Manor-Übernahme: "Brasilien hat nicht gerade geholfen"
Ein neuer Investor soll Manor mehr Finanzkraft und damit auch mehr Leistung verschaffen: Team-Besitzer Fitzpatrick erklärt die Rahmenbedingungen
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Manor beim Großen Preis von Brasilien zuletzt nicht nur sportlich, sondern auch finanziell einen herben Rückschlag erlitten hatte, ist das Team mehr denn je auf Investoren angewiesen. In Interlagos hatte der Rennstall seinen zehnten WM-Platz verloren, weil Felipe Nasr zwei Punkte holte und Sauber damit an Manor vorbeizog. In der Folge büßte man nicht nur den Top-10-Rang ein, sondern auch ein Preisgeld in Höhe von rund 30 Millionen Euro.
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Manor-Eigentümer Stephen Fitzpatrick verhandelt mit einem neuen Investor Zoom Download
Doch wie der aktuelle Besitzer Stephen Fitzpatrick jüngst bestätigte, gibt es konkrete Verhandlungen mit einem Investor, die auf eine mögliche Übernahme von Manor hindeuten. Über Einzelheiten schweigt sich Fitzpatrick allerdings noch aus. "Es gab Gespräche mit einigen Investoren, und zwar für die vergangenen sechs Monate", sagt der britische Unternehmer, der das marode Marussia-Team 2015 aus eigener Tasche gerettet hatte.
Fitzpatrick gibt zu: "Mir war von Anfang an klar, dass in der aktuellen Formel 1 die Performance an das Budget gekoppelt ist. Deshalb war ich auch immer offen für Mittel und Wege, die dem Team mehr Geld bringen, um es weiterzuentwickeln und zu verbessern. Wenn das bedeutet, einen anderen Investor, vielleicht auch einen neuen Mehrheitsanteilseigner, an Bord zu holen, wäre ich glücklich darüber." Wird Manor also komplett verkauft?
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#10: Der österreichische Designer Gustav Brunner hat schon zweimal für Ferrari gearbeitet, aber so viel Geld wie zwischen 2001 und 2005 bei Toyota hat er nie zuvor verdient. Bevor er das Toyota-Angebot annimmt, empfindet er dieses finanziell zwar als gut, aber nicht überragend - bis er merkt, dass die vereinbarte Gage jährlich gedacht ist und nicht wie irrtümlich angenommen für die komplette Vertragslaufzeit. Fotostrecke
"Im Moment sind wir uns mit einem Geldgeber einig und arbeiten noch an den Details, über die ich daher nichts sagen kann", erklärt der aktuelle Besitzer. Die Gespräche seien fortgeschritten, allerdings habe das Brasilien-Ergebnis nicht gerade geholfen, weiß auch Fitzpatrick: "Die Bedingungen unserer Vereinbarung mussten, sagen wir mal, nachverhandelt werden." Ein Deal-Breaker sei der Verlust von WM-Platz zehn aber keineswegs.
"Es war klar, dass mit einem Punkt und dem zehnten Platz auf der Habenseite bei noch zwei ausstehenden Rennen viel passieren kann. Das plant man im Vorhinein mit ein. Aus meiner Sicht war das enttäuschend, aber kam nicht unerwartet - oder zumindest war es keine Überraschung", sagt der Manor-Eigentümer und gibt sich zuversichtlich: "Es ist noch nicht vorbei. Noch ein Rennen steht aus und am Freitag sahen wir gut aus."
Welche Rolle Fitzpatrick selbst im Zuge einer möglichen Manor-Übernahme spielen wird, bleibt vorerst ebenso offen wie Frage, um wen er sich bei dem Investor handelt. "Über Einzelheiten rede ich nicht", betont der Unternehmer. Vermutlich wird, bevor der Verkauf nicht abgeschlossen ist, auch kein offizielles Fahrerduo für 2017 bekanntgegeben. Esteban Ocon wechselt zu Force India, Pascal Wehrlein soll bei Sauber andocken.