Einigung mit BayernLB: Ecclestone entgeht weiterem Prozess
Nach dem Formel-1-Aus hätte Bernie Ecclestone im Sommer den nächsten Prozess am Hals gehabt, doch man einigte sich außergerichtlich: Wird die Piratenserie ein Thema?
(Motorsport-Total.com) - Das Aus als Formel-1-Boss? Ein weiterer Gerichtsprozess im Sommer? Bis vor kurzem sah die Zukunft von Bernie Ecclestone düster aus. Was aber die wenigsten wussten: Der 86-Jährige hat sich laut der 'Financial Times' bereits Mitte Dezember außergerichtlich mit der Bayern-Landesbank geeinigt. Damit steht fest: Ecclestone muss im Juni nun doch nicht vor dem Londoner Höchstgericht erscheinen, wo ein zivilrechtlicher Prozess anberaumt war. Das wurde bei der Vorverhandlung am Freitag in London bekanntgegeben.
Das bedeutet: Sollte es trotz aller Dementis tatsächlich stimmen, dass Ecclestone eine "Piratenserie" plant, dann wäre dies ein wichtiger Schritt. Ein weiterer Gerichtsprozess hätte dem Briten nicht nur viel Energie und Zeit gekostet, sondern auch mögliche Sponsoren abgeschreckt.
Doch worum wäre es eigentlich vor dem Londoner Höchstgericht gegangen? Ursprünglich hatte Ecclestone Klage gegen die BayernLB eingereicht, um klarzustellen, dass er keine Haftungen gegenüber der bayrischen Bank habe.
Das Finanzhaus reagierte aber mit einer Gegenklage und forderte Schadenersatz in Sachen Formel-1-Verkauf: Man argumentierte, dass man um den eigentlichen Wert der Anteile gebracht wurde, weil Ecclestone BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky damit beauftragt habe, einen Käufer nach seinem Geschmack zu finden.
Fotostrecke: "Wir sind die Mafia"
1969 trafen sich Bernie Ecclestone und Max Mosley zum ersten Mal, im Rahmen eines Formel-2-Rennens. Erst bei einem Meeting der damaligen Formula One Constructors Association (FOCA) im Jahr 1971 kam es aber zum ersten Gespräch der beiden Männer, die die Kontrolle über die Königsklasse des Motorsports schon bald an sich reißen sollten. Fotostrecke
Die Formel-1-Anteile wurde 2005 an CVC Capital Partners verkauft, Ecclestone blieb trotz des Verkaufs Geschäftsführer. Die Angelegenheit holte ihn aber im Jahr 2014 wieder ein, als er in München bei einem Strafprozess um seine Freiheit kämpfte.
Die Staatsanwaltschaft warf ihm damals vor, er habe im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der Bayerischen Landesbank Gribkowsky mit 44 Millionen US-Dollar bestochen. Doch auch aus dieser Schlinge wand sich Ecclestone heraus. Nach einem monatelangen Prozess wurde das Verfahren geben eine Rekordbuße von 100 Millionen Dollar eingestellt - und Ecclestone verließ den Gerichtssaal als freier Mann.