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Wer wird Nachfolger von Ron Dennis bei McLaren?
Zak Brown, James Allison, Eric Boullier: Die Medien spekulieren mal mehr, mal weniger realistisch über mögliche Nachfolger von Ron Dennis
(Motorsport-Total.com) - Nachdem am Dienstagabend bekannt wurde, dass Ron Dennis den Machtkampf um den Geschäftsführer-Posten innerhalb der McLaren-Gruppe verloren hat, beschäftigt die Frage nach seinem Nachfolger nun die Fachmedien. Insbesondere von den britischen Tageszeitungen werden diesbezüglich mehrere Namen ins Spiel gebracht.
Als Favorit gehandelt wird, zum Beispiel von der altehrwürdigen Londoner 'Times', Zak Brown. Der TV-Sender 'Sky Sports' berichtet sogar, Brown habe von McLaren bereits ein konkretes Angebot vorliegen. Sollte das stimmen, wird er sich Medienberichten zufolge spätestens nächste Woche entscheiden müssen, denn auf Browns Tisch liegt auch ein Angebot von Liberty Media, eine leitende Funktion in der Vermarktung der Formel 1 zu übernehmen.
Der 45-Jährige hatte im September seinen Chefposten bei der von ihm gegründeten Agentur CSM Sport & Entertainment zurückgelegt, um für andere Aufgaben frei zu sein. Zu dem Zeitpunkt stand eine mögliche Zusammenarbeit mit Liberty Media bereits im Raum; die Variante McLaren kam erst etwas später ins Spiel - und erhält jetzt im Kontext der Entmachtung von Dennis in der Geschäftsführung neuen Rückenwind.
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Aber: "Ich glaube nicht, dass Zak von sich selbst behaupten würde, dass er der richtige Mann dafür ist, ein Formel-1-Team zusammenzustellen", analysiert Damon Hill gegenüber 'Sky Sports F1'. Browns Stärken seien Vielmehr die Vermarktung von Teams und der Formel 1 insgesamt, weshalb der Ex-Weltmeister den Marketingspezialisten eher bei Liberty Media als bei McLaren sehen würde.
Indes werden von den britischen Medien auch andere Namen mit Dennis' Job in Verbindung gebracht. James Allison ist einer davon. Aber wie der Ingenieur plötzlich die Kompetenz haben sollte, die McLaren-Gruppe als Geschäftsführer zu leiten, erscheint schleierhaft. Insofern steckt hinter diesem Gerücht wohl wenig Substanz. Schon eher könnte stimmen, dass Formel-1-Rennleiter Eric Boullier McLaren-intern befördert werden könnte.
Fotostrecke: Die McLaren-Masterminds
Ronald "Ron" Dennis (geschieden, hier mit neuer Freundin) hat zwar das Amt des Teamchefs am 1. März 2009 an Martin Whitmarsh übergeben, gilt aber immer noch als die "graue Eminenz" im Hauptquartier in Woking. Der Brite begann 1966 als Jochen Rindts Mechaniker bei Cooper, wechselte zwei Jahre später mit dem österreichischen Fahrer zu Brabham und gründete 1971 gemeinsam mit Partner Neil Trundle sein eigenes Motorsport-Rennteam. Aus diesem entstand, gesponsert von Marlboro, zunächst Project Three, dann Project Four. Marlboro war mit den Leistungen von McLaren in den späten 1970er-Jahren unzufrieden, sodass ein Übernahme-Deal mit Dennis eingefädelt wurde. Ab 1980 war Dennis die "Nummer 1" des Traditionsteams. Das "P4" in den Typenbezeichnungen der Formel-1-Autos (2013: MP4-28) steht heute noch für "Project Four". Fotostrecke
Auch das erscheint aber bei genauerem Hinsehen als zu kurz gedacht, denn Boullier hat Formel-1-Kompetenz, aber nicht zwangsläufig das Know-how, um die gesamte McLaren-Gruppe zu steuern. Zu der gehört neben dem Formel-1-Team auch der Sportwagenhersteller McLaren Automotive und das Technologieunternehmen McLaren Applied Technologies. Außerdem: In der Hierarchie der internen Nachfolger würde Jost Capito wohl noch vor Boullier drankommen.
Wenn schon ein interner Nachfolger nachgezogen werden sollte, dann könnte das eigentlich nur entweder Capito oder auch Jonathan Neale sein. Neale hat sich schon länger aus dem technischen Bereich des Formel-1-Teams zurückgezogen und sich auf das Management konzentriert, kennt zudem die Abläufe innerhalb der McLaren-Gruppe. So oder so: Bis die Frage geklärt ist, leitet ein Interimskomitee die Geschäfte in Woking.