Trotz hoher Schulden: Kein Verkauf von Indiens Formel-1-Kurs
Streckenbesitzer Jaypee will den Formel-1-Kurs von Indien trotz hoher Schulden nicht verkaufen - Die Königsklasse soll zurückkehren, aber nicht in naher Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Seit drei Jahren fand kein Formel-1-Rennen mehr auf dem Buddh International Circuit in Indien statt, und es sieht nicht danach aus, als würde der Kurs in Greater Noida in naher Zukunft wieder Teil des Kalenders werden. Streckeneigner Jaypee sieht sich großen Schulden ausgesetzt, doch verkaufen möchte man die 400 Millionen Dollar teure Rennstrecke nicht.
"Wir denken aus bekannten Gründen nicht daran, irgendein großes Rennen - inklusive der Formel 1 - in naher Zukunft abzuhalten, das bedeutet aber nicht, dass wir gewillt sind, den Kurs zu verkaufen", betont Streckenchef Sameer Gaur, der gleichzeitig Geschäftsführer der Jaypee-Gruppe ist, laut dem 'Press Trust of India'. "Dieser Gedanke ist uns nicht einmal in den Sinn gekommen."
Jedoch sieht die Zukunft nicht gerade rosig aus: Der BIC richtet im Moment keine großen internationalen Rennen aus. Kleine nationale Events und Testveranstaltungen können die Kasse auch nicht aufbessern, weil der Erhalt des Kurses Unmengen Geld verschlingt. Zudem ist die Jaypee-Gruppe mit rund zehn Milliarden Euro verschuldet. Zwar hat man schon Anlagen aus seinem Kerngeschäft verkauft (Zement- und Wasserkraftwerke), doch der Formel-1-Kurs soll bleiben.
Gaur verspricht sogar, dass die Königsklasse irgendwann zurückkehren soll: "Wir haben so einen riesigen Kurs gebaut, um große Events wie die Formel 1 abzuhalten. Unter den Umständen ist das nicht unser Fokus, aber wenn sich die Situation verbessert, dann werden wir mit Sicherheit darüber nachdenken, wie wir die Strecke besser nutzen können."
Die Strecke war bei den Formel-1-Teams nicht beliebt, weil bürokratische Hürden und Steuerforderungen die Austragung des Events erschwerten.