• 11. Oktober 2019 · 08:51 Uhr

Ferrari: "Mission Winnow" feiert Comeback in Japan

Der umstrittene Slogan von Tabakkonzern Philip Morris ist zwölf Monate nach der Präsentation beim Grand Prix von Japan wieder zurück auf dem Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Zwölf Monate nachdem Ferrari das "Mission-Winnow"-Logo auf dem roten Boliden erstmals präsentiert hat, feiert die Marke am SF90 beim Japan-Grand-Prix ihr Comeback. Der umstrittene Slogan von Tabakkonzern Philip Morris war zuletzt beim Rennen in Monaco im Mai auf den Autos und Rennanzügen zu sehen. Auch in der offiziellen Startliste wurde der Name des Teams erneut geändert.

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Auf dem Ferrari ist der Schriftzug wieder zu sehen Zoom Download

Schon beim Saisonauftakt in Australien verschwanden die Logos vom Ferrari, da die australischen Behörden eine offizielle Untersuchung einleiteten. Es ging um die Frage, ob es sich bei der Aufschrift um einen Verstoß gegen das Tabakwerbeverbot handelt. Von den Saisonrennen zwei bis sechs (Bahrain bis Monaco) war "Mission Winnow" wieder verwendet worden.

Doch ab dem Grand Prix in Kanada verzichtete die Scuderia erneut darauf - bis jetzt. In elf der bislang 16 Rennen kam der Sponsor nicht vor. Nachdem anfänglich Verwirrung über den Hintergrund der Initiative herrschte, folgte bald daraufhin viel Kritik von allen Seiten. Dem Tabakkonzern wurde vorgeworfen, unterschwellig dennoch weiterhin für Zigaretten zu werben.

Seit 2006 ist Tabakwerbung in der Formel 1 eigentlich verboten. Dennoch gibt es weiterhin Partnerschaften, wie jene zwischen Ferrari und Philip Morris. Der Weltkonzern behauptet, dass es sich bei der Initiative nicht um Tabakwerbung handle.

Schon vor dem Saisonauftakt stellte Tommas di Giovanni, Kommunikationschef der Marke, klar: "Mission Winnow wirbt nicht für die Produkte oder Produktmarken unseres Unternehmens."

"Vielmehr soll es über unser Engagement sprechen, uns in allem, was wir tun, zu verbessern." Der Konzern wolle so sein Geschäftsfeld komplett verändern. Man habe sich dem Ziel verschrieben, dass alle Raucher zum Rauchen aufhören und zu besseren Alternativen wechseln, so di Giovanni.

Vizepräsident Ricardo Parino ergänzte: "Es geht dabei um uns als Unternehmen - und wie wir unsere Zukunft auf Basis der Wissenschaft, der Innovation und der Technologie neu ausrichten." Der Konzern profitiert dabei schon allein durch die mediale Aufmerksamkeit, die rund um das Nichterscheinen des Logos auf den Autos entstanden ist.

Mit "Mission Winnow" will man einen Imagewandel durchführen, die Firma reagiert damit auf die sinkende gesellschaftliche Akzeptanz des Qualms. In der Schweiz forscht man an neuen, weniger schädlichen Alternativen zur Zigarette. Es geht dabei um rauchfreie Produkte, die einen neuen Absatzmarkt für Philip Morris eröffnen sollen.

Auch British American Tobacco musste sich ähnlicher Kritik wie Philip Morris stellen, denn BAT ist seit dieser Saison Sponsor bei McLaren. Unter verschiedenen Markennamen, unter anderem "A Better Tomorrow", ist die Firma indirekt auf den Boliden zu erkennen.

Ein Sprecher bestätigte, dass man sich in einem Transformationsprozess befinde, neue Produktkategorien werden deshalb entwickelt. Dennoch macht der Umsatz von Zigaretten bislang den Hauptumsatz der Firmen aus (mit bis zu 95 Prozent).

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