Haas-Teamchef Steiner selbstbewusst: "Großen Teams brauchen uns"
Wieso Haas-Teamchef Günther Steiner die kleinen Teams für die Ära ab 2021 in einer guten Verhandlungsposition wähnt und Liberty noch 2018 Vorschläge liefern muss
(Motorsport-Total.com) - Haas-Teamchef Günther Steiner wähnt die kleinen Teams in einer guten Verhandlungsposition, ab 2021 nicht erneut bei der Einnahmenverteilung über den Tisch gezogen zu werden. "Wir müssen endlich verstehen, dass uns auch die großen Teams brauchen", spricht der Südtiroler stellvertretend für die Mittelfeldteams. "Denn wenn nur noch Ferrari und Mercedes da sind, dann wird es keine Rennen geben. Wie in jedem Geschäft braucht es einen Kompromiss."
Und auch Liberty Media müsse bald die Karten auf den Tisch legen, denn schon in drei Jahren, wenn die aktuellen Verträge auslaufen, beginnt für die Formel 1 eine neue Zeitrechnung. "Derzeit hat niemand einen Vertrag für 2021, sie brauchen aber Teilnehmen", versetzt sich der Haas-Teamchef in die Lage der Formel-1-Betreiber. "So wie wir einen Promoter brauchen, sind sie darauf angewiesen, dass es eine Show gibt. Und das sind wir. Sie müssen also irgendwann auf uns zugehen."
Das liege auch daran, dass die ersten Vorbereitungen für die kommende Formel-1-Ära, die auch ein völlig neues technisches Reglement vorsieht, bald getroffen werden müssen. "Das ist nicht wie in einem anderen Geschäft, in dem das Jahr 2021 vielleicht im zweiten Quartal 2020 beginnt. Wir beginnen schon im zweiten Quartal 2019, denn wir müssen planen, welche Ressourcen wir für die Entwicklung des neuen Autos unter dem ab 2021 gültigen neuen Reglement abstellen, wenn es dazu kommt. Oder wir geben eben 2021 weniger Geld aus."
Steiner stellt klar, dass man Liberty über die Dringlichkeit bereits in Kenntnis gesetzt habe. "Und ich hoffe, dass wir gegen Jahresende großartige Nachrichten von ihnen bekommen werden", sagt er. Dass sich die Einnahmenverteilung zum Positiven ändern wird, steht für Steiner außer Zweifel. Die Frage sei nur, wann das passieren wird.
"Irgendwann wird sich die Frage stellen, warum wir das hier überhaupt machen", meint der Haas-Teamchef. "Wir haben ja hier ein Zweiklassensystem, und so wie es jetzt ist, ist es nicht nachhaltig. Es kann also nicht schnell genug gehen."