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McLaren: Vereitelt Dennis-Rauswurf 160-Millionen-Pfund-Deal?
Bringt der Rauswurf von Ron Dennis McLaren um 160 Millionen Pfund? Loyale Vorstandsmitglieder kämpften wie falsch von uns berichtet gegen sein Ende
(Motorsport-Total.com) - Die Ära Ron Dennis bei McLaren ist zu Ende. Nun werden jedoch immer mehr Hintergründe bekannt, wie verzweifelt der Brite im Kampf mit den anderen Anteilseignern der McLaren-Gruppe, Mansour Ojjeh und Mumtalakat, nach 35 Jahren an der McLaren-Spitze um seine Führungsposition kämpfte. Nicht einmal ein Risikoregister von ihm loyalen Mitgliedern des McLaren-Vorstands konnte ihn retten. Darin hieß es, dass Deals "in Höhe von 160 Millionen Pfund" (umgerechnet 185 Millionen Euro) auf dem Spiel stehen würden, wenn der 69-Jährige abserviert wird.
Das enthüllte Richter Geoffrey Vos, der den Prozess vor dem Londoner Höchstgericht leitete, bei dem Dennis eine einstweilige Verfügung gegen seine vorzeitige Beurlaubung erwirken wollte, gegenüber 'Sky News'.
Ein Risikoregister ist ein Dokument, in dem alle Risiken eines Projekts aufgelistet werden - es handelt sich dabei um das zentrale Werkzeug des Risikomanagements. Doch warum blieb die Vorlage dieses Dokuments ohne Wirkung? Der Richter argumentiert, dass es für das Gericht "nicht wünschenswert" wäre, sich "in die interne Führung von Unternehmen einzumischen".
Warum der Oberste Gerichtshof Dennis abblitzen ließ
Dass Dennis' vorzeitige Beurlaubung - sein Vertrag läuft noch bis Mitte Januar 2017 - McLaren wirtschaftlich in Gefahr bringt, bezweifelt der Richter: "Ich bin skeptisch, was das vermeintliche Schadensausmaß angeht, wenn Dennis' Zeit bei McLaren ohnehin in ein paar Wochen zu Ende geht."
Im Vorfeld der Turbulenzen in der McLaren-Führungsetage gab es Spekulationen um einen Deal mit dem Technologiegiganten Apple. Sogar von einer möglichen Übernahme war die Rede. Dafür wäre der Preis von 160 Millionen Pfund bei weitem zu niedrig gewesen, doch es wurde auch über eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Elektroautos spekuliert.
Drei weitere Vorstandsdirektoren, um Dennis zu stürzen
Um Dennis loszuwerden, hatte Mumtalakat (mit 50 Prozent der Anteile neben Dennis und Ojjeh - je 25 Prozent - der Haupteigentümer) im vergangenen Monat sogar drei weitere Direktoren in den McLaren-Vorstand berufen, um bei der Abstimmung gegen den Briten auf eine Mehrheit zu kommen. Auch das offenbaren die Gerichtsdokumente.
Als möglicher Nachfolger wird Marketingguru Zak Brown gehandelt, dem sogar schon ein Angebot vorliegen soll. Er befindet sich laut "Sky Sports F1' aber in einer Luxussituation, denn auch der neue Inhaber der kommerziellen Rechte des Sports, Liberty Media, ist hinter ihm her. Eine Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen.
Dennis hatte vor einigen Wochen chinesische Investoren angeschleppt, die die Anteile von Ojjeh und Mumtalakat übernehmen sollten. Trotz des Angebots in Höhe von 1,65 Milliarden Pfund (umgerechnet 1,88 Milliarden Euro) machten ihm die Partner einen Strich durch die Rechnung und zeigten sich nicht verkaufswillig. Schlimmer noch: Sie entschieden, Dennis als Geschäftsführer der Gruppe zu beurlauben.
Schon am 4. November hätte er offenbar aus der McLaren-Gruppe entfernt werden sollen, doch anstatt beim Meeting zu erscheinen, kämpfte er vor dem Londoner Höchstgericht um seinen Verbleib. Am 15. November musste Dennis dann aber seine Niederlage im McLaren-Machtkampf akzeptieren.