Neue Wege: Ferrari erwirbt Anteile an der Formel 1
Wie auch dem Jahresbericht von Ferrari hervorgeht, hat die Scuderia als erstes Team Anteile an der Formel 1 erworben, allerdings ist der Beitrag noch gering
(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist als erstes Formel-1-Team Anteilseigner der Königsklasse geworden. Nachdem der neue Eigentümer Liberty Media den Rennställen angeboten hatte, Anteile zum Vorzugspreis zu erwerben, hat die Scuderia nun als erstes Team zugeschlagen: Wie aus dem Jahresbericht des Herstellers hervorgeht, hat man im Februar 145.000 Anteile an Liberty Media erworben.
Der neue Formel-1-Eigentümer hatte im Januar verkündet, zu diesem Zweck Aktien im Wert von 400 Millionen US-Dollar (rund 376 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen. Bei einem Preis von 21,26 US-Dollar pro Aktie (statt normal 28 Dollar) hat Ferrari demnach Aktien im Wert von 3,083 Millionen Dollar (rund 2,9 Millionen Euro) erworben.
Außerdem soll der Besitzerwechsel Ferrari laut Vereinbarung noch einmal 11,4 Millionen Dollar Bargeld und Liberty-Media-Umtauschanleihen im Wert von 911.000 Dollar gebracht haben.
Im Dezember hatte 'auto motor und sport 'berichtet, dass Liberty Media den Formel-1-Teams maximal 20 Prozent Anteil einräumen würde, mit einer Obergrenze von fünf Prozent für jedes Team. Bei einem geschätzten Grenzwert von 200 Millonen US-Dollar hätte Ferrari auf jeden Fall noch deutlich Luft nach oben. Ein Stimmrecht ist in dem Paket nicht mit enthalten.
Fotostrecke: Ferrari-Präsentationen seit 2001
2001: Ferrari F2001. Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeister. Zehn Siege. - Nach Michael Schumachers erstem Ferrari-Fahrertitel seit Jody Scheckter 1979 befindet sich die Euphorie um die Scuderia im Winter 2000/01 auf dem Höhepunkt. Neben geladenen Gästen und Medienvertretern kommen auch 600 Tifosi nach Fiorano, um sich die Präsentation des neuen F2001 anzusehen, mit dem Schumacher die erfolgreiche Titelverteidigung gelingen sollte. Der F2001 kommt sogar noch zu Beginn der Saison 2002 zum Einsatz. Fotostrecke
Auch andere Topteams wie Mercedes oder Red Bull hatten ihr loses Interesse an den Formel-1-Anteilen bekundet, bislang ist aber kein weiterer Deal bekannt geworden. McLaren-Rennleiter Eric Boullier wollte zuletzt gegenüber der italienischen Zeitung 'Gazzetta dello Sport' keine Antwort auf eine mögliche Beteiligung geben, sagte aber, dass man Libertys Pläne gerne kennen würde, um "das angestrebte Endprodukt zu verstehen".
Aus dem Jahresbericht von Konzernschwester FIAT-Chrysler geht zudem hervor, dass Präsident Sergio Marchionne 2016 mehr als 10,8 Millionen Euro verdient haben soll, von denen 3,61 Millionen Euro als Grundgehalt gelten. Hinzu kommen 6,3 Millionen Euro Bonuszahlungen sowie weitere Vergütungen. Die Zahlungen kommen aber ausschließlich von FIAT-Seite, im Ferrari-Bericht steht Marchionne nicht auf der Gehaltsliste.