Bangkok und Peking: McLaren wünscht sich Asien-Tournee
Unternehmensboss Zak Brown hat eine lange Liste von Wunschrennen, darunter eine zweite Saisonstation in China und eine Rückkehr nach Indien
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Boss Zak Brown wünscht sich pro Formel-1-Saison sechs Rennen in Asien im Kalender. Wie der US-Amerikaner erklärt, sollte die Königsklasse neben den drei bestehenden Grands Prix (China, Japan und Singapur, weil Malaysia 2017 zum letzten Mal ausgetragen wird) auch Thailand, Indien sowie eine weitere Station in China ansteuern. Außerdem möchte Brown Startzeiten übriger WM-Läufe so umgestalten, dass sie für Fans in der Region ein attraktiveres Fernseherlebnis bieten als bisher.
Eine Herzensangelegenheit scheint ihm ein Stadtrennen in Bangkok zu sein: "Die Stadt ist unglaublich und es ließe sich etwas schaffen, das einzigartig und besonders wäre", schwärmt Brown, sollte aber bedenken, dass schon vor einigen Jahren trotz des Zutuns des Red-Bull-Konzerns ein ähnliches Projekt scheiterte. Schließlich lagen in Thailand auch die bürokratischen Hürden ungeahnt hoch.
Die Steuerproblematik und die teils untragbaren humanitären Zustände in Indien schrecken ihn jedoch ebenso wenig ab. "Mir ist nicht klar, warum wir nicht dorthin zurück sollten. So lange ist es nicht her, dass es dort eine Strecke gab, die die Fahrer geliebt haben", spielt er auf ein Comeback in Noida an, auf das es zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch keine Aussicht gibt. Im Gegenteil.
Auch viele kritische Stimmen bezüglich China finden bei Brown keinen Wiederhall. "Es gibt definitiv Platz für ein zweites Rennen. Natürlich ist der Grand Prix in Schanghai etabliert, aber wir sollten uns die Möglichkeit, in eine andere Metropole wie Peking zu gehen, ansehen." Brown spricht auch explizit von einem Straßenkurs in Wuxi, einer florierenden Industriestadt, die die mediale Aufmerksamkeit westlicher Medien nicht genießt. Es wäre ein Schritt gegen das mondäne und elitäre Image der Formel 1, das der überdimensionierte Shanghai International Circuit vorlebt.
Fernando Alonso kann sich mit den Plänen seines Chefs anfreunden und nennt die Showveranstaltung in London am vergangenen Mittwoch den Beleg dafür, dass sich mit dem Gang in die Städte neue Kreise als Fans erschließen ließen. "20 oder 30 Prozent der Menschen dort dürften die Formel 1 zum ersten Mal live erlebt haben. Jetzt wollen sie vielleicht zu einem Grand Prix kommen."