"Keine Geldsorgen": McLaren spielt Aderlass herunter
Durch die Trennung von Honda fehlen McLaren pro Jahr 100 Millionen Dollar: Wieso man trotzdem keine Geldsorgen habe und die Eigentümer nicht die Geduld verlieren
(Motorsport-Total.com) - Durch die Scheidung von Ex-Antriebspartner Honda muss McLaren nicht nur für die Renault-Antriebseinheiten zahlen, sondern auch noch auf eine Finanzspritze in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar aus Japan verzichten. Dazu kommt, dass das britische Traditionsteam noch immer keinen Hauptsponsor hat.
Und auch die jahrelangen Rechtfertigungen, man sei nur wegen Honda so schlecht, erscheinen dieses Jahr in einem anderen Licht, denn McLaren ist das schwächste der drei Renault-Teams. Dass neue Geldgeber McLaren also nicht gerade die Tür einrennen werden und der Erfolgsdruck in Woking immer größer wird, kann man sich vorstellen.
Dennoch spielt McLaren-Boss Zak Brown die angespannte Lage herunter und betont, dass Mansour Ojjeh und die ebenfalls an McLaren beteiligte Staatsholding Mumtalakat einen langen Atem haben. "Wir haben keine Geldsorgen", sagt der US-Amerikaner. "Unsere Anteilseigner sind schon lange in diesem Sport und wissen genau, wie es hier läuft."
Das Team leide nicht unter dem finanziellen Aderlass, da man von den Anteilseignern das bekomme, "was wir für den Rennsport brauchen. Sie investieren weiterhin in das Team." Außerdem habe man zuletzt mit Petrobras, Dell, Airgain und CNBC und Kimoa viele neue Geldgeber an Land gezogen, argumentiert der Marketingspezialist: "Wir haben mehr neue Partner in die Formel 1 gebracht als jeder andere. Und unsere Anteilseigner wissen, dass das nicht einfach ist."
Außerdem würden diese der Idee offen gegenüberstehen, in Zukunft auch in anderen Rennserien an den Start zu gehen, meint Brown: "Das finden Sie gut, solange es sich auch finanziell rentiert, für unsere Marke Sinn ergibt und wir darin konkurrenzfähig sein können. Es handelt sich bei ihnen um echte Racer, daher ist es großartig mit ihnen zu arbeiten."
Als Beweis nennt der US-Amerikaner, der selbst gerne hinterm Steuer sitzt, das Indy500-Projekt mit Fernando Alonso vor einem Jahr: "Ich habe den Anteilseigner erklärt, dass es sich finanziell auszahlen würde und wir konkurrenzfähig sind. Es dauerte nicht lange, ehe sie meinten, wir sollen es tun."