Liberty-Angebot an Teams: Formel-1-Anteile ohne Stimmrecht?
Liberty Media will die Teams laut Medien für 22 US-Dollar pro Aktie beteiligen und in den Vorstand bringen, sie aber nicht über Zukunftsfragen abstimmen lassen
(Motorsport-Total.com) - Das Angebot des designierten Formel-1-Mehrheitseigners Liberty Media an die Teams, sich durch Käufe zum Vorzugspreis direkt bei CVC Capital Partners an der Königsklasse zu beteiligen, nimmt konkrete Formen an. Wie es in einem Bericht der 'auto motor und sport' heißt, soll der US-Konzern eine Offerte präsentiert haben. Sie sieht angeblich vor, dass Mercedes, Ferrari und Co. für 22 US-Dollar (rund 21 Euro) pro Aktie bei der neu zu gründenden Gesellschaft einsteigen können.
Doch die Sache hat offenbar Grenzen: Maximal könnten die Mannschaften 20 Prozent beziehen, pro Team läge die Obergrenze bei fünf Prozent oder umgerechnet bei einem einem Wert von 200 Millionen US-Dollar (circa 190 Millionen Euro), so der Bericht. Auch sollen zwar Dividenden fließen und ein Vorstandssitz zum Paket gehören, nicht aber ein Stimmrecht in Zukunftsfragen.
Das könnte allerdings zum Wohle des Sports geschehen. So wäre es den Teams nicht möglich, sich bei Regelfragen oder bei der Verteilung von Geldern einzumischen - etwa, weil sie sich einen sportlichen oder einen finanziellen Wettbewerbsvorteil versprechen. Eine gefährliche Pattsituation würde vermieden und diejenigen, die sich eine Beteiligung nicht leisten können, würden nicht auf der Rennstrecke benachteiligt. Jedoch reichen 20 Prozent ohnehin nicht für eine Sperrminorität.
Entscheiden müssen sich die Teams rasch - und zwar noch bis zum 17. Januar. Dann stimmt Liberty Media über die endgültige Formel-1-Übernahme und die Umbenennung in Formula One Group ab. Der Konzern erhofft sich von der Beteiligung frisches Kapital für die über vier Milliarden Euro schwere Transaktion an CVC und ein Bekenntnis der Topteams zur Teilnahme an der Königsklasse.