• 04. März 2019 · 12:27 Uhr

Williams größter Verlierer der Geldrangliste 2019

Die Formel 1 hat 2018 mehr Verlust erwirtschaftet als noch 2017, schüttet aber rund eine Milliarde US-Dollar an die Teams aus - Ferrari bleibt Branchenkrösus

(Motorsport-Total.com) - Die von Rechteinhaber Liberty Media kontrollierte Formel-1-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 zum zweiten Mal hintereinander einen Verlust erwirtschaftet. Nach einem Gewinn von 47 Millionen US-Dollar im Jahr 2016 schlitterte die Königsklasse des Motorsports 2017 mit 37 Millionen Dollar in die Verlustzone. Für 2018 wurde jetzt ein Minus von 68 Millionen Dollar bilanziert.

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Teamchefin Claire Williams im Gespräch mit Formel-1-Boss Chase Carey Zoom Download

Und das trotz eines gestiegenen Umsatzes von 1,827 Milliarden Dollar, was einem Plus von 44 Millionen Dollar oder 2,47 Prozent entspricht. Am Umsatz der Formel-1-Gruppe orientiert sich der Preisgeldtopf, der an die zehn Teams ausgeschüttet wird. Dieser Pott (der 2019 retrospektiv auf Basis der Konstrukteurs-WM 2018 ausbezahlt wird), früher flapsig als "Bernie-Money" bekannt, liegt 2019 bei voraussichtlich rund einer Milliarde Dollar.

Am meisten Geld erhält laut Recherchen der Plattform 'RaceFans' weiterhin Ferrari, mit 205 Millionen Dollar. Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2018. Mercedes, obwohl Weltmeister, bekommt nur 177 Millionen Dollar, also um 28 Millionen Dollar weniger. Grund dafür sind Bonuszahlungen. So kassiert Ferrari zum Beispiel 73 Millionen Dollar extra dafür, das am längsten ohne Unterbrechung in der Formel 1 aktive Team zu sein.

Größter Verlierer ist, mit einem Minus von 21 Prozent, das Williams-Team, das von 2017 auf 2018 in der Konstrukteurs-WM vom fünften auf den zehnten Platz abgestürzt ist. Den größten Geldzuwachs verzeichnet Haas, dank der Verbesserung von Rang acht auf Rang fünf. Und auch McLaren hat sich dank der sechsten WM-Position (Neunter 2017) um 24 Prozent auf den vierten Platz der Geldrangliste verbessert.

Interessant: Racing Point erhält laut aktueller 2019er-Projektion wie alle anderen Teams 35 Millionen Dollar aus der sogenannten "Column 1". Diese besteht aus einem Sockelbetrag, der für alle Teams gleich ist und an all jene ausgeschüttet wird, die in den vergangenen drei Jahren mindestens zweimal unter den Top 10 der Konstrukteurs-WM gelandet sind. Ein Kriterium, das dem ehemaligen Force-India-Team theoretisch noch auf den Kopf fallen könnte.

Denn das Haas-Team, das in seinen ersten beiden Jahren in der Formel 1 als neues Team kein Geld aus "Column 1" erhalten hat, bemüht sich hinter den Kulissen weiterhin um eine juristisch verbindliche Feststellung, ob Racing Point denn nun Rechtsnachfolger von Force India ist (und damit "Column-1"-begünstigt wäre) oder nicht. In einem FIA-Urteil wurde Racing Point vergangenes Jahr zunächst als neues Team dargestellt.

Sollten die Gerichte entscheiden, dass Racing Point ein neues Team ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens, dass Racing Point kein "Column-1"-Geld erhält, bis das Team zweimal in den vergangenen drei Jahren mindestens WM-Zehnter war. Oder zweitens, dass Haas Gelder rückwirkend überwiesen bekommt, um sozusagen "ruhiggestellt" zu werden. Diesbezüglich gibt es Stand heute aber noch keine Entscheidung.

Preisgelder in Millionen US-Dollar, Abweichung zu 2018*:
01. (02.) Ferrari (205/+6%)
02. (01.) Mercedes (177/+4%)
03. (03.) Red Bull (152/+4%)
04. (06.) McLaren (100/+24%)
05. (04.) Renault (73/+18%)
06. (05.) Haas (70/+32%)
07. (10.) Williams (60/-21%)
08. (07.) Racing Point (59/-15%)
09. (08.) Alfa Romeo (56/+22%)
10. (09.) Toro Rosso (52/-7%)

* in Klammern die Position in der Konstrukteurs-WM 2018

Davon FOM-Bonuszahlungen in Millionen US-Dollar:
01. Ferrari (114)
02. Mercedes (76)
03. Red Bull (71)
04. McLaren (33)
05. Williams (10)

Preisgeldverteilung für Dummys:

Wie viel Geld wird ausgeschüttet? Im Jahr 2019 wird insgesamt etwa eine Milliarde Dollar an die Teams überwiesen. Das sind rund zwei Drittel der voraussichtlichen Gesamteinnahmen der Formel-1-Gruppe (abzüglich Kosten) im Jahr 2018. 1999 belief sich der Umsatz noch auf 341,5 Millionen Dollar pro Jahr, inzwischen sind es rund 1,8 Milliarden. Die Einnahmen stammen zum Beispiel aus Verträgen mit Rennstrecken und TV-Sendern, aus der Vermarktung der Werbebanden bei den Grands Prix oder aus dem elitären Paddock-Club, in dem VIPs für Tickets bis mehrere tausend Dollar pro Rennwochenende zahlen.

Wann wird das Geld ausgeschüttet? Grundsätzlich immer ein Jahr im Nachhinein, sprich: Das Geld, das auf dem Ergebnis der Konstrukteurs-WM 2018 basiert, wird im Jahr 2019 überwiesen. Und zwar in neun Raten. Erst Anfang 2020 erfolgt die zehnte und letzte Zahlung für das vorangegangene Jahr. Mit dieser Schlussrate wird (nach Bilanzabschluss des Formel-1-Geschäftsjahres) ausgeglichen, falls die Formel-1-Gruppe 2019 mehr oder weniger als in den den Teams in Aussicht gestellten Prognosen verdient hat.

Welche Bonuszahlungen gibt es? Den größten Bonus, 73 Millionen Dollar, bekommt Ferrari unter der Bezeichnung "LST" (Longest Standing Team). Auch für den sogenannten CCB-Status ("Constructors Championship Bonus") werden Bonuszahlungen ausgeschüttet. Zehn Millionen kassiert Williams als "Heritage-Bonus" für Tradition. Und Red Bull und Mercedes haben in ihren Vertragsverhandlungen 35 Millionen extra rausgeschunden, als Anerkennung für mindestens zwei Konstrukteurs-WM-Titel seit dem Jahr 2010.

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