Formel-1-Kalender: FIA hätte mit 23 Rennen "kein Problem"
Überbelastung, Übersättigung: Es gibt Argumente, die gegen eine Erweiterung des Rennkalenders sprechen, doch Jean Todt unterstützt den Weg von Liberty Media
(Motorsport-Total.com) - Die Erweiterung des Rennkalenders ist ein Thema, das die Formel 1 spaltet. Während Rechteinhaber Liberty Media sowie die Teams durch mehr Grand-Prix-Events mehr Geld verdienen, steigen die Belastungen insbesondere für Mechaniker, Mitarbeiter im Logistikbereich oder auch Medienvertreter. Und viele Fans fühlen sich durch das Überangebot an Live-Übertragungen übersättigt.
Dass Liberty den Plan, in Zukunft womöglich bis zu 25 Grands Prix pro Formel-1-Saison auszutragen, pusht, ist aus kommerziellen Gründen nachvollziehbar. Das letzte Wort bei der Ratifizierung der Kalender hat jedoch die FIA. Aber die sieht momentan keinen Grund, Liberty einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Grundsätzlich sei es Aufgabe von Liberty, den Kalender zusammenzustellen und Vereinbarungen mit den einzelnen Veranstaltern zu treffen, sagt FIA-Präsident Jean Todt. "Wenn sie den Kalender dann präsentiert haben, ist es Aufgabe des Motorsport-Weltrats, ihn zu bestätigen", erklärt er.
"Im Moment", sagt Todt, "halte ich 21 Rennen für gut. Ich hätte aber auch mit 22 oder 23 Rennen kein Problem." Jene Stimmen, die auch mit 15 Rennen gut leben könnten, wie zum Beispiel Renault-Sportchef Cyril Abiteboul, sind klar in der Minderheit.
Todt bezeichnet die Zusammenarbeit mit Liberty, wo sein alter Ferrari-Bekannter Ross Brawn die Verantwortung für alle sportlichen Themen trägt, als "sehr starke Partnerschaft. Ich finde, der Rechteinhaber leistet hervorragende Arbeit. Sie versuchen ihr Bestes, die Formel 1 in die Moderne zu führen. Und das machen sie gut. Daher unterstütze ich sie."
Der Formel-1-Kalender für 2019 wurde diese Woche präsentiert. Mit 21 Rennen und einem Grand Prix von Deutschland in Hockenheim am 28. Juli. Bis zur Zustimmung des Motorsport-Weltrats der FIA ist der Kalender allerdings nur provisorisch.