlag sieht vor, dass die Grand-Prix-Strecke keine öffentlichen Straßen rund um das Hard-RockStadium der Miami Dolphins nutzen darf und keine Sessions stattfinden sollen, solange öffentliche Schulen geöffnet sind.
Anrainer leisten trotzdem nach wie vor lokale Opposition, zuletzt am Rande der Superbowl Anfang Februar. Andererseits wurde für die Veranstaltung ein wichtiger Teilerfolg erreicht, als die aktuellen Pläne von einem lokalen Gremium nicht beanstandet wurden. Das bedeutet, dass die Veranstalter mit den notwendigen baulichen Maßnahmen fortfahren dürfen.
Carey ist einerseits frustriert über die bürokratischen Hürden, die der Formel 1 in Miami in den Weg gestellt werden. Andererseits sei die Formel 1 in den USA schon immer ein langfristig angelegtes Projekt gewesen: "Wir wussten schon immer, dass das in den USA dauern wird", sagt er im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.
"Einerseits stimmt es, dass es länger dauert als erhofft. Der Frust ist da, weil wir so viel Zeit investiert haben und eine gewisse fortwährende Komplexität existiert. Die Realität ist, dass es für uns in den Vereinigten Staaten fünf oder mehr Jahre dauern wird [die Marke Formel 1 aufzubauen]. Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Vereinigten Staaten nicht in zwei oder drei Jahren unsere Welt verändern werden."
Das Ziel sei, die USA "in fünf bis zehn Jahren zu einem für uns wichtigen Markt aufzubauen. In diesem Kontext sind zwölf Monate nicht viel. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht frustrierend ist, wenn man diesen Prozess gerade durchläuft."
Gerüchte über zusätzliche US-Rennen halten sich übrigens hartnäckig, seit Roger Penske 2019 den Indianapolis Motor Speedway gekauft hat. Penske hat bereits bestätigt, sich mit dem Gedanken auseinandersetzen zu wollen, wieder einen Grand Prix am "Brickyard" auszutragen. Das war zuletzt zwischen 2000 und 2007 der Fall.
"Ich kenne die Penskes, hatte Kontakt zu ihnen. Ich kannte sie schon, bevor sie Indianapolis gekauft haben", sagt Carey. "Aber ich möchte mich zu den Gesprächen nicht äußern." Er verrät nur so viel: "Ich weiß, dass Interesse besteht."
"Es ist eine legendäre Rennstrecke, Teil der 'Triple-Crown', Monaco, Le Mans und Indy. Das sagt viel über den Stellenwert dieser Strecke aus. Es ist in der Motorsportwelt eine ganz besondere Strecke", so Carey.