• 07. Februar 2020 · 07:57 Uhr

Sportchef Brawn: Keine Anzeichen für Mercedes-Ausstieg

Formel-1-Sportchef Ross Brawn glaubt nicht, dass ein großer Hersteller 2021 aus der Königsklasse aussteigen wird - Budgetobergrenze als Anreiz zum Verbleib

(Motorsport-Total.com) - 2021 beginnt eine neue Ära in der Formel 1. Derzeit ist noch unklar, welche Teams daran teilnehmen werden. In den vergangenen Wochen wurden Gerüchte laut, Mercedes könnte aus der Formel 1 aussteigen. Mittlerweile hat Teamchef Toto Wolff diese Spekulationen dementiert. Auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn betont, dass er keine Anzeichen in diese Richtung erkennen kann.

Foto zur News: Sportchef Brawn: Keine Anzeichen für Mercedes-Ausstieg

Mercedes-Teamchef Wolff im Gespräch mit Brawn und Carey Zoom Download

"Ich sehe keine Zeichen, dass wir [nicht alle Teams behalten werden]", erklärt Ross Brawn bei einem Medientermin in London, bei dem auch 'Motorsport-Total.com' anwesend war. Der Brite ist zuversichtlich, dass Mercedes und auch Renault weiterhin als Werksteams teilnehmen werden, trotz Berichte über Sparmaßnahmen der Mutterkonzerne.

Die Budgetobergrenze von 175 Millionen Dollar soll dazu beitragen, dass die Konzerne finanzielle Sicherheit garantiert bekommen. "Den Vorständen gefällt, was gerade passiert, weil sie Gewissheit haben. Jedes Mal, wenn Toto [Wolff] zum Mercedes-Vorstand geht, fragt er um ein höheres Budget an, damit sie auch weiterhin gewinnen."

Formel 1 soll für Konzerne "preiswert" werden

Was soll der Vorstand dem entgegnen, fragt sich Brawn. "Nein, wir wollen dir kein Geld mehr geben, weil wir nicht mehr gewinnen wollen?" Wohl eher nicht, will der Sportchef damit sagen. Mit der Kostengrenze, die ab 2021 wirksam sein wird, können sich die Konzerne darauf vorbereiten, wie viel sie für die Formel 1 ausgeben müssen.

"Wir haben die Nachrichten von den Ola Källenius' [Mercedes-Vorstand; Anm. d. Red.] dieser Welt gehört, sie wollen mehr Kostenkontrolle. Und sie wollen mehr Gewissheit darüber, was sie für die Formel 1 ausgeben müssen." Daher ist Brawn zuversichtlich, dass die Königsklasse für Konzerne wie Mercedes wieder attraktiver wird.

Liberty Medias Einsatz für eine Budgetobergrenze kombiniert mit einer faireren Verteilung des Preisgeldes seien der Schlüssel, um die Zukunft des Sports sicherzustellen, betont Brawn. Das führe dazu, dass alle Teams die Formel 1 weiterhin betreiben können.


Formel-1-Regeln 2021: Die zehn wichtigsten Änderungen!

Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Mit Blick auf die angespannte Lage der Weltwirtschaft seien diese Schritte außerdem wichtige Maßnahmen, um im Falle einer erneuten Wirtschaftskrise gegensteuern zu können. Konkret geht es den Formel-1-Bossen darum, dass die Teams in einer viel nachhaltigeren Art und Weise erfolgreich sind.

Derzeit sei die finanzielle Lage mancher Teams derart angespannt, dass schon ein kleines Erdbeben große negative Auswirkungen hätte. "Das wollen wir nicht", betont Brawn. Bezüglich der Mercedes-Spekulationen entgegnet er: "Wir wollen, dass Mercedes das Gefühl hat, dass [die Formel 1] preiswert ist."

Nachsatz: "Dass es gar keinen anderen Weg gibt, dass sie niemals aufhören werden - weil warum auch? Bei dem Betrag, den sie investieren, bekommen sie viel mehr zurück. Und würde es ein kleines ökonomisches Erdbeben geben, dann würden sie damit fertig werden."

Formel 1 aktuell "nicht nachhaltig genug"

Nicht nur die Topteams müssen ihre Unternehmungen auf gesündere Beine stellen. Brawn ist auch davon überzeugt, dass die Kostenobergrenze ein Mechanismus sein kann, um besser auf äußere Einflüsse reagieren zu können - und im Notfall Budgets weiter dramatisch zu kürzen.

"Wenn es einmal einwandfrei funktioniert, und wir dann eine Wirtschaftskrise haben sollten, dann können wir die Budgets weiter reduzieren." Brawn betont, dass dies derzeit unmöglich sei. "Hätten wir es aktuell mit einer Krise zu tun, dann können wir Testfahrten streichen, das ist aber nicht nachhaltig genug. Die Teams würden andere Wege finden, um Geld auszugeben."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!

Eine engere WM-Entscheidung wird es in der Formel 1 wohl nie wieder geben:...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994
Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994

Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben

Foto zur News: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Anzeige motor1.com