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"Kein Interessenkonflikt": FIA verteidigt Formel-1-Verkauf
Der Automobil-Weltverband erkennt keinen Interessenkonflikt bei der Zustimmung zum Verkauf der Formel 1 an Liberty - Mit Preisgeldern will man nichts zu tun haben
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat eine Klarstellung bezüglich ihrer Rolle im Rahmen des Verkaufes der Formel 1 an den US-Medienkonzern Liberty Media veröffentlicht. In einer am Donnerstag lancierten Pressemitteilung distanziert sich der Automobil-Weltverband von dem Vorwurf, er habe dem Deal in seiner Rolle als einprozentiger Teilhaber ungeachtet anderweitiger Bedenken zugestimmt, um finanziell von der Aktion zu profitieren: "Es besteht kein Interessenkonflikt bei der FIA", heißt es im Statement.
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Die FIA ist davon überzeugt, sauber und transparent gehandelt zu haben Zoom Download
Da der FIA ein Prozent an der Formel-1-Mutterfirma Delta Topco gehört, bedeutete der Verkauf an Liberty Media für sie umgerechnet rund 75 Millionen Euro Gewinn durch die Wertsteigerung der Anteile - so viel Geld, wie sie sonst in einem kompletten Jahr Geschäftsjahr umsetzt. Dabei ist sie als Sportbehörde und Regelhüterin per se nicht bestimmt, kommerzielle Interessen zu verfolgen.
Das wollen Präsident Jean Todt und Co. auch nicht getan haben. Sie verteidigen sich und erkennen in dem Geschäft mit Liberty Fortschritte für die Königsklasse: "Es wurde vom Motorsport-Weltrat nur unter Berücksichtigung bestehender Verträge des Inhabers der kommerziellen Rechte (das Formula One Management, kurz FOM; Anm. d. Red.) mit der FIA sowie zum Wohle der Rennserie zugestimmt." Hinzu käme, dass man ein Veto nicht ohne triftigen Grund hätte einlegen können.
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#10: Der österreichische Designer Gustav Brunner hat schon zweimal für Ferrari gearbeitet, aber so viel Geld wie zwischen 2001 und 2005 bei Toyota hat er nie zuvor verdient. Bevor er das Toyota-Angebot annimmt, empfindet er dieses finanziell zwar als gut, aber nicht überragend - bis er merkt, dass die vereinbarte Gage jährlich gedacht ist und nicht wie irrtümlich angenommen für die komplette Vertragslaufzeit. Fotostrecke
In Paris argumentieren die Verantwortlichen: "Die FIA hätte ihre Zustimmung nur verweigern können, wenn davon die Fähigkeit des Inhabers der kommerziellen Rechte, Pflichten nachzukommen, beträchtlich eingeschränkt gewesen wäre. Es ist aber ersichtlich, dass die Übernahme der Formel 1 durch Liberty kein solches Risiko birgt." Denn das Unternehmen ist mehr als solide, möchte die Beletage des Motorsports umkrempeln sowie mit prominentem Personal wieder attraktiver gestalten.
Auch einer drohenden Wettbewerbsklage bei der EU, der deren Parlament in Straßburg am Dienstag den Weg bereitete, sieht die FIA offenbar gelassen entgegen und gibt sich unbeteiligt: "Die Preisgeldverteilung geschieht gemäß den bilateralen Verträgen zwischen den einzelnen Teams und dem Inhaber der kommerziellen Rechte. Die FIA hat keine Kenntnis davon", verweist der Automobil-Weltverband auf den gestürzten FOM-Geschäftsführer Bernie Ecclestone, der die derzeit gültigen Abkommen noch aushandelte.