• 17. Juli 2018 · 10:14 Uhr

Vijay Mallya: Verkauf von Force India "nur Spekulation"

Teamchef Vijay Mallya verweist im Zuge eines möglichen Force-India-Verkaufs auf Spekulationen, schließt ihn aber nicht aus - F1-Team in Geldwäsche involviert?

(Motorsport-Total.com) - Force-India-Boss Vijay Mallya hat erneut aufkeimende Gerüchte über einen Verkauf seines Rennstalls dementiert - allerdings nur halbherzig. Zuletzt hatte der Geschäftsführer von Sponsor Rich Energy bestätigt, ein Kaufangebot über 100 Millionen Britische Pfund (rund 114 Millionen Euro) abgegeben zu haben und kurz vor einem Vertragsabschluss zu stehen. "Spekulation bleibt Spekulation", sagt Mallya dazu.

Foto zur News: Vijay Mallya: Verkauf von Force India "nur Spekulation"

Vijay Mallya konnte nur in Silverstone bei seinem Team vorbeischauen Zoom Download

Zwar trage niemand bei Force India ein "Zu-verkaufen"-Schild mit sich herum, allerdings will der Inder nicht ausschließen, dass man beim richtigen Angebot schwach werden könnte. "Ich kann nur sagen: Wenn es ein glaubwürdiges Angebot mit Bargeld auf dem Tisch gibt, dann werde ich der erste sein, der es mit einen Teilhabern bespricht und schaut, was sie meinen", so Mallya.

"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir das Team verkaufen wollen und es ein Angebot gibt, das wir nicht ablehnen können, dann werde ich der erste sein, der es verkündet", schiebt der geschasste Unternehmer den Spekulationen einen Riegel vor.

Force India für Geldwäsche benutzt?

Für Mallya selbst war das Formel-1-Rennen in Silverstone die einzige Möglichkeit, selbst vor Ort zu sein und Antworten zu präsentieren. Noch immer lebt der 62-Jährige im "Exil" in Großbritannien, seit in seiner Heimat Indien ein Haftbefehl ausgestellt wurde und man seinen Diplomatenpass vor zwei Jahren für ungültig erklärt hatte. Zuletzt trat er offiziell als Geschäftsführer von Force India zurück, bleibt aber Anteilseigner und Teamchef.


Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Force India

Noch immer schlägt er sich mit den gesetzlichen Problemen herum, mit denen er seit der Pleite seiner Airline Kingfisher konfrontiert ist. Lohnrückstände brachten ihn nicht nur bei Kingfisher in Schwierigkeiten, auch seine Superyacht Indian Empress wurde deswegen in diesem Jahr in Malta beschlagnahmt und per Gericht für 43,5 Millionen Euro verkauft. Auch wegen Geldwäsche wird gegen ihn ermittelt. Zuletzt kam heraus, dass er auch das Formel-1-Team dafür benutzt haben soll.

Das indische Enforcement Directorate (ED), eine Vollzugsbehörde, wirft ihm vor, 2,55 Milliarden indische Rupien (rund 32 Millionen Euro) nach Großbritannien und in sein Formel-1-Team geleitet zu haben, zuvor soll auch sein Cricketteam darin verwickelt gewesen sein - insgesamt belaufen sich die Anschuldigungen auf über 1,1 Milliarden Euro, die man der Kingfisher-Fluglinie geliehen haben soll.

Mallya hat genug von Anwälten und Dokumenten

Mallya selbst sieht sich weiterhin als Opfer: "Ich wurde zum Gesicht eines Bankenversäumnisses und ein Blitzableiter der öffentlichen Wut", heißt es in einem öffentlichen Statement. Er habe sowohl dem Premierminister wie auch dem Finanzminister am 15. April 2016 geschrieben und nie eine Antwort erhalten. In diesen Schreiben wehrt er sich gegen die Anschuldigungen und stellt die Faktenlage aus seiner Sicht dar.

Für ihn sei das Vorgehen des ED "ein eindeutiges Beispiel politisch motivierten Machtmissbrauchs ohne rechtliche Grundlage", "eine Hetzjagd" sowie "ein weiterer Versuch, mich zur Zielscheibe zu machen".

Sich nebenbei auch um einen möglichen Verkauf seines Formel-1-Teams zu kümmern, sei für ihn aktuell keine verlockende Aussicht: "In den vergangenen zwei oder drei Jahren habe ich genug Treffen mit Anwälten gehabt und genug Papiere zu lesen gehabt", winkt er ab. Dass er sich selten zum Thema Force India äußert, habe andere Gründe: "Du kommst an einen Punkt im Leben, an dem du dich entscheiden musst, auf was du antwortest und was du einfach so durchlässt."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop

Obwohl Toyota zu Beginn der 2000er-Jahre in der Formel 1 über viele Saisons...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Foto zur News: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Prominente Formel-1-"Testfahrer"

Foto zur News: Formel-1-Test von WRC-Champion Rovanperä
Formel-1-Test von WRC-Champion Rovanperä

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2026
Die Formel-1-Fahrer 2026
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Foto zur News: Verstappen in Brasilien: "Unglaubliche Watschen für das gesamte Feld!"
Verstappen in Brasilien: "Unglaubliche Watschen für das gesamte Feld!"

Foto zur News: Verlorene Siegchance? Frust bei Russell und Norris nach Strategieflop
Verlorene Siegchance? Frust bei Russell und Norris nach Strategieflop

Foto zur News: Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."
Ralf Schumacher: "Was ich an Max cool finde ..."
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Gounons verrückte DTM-Premiere: Wieso er in Marvel-Kinderunterhosen fuhr!
DTM - Gounons verrückte DTM-Premiere: Wieso er in Marvel-Kinderunterhosen fuhr!

Foto zur News: Vereinfachtes Punktesystem: FIA will Format erneut anpassen
WRC - Vereinfachtes Punktesystem: FIA will Format erneut anpassen

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
Sonst - Be part of it: Green Hell Driving Days 2024
Formel1.de auf YouTube