• 28. Juli 2019 · 09:45 Uhr

Hockenheim 2020: Mercedes springt kein zweites Mal ein

2019 hat Mercedes mit einem finanziellen Bekenntnis zu Hockenheim den Grand Prix von Deutschland gerettet, 2020 springt der Automobilhersteller aber nicht mehr ein

(Motorsport-Total.com) - Mercedes wird 2020 kein zweites Mal als Hauptsponsor einspringen, um den Grand Prix von Deutschland zu retten. Das hat Toto Wolff vor dem vorerst wohl letzten Rennen in Hockenheim klargestellt: "Wir sind nicht dazu in der Lage, das weiterzumachen", sagt der Mercedes-Teamchef.

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Mercedes wird nicht mehr einspringen, um den Hockenheimring 2020 zu retten Zoom Download

Und zwar nicht in erster Linie aus finanziellen Gründen, sondern "weil ich glaube, dass wir uns nicht ins Geschäft von Liberty und der Formel 1 einmischen sollten. Es ist ihre Sache, darüber zu entscheiden, wo wir fahren und wo nicht", betont der Österreicher.

Mercedes ist 2019 Hauptsponsor des Grand Prix und damit maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Formel 1 noch einmal nach Hockenheim gekommen ist. Weil die Hockenheim-Ring GmbH nur einen finanziell rabattierten Vertrag unterschreiben konnte, um das Risiko zu minimieren, musste Rechteinhaber Liberty Media an anderer Stelle Einnahmen generieren. Da bot sich Mercedes an und sprang ein.

"Wir haben versucht, bestmöglich zu helfen", sagt Wolff. "Der Deal im Vorjahr hat sich ziemlich spontan ergeben. Am Sonntagmorgen gab es ein Meeting mit Chase und Sean. Sie haben gefragt, ob wir dabei helfen können, die Lücke zu stopfen, und eine halbe Stunde später hatten wir einen Deal ausgehandelt, damit der Grand Prix von Deutschland stattfinden kann."

Für 2020, das hat Hockenheim-Marketingchef Jorn Teske gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt, könnte Liberty theoretisch eine Option auf Vertragsverlängerung ziehen. Solange keine separate Sponsoringfinanzierung geklärt ist, wird dies jedoch nicht passieren. Mercedes hat einmal geholfen, wird dies aber kein zweites Mal tun. Man sei "ein Rennteam" - und kein Promoter, unterstreicht Wolff.

Der Frage, ob Liberty gern in Deutschland bleiben möchte, weicht er aus: "Ich finde es ermutigend, dass das Interesse daran, ein Rennen auszutragen, so groß ist. Liberty hat das Luxusproblem, dass es mehr Nachfrage gibt als Angebot. Das ist gut. Im Übrigen auch für die Teams, denn wir erhalten ja einen großen Anteil am Preisgeld. Dabei möchte ich es aber belassen."

Wolff betont lediglich: "Für uns ist der Grand Prix von Deutschland wichtig. Daimler ist ein deutsches Unternehmen, wir haben viele Familien und Freunde in Deutschland. Aber wir können uns nicht in Libertys Business einmischen. Wir können sie ermutigen, über den Grand Prix von Deutschland nachzudenken. Aber die Entscheidung muss Chase treffen."

Und die Chancen, dass Hockenheim 2020 noch einmal einen Grand Prix austragen wird, stehen schlecht. Zwar besteht, so formuliert es Ring-Geschäftsführer Georg Seiler, noch "vage Hoffnung", solange der Formel-1-Kalender nicht veröffentlicht ist. Aber weil neuerdings auch Barcelona vor einer Vertragsverlängerung zu stehen scheint, sind die Chancen von Hockenheim gering.

Übrigens: Der Vertrag zwischen der Hockenheim-Ring GmbH und Mercedes über die traditionsreiche Mercedes-Tribüne läuft nach dem Grand Prix 2019 endgültig aus. Der Mercedes-Stern thront jetzt schon nicht mehr über der Tribüne. Auch, weil sich in Hockenheim neuerdings Porsche mit einem Experience-Center niedergelassen hat.

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