• 08. November 2018 · 11:13 Uhr

Teams trotz F1-Verlusten unbesorgt: "Manchmal muss man investieren"

Welche Schonfrist Christian Horner Liberty Media trotz der Formel-1-Verluste gibt und warum Otmar Szafnauer das zurückgehende TV-Interesse gelassen sieht

(Motorsport-Total.com) - Schon zum zweiten Mal in Folge fährt die Formel 1 unter der Leitung von Liberty Media Verlust ein: 2019 werden die Teams um 3,7 Prozent weniger Geld kassieren als noch 2018, was daran liegt, dass die Einnahmen der Formel 1 im Vergleich zur Ära unter Bernie Ecclestone klar zurückgehen. Auch die Formel-1-Aktie hat zuletzt zehn Prozent an Wert verloren. Dennoch geben die Rennställe dem Rechteinhaber eine Schonfrist.

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Trotz der Formel-1-Verluste bricht Christian Horner nicht in Panik aus Zoom Download

"Manchmal muss man eben in ein Produkt investieren", verweist Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf den Umstand, dass sich Liberty immerhin um eine bessere Show bemüht, während es Vorgänger Ecclestones einziges Interesse war, die Kuh für den Inhaber CVC Capital Partners zu melken. "Wir sehen, dass viele positive Dinge geschehen. Wir müssen uns nur um das Produkt kümmern. Das ist der große Punkt für 2021."

Spätestens in drei Jahren, wenn durch Liberty mit eigenen Verträgen und einem neuen Reglement eine neue Formel-1-Ära anbricht, muss man laut dem Briten Ergebnisse liefern: "Da müssen die kommerziellen Rechteinhaber gemeinsam mit der FIA die Richtung vorgeben und mit einem Produkt aufwarten, das die acht Milliarden Dollar rechtfertigt, die sie in den Sport investiert haben."

Tatsächlich hat Liberty im Vergleich zur Vergangenheit enorme Investitionen getätigt: Während Ecclestones die Formel 1 aus einem kleinen Büro in London Knightsbridge mit einem kleinen Mitarbeiterstab leitete, steuern die US-Amerikaner seit Januar des Vorjahres aus einer 1.950 Quadratmeter großen Firmenzentrale am Picadilly Circus. Auch das Personal wurde deutlich vergrößert.

Dazu kommt, dass man mit F1 TV einen eigenen Streamingdienst ins Leben gerufen hat und am optischen Erscheinungsbild der Übertragungen feilt. "Vielleicht ergibt ein Schritt zurück zwei Schritte nach vorne", hofft Force-India-Teamchef Otmar Szafnauer. "Wir müssen uns das ansehen. Hoffentlich werden die Dinge, die sie jetzt machen, in Zukunft höhere Einnahmen generieren."

Das vorrangige Ziel müsse es nun sein, das Zuschauerinteresse nach Jahren des Rückgangs unter Ecclestone wieder zu vergrößern: "Und ich glaube es geht langsam in diese Richtung", verweist Szafnauer auf die tendenziell ansteigenden Besucherzahlen. Dass das TV-Interesse zurückgeht, sieht er nur bedingt als problematisch an, was daran liegt, dass die Formel 1 in manchen Ländern gar nicht mehr im Free-TV gezeigt wird und Chase Carey zwischen Pay- und Free-TV ein Verhältnis von 70:30 anstrebt.

"Pay-TV hat seine Nachteile, aber gleichzeitig hilft es auch, weil die Leute viel mehr bezahlen", fällt Szafnauer ein ambivalentes Urteil. "Da muss man abwägen, denn jeder zusätzliche Zuschauer hilft uns natürlich genauso wie das Geld, das eingenommen wird. Wir werden sehen. Wir müssen schauen und der Sache Zeit geben." Die TV-Zahlen seien aber als Gradmesser für das Interesse an der Formel 1 trügerisch. "Aber wenn mehr Leute zu den Rennen kommen, dann ist das ein gutes Zeichen, dass die Show besser wird. Und genau das ist es, was wir brauchen."

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