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Jean Todt: EU-Entscheidung kann der FIA nur helfen
Jean Todt fürchtet eine mögliche Zerschlagung der Formel-1-Entscheidungs- und Einnahmenstrukturen nicht, attestiert der FIA aber bereits jetzt mehr Einfluss
(Motorsport-Total.com) - Noch wartet die Formel 1 auf die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission, ob die Entscheidungsstruktur und die Einnahmenverteilung gerecht sind. Neben Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hätte auch FIA-Boss Jean Todt kein Problem mit einem Eingreifen. "Ich sehe das sehr gelassen, denn es kann für uns nur gut sein", meint der Franzose. "Der Verband hat derzeit nicht genug Macht und Einfluss, um bei den Regeln das letzte Wort zu haben."
Eine Anspielung auf die Tatsache, dass die Topteams durch die Strategiegruppe ein gewichtiges Wort bei der Erstellung des Reglement mitreden können und deren Interessen als Teilnehmer eine Entscheidungsfindung besonders schwierig machen. Dennoch wehrt er sich gegen den Vorwurf, einen Kuhhandel eingegangen zu sein und Einfluss für zusätzliche finanzielle Einnahmen für die FIA aufgegeben zu haben.
"Da wurde so viel Blödsinn geredet", ärgert er sich. "Wir haben mehr Einfluss, als zum Zeitpunkt, als ich gewählt wurde. Und wir haben höhere Einnahmen. Das habe ich auch meinen Leuten gesagt, denn sie sollten auf der FIA-Webseite besser erklären, was Sache ist."
Todt hält es für wichtig, dass die FIA in Hinblick auf die Regeln die Entscheidungen trifft, will aber von einer alleinigen Verantwortung nichts wissen. "Am Ende muss der Verband entscheiden, er benötigt aber die starke Unterstützung des Promoters, denn der trägt die Verantwortung, die Show zu verkaufen", erklärt der ehemalige Ferrari-Teamchef. "Alles andere wäre unfair. Wir können nicht die Regeln diktieren und dann Ecclestone sagen, er soll die Show verkaufen."
Nachdem die Reglement-Diskussionen für 2017 geklärt wurden, hält er die Neuverhandlungen des Concorde-Agreements über die Saison 2020 für die größte Herausforderung für die Zukunft. Derzeit erhalten die großen etablierten Teams deutlich mehr Geld als die Privatteams. Die EU-Entscheidung könnte schon vor 2020 für eine Neuverhandlung sorgen.